Fleischesser vs. Vegetarier vs. Veganer

Zu welcher Kategorie zählt ihr?

  • Fleichesser

    Stimmen: 153 88,4%
  • Vegetarier

    Stimmen: 15 8,7%
  • Veganer

    Stimmen: 2 1,2%
  • Mag ich nicht sagen...

    Stimmen: 3 1,7%

  • Umfrageteilnehmer
    173
-kühe produzieren viel klimaschädliches gas.im Dezember 2006 zeigen die Forscher auf, dass die Tierwirtschaft mit 18% Emissionen mehr Treibhausgase emittiert als der gesamte Verkehr.


@Birnchen - bei diesem Punkt erinner ich mich so dunkel, dass ein ganzer Thread hier irgendwo im Forum existiert, wo das lang und breit auseinander genommen wurde :ugly: ich such den mal morgen ;)

@vickymawiva
bitte sei so nett und achte auf deine Rechtschreibung. Es ist nicht einfach, deinen Ausführungen zu folgen :-?
 
Das eskaliert hier grade so ein bisschen ;) Wie eingangs schon gesagt, hier wird Niemand Jemanden davon überzeugen können die Seiten zu wechseln und auf Fleisch zu verzichten oder wieder Fleisch zu essen. Es hat Jeder seine Ansichten, das ist ok - aber man sollte nicht versuchen zu missionieren oder sie dem Anderen aufzudrücken. Vor so 10 Jahren "durften" wir in Ethik mal so nen tollen Film schauen wie Tiere gehalten und geschlachtet werden. Das ist in der Tat schlimm ja, aber es wird mich nicht dazu bewegen auch nur ein Gramm Fleisch weniger zu Essen...
 
Hallo in die Runde,

nachdem mir zwischenzeitlich bei einigen unfassbar niveaubekundeten und wissensfundierten Beiträgen eines Benutzers schlichtweg die Spucke ausblieb, nun wieder ein paar Zeilen und Stellungnahmen von mir.
Im folgenden versuche ich diverse Zeilen zu kommentieren, die mir in der Form nicht zu sehr aus dem Kontext gerissen und entsprechend nicht sinnentfremdet vorkommen.

Memphi schrieb:
Ich kann halt nun leider nichts ändern, dass die Tiere mehr oder minder in Massenfabrikation gezüchtet und geschlachtet werden.
Du weißt aber schon, dass wir, wie zu späterem Zeitpunkt bereits in diesem Thread verdeutlicht wurde, mittels unseres Kaufverhaltens aktiverweise und dennoch passiv den Markt bestimmen?
Diese Argumentation findet sich in vielen Diskussionen, es ist schade, dass sie schon so früh kommt.
"Sollte ich jetzt mal einen Tag fleischlos verbleiben, wen interessierts?"
"Sollte ich jetzt mal das Regenwasser zum Blumengießen nehmen, wen interessierts?"
"Was kann ich als Einzelner schon bewirken?"
Der Denkfehler ist fett markiert. Natürlich bist du ein Einzelner, wenn du dich als Individuum betrachtest, aber die Aktion, die du ausübst, lässt dich immer zu einer Gruppe gehören. Und die Gruppe ist es, die Masse hat.

Memphi schrieb:
Auf der andere Seite nehme ich aber auch das Bild des Urmenschens, wie er durch die Steppe dackelte und mit Speer und Steinen Tiere erlegte.
Dies ist ein Bild, was ich nicht negieren kann noch will. Es beantwortet aber nicht die Frage, ob der Fleischkonsum heute überhaupt noch nötig ist.
Damals erforderte die starke körperliche Entwicklung (wie Gehirnausbildung) den Konsum des Fleisches, und heute?
Ist dieser Massenverbrauch an Fleisch, gerade bei weltweitem Handel an pflanzlichen Produkten und dem damit ermöglichten Verzehr regionsfremder Produkte tatsächlich für den heutigen Körper "Mensch" erforderlich?

Memphi schrieb:
Auch die Tierhaltung ist ein weiterer Kritikpunkt, wobei es hier ja Verbesserung gibt. So wurden in Deutschland diese Legebatterien verboten, als diese, wo ein haufen Tiere auf einem Quadratmeter vegetierten.
Du hast recht, es tut sich etwas. Das ist wunderbar (und nebenbei kann man wohl doch etwas bewirken! :)) - aber, und hier gehe ich gerne die Gefahr des einen oder anderen Augenrollens ein, es ist zu wenig.
So besagt das Gesetz (hierbei beziehe ich mich auf den Wikiartikel), dass dem Huhn nun statt 550cm² nun 750cm² zur freien Verfügung stehen. Betrachtet man es in puren Zahlen, haben wir einen Platzzuwachs von über einem 1/3 des Ursprungsplatzes. Das ist viel, ohne Frage. Betrachtet man diesen Wert aber im Lebenskontext des Huhns, hat es nun statt 23x23cm einen Platz von 27x27cm. Um hier einen möglichst akzeptablen Vorstellungsgrad zu gewährleisten: Das entspricht kaum mehr als einer DinA4-Seite (21x29cm).
Eier aus Bodenhaltung sind, wie von caprice bereits angemerkt:
caprice schrieb:
[Bodenhaltung ist nur wenig artgerechter als die Legebatterie].
nur sehr begrenzt besser.
Wobei ich auch hier ganz korrekt sein will. Es gibt, so ich mich jetzt bei Wiki belesen habe, eine Richtlinie, laut der auf einen Quadratmeter nicht mehr als 7 Hühner leben sollten. (100x100cm = 10000cm, 10000/7=1428 -> ~38x38cm/Huhn) Dass so eine Richtlinie aus Profitgründen vermutlich in den seltensten Fällen tatsächlich interessiert, wage ich einfach mal zu unterstellen. ;)

Was ich durchaus interessant finde und ich daher nicht unkommentiert stehen lassen will, ist folgende Überlegung:
Memphis schrieb:
Ist die Kuh nicht letztlich glücklicher, wenn sie einfach nur ein bisschen Platz und ausreichend zu mampfen hat? Wer maßt sich an dieses zu bejahen oder zu verneinen?
Ich finde den Denkansatz toll.. es ist nämlich genau jener, der meine sehr bedachte Art im Umgang mit Tieren / ihren Produkten erklärt. Wer maßt es sich an, über diese Tiere zu entscheiden? Zu sagen, was gut oder schlecht ist?
Diesen Ansatz musst du aber weiterführen und du kommst unweigerlich auf die Frage: Wer maßt sich an, die Tiere in einer solch artenfremden Weise für seine Zwecke "vegetieren" zu lassen (ich gebrauche dein Vokabular) und auszunehmen? Denn man kann zumindest sagen, dass die Tiere in Freiheit, also ihrer ursprünglichen Lebenssituation, andere Verhaltensweisen haben, als sich dicht gedrängt auf Gitterstäben herumzudrücken. (Wer's nicht glaubt, soll mal auf einen entsprechenden Bauernhof fahren. ;))
Hierher nehme zumindest ich für mich die Gewissheit, dass das, was da mit den Tieren läuft, so nicht akzeptabel sein kann. So ganz ohne mir irgendetwas anzumaßen.

No5251 schrieb:
Ja, dass es zumeist sinnlos ist über so etwas zu diskutieren. Und alle Seiten einfach nicht versuchen sollten zu missionieren.
Zunächst einmal im Vorfeld: Schön, dass du dich nocheinmal zu Wort meldest. Sinnlos ist es nie, über irgendetwas zu diskutieren, wenn auch nur eine Person darüber ein bisschen mehr Hintergründe, Umstände oder andere Menschen lernen kann. Ganz offensichtlich bestand für den Threadersteller eine Neugier, die er besänftigt wissen wollte - also ist doch bereits mindestens eine Existenzlegitimation gegeben.
Desweiteren habe ich bisher noch kein wirkliches Missionierungsvorhaben entdecken können. Mal ganz davon abgesehen, dass solche in meinen Augen auch weniger sinnbehaftet wären. Dazu später mehr.

No5251 schrieb:
Dann dürfen sie in Supermärkten oder beim Bäcker um die Ecke überhaupt nichts an Nahrungsmitteln welche tierische Zutaten enthalten kaufen. Und das kann sich kaum einer leisten.
Wenn es Veganer sind, ist das eine durchaus logische Schlussfolgerung. Bloß was willst du mir jetzt damit sagen?
Dass Veganer von Grund auf nur "reiche Prolls" sein können?

No5251 schrieb:
Definiere "herkommen"! Die Neandertaler haben sich fast so einseitig wie Wölfe ernährt. Was die Iniut übrigens auch heute noch tun. Die Ernährung des Menschen war also auch schon immer eine Frage der Verfügbarkeit.
Und weil Fleisch nun so vollends verfügbar ist, darf sich der gebildete Mitteleuropäer, der aufgrund seiner ausgebildeten Intelligenz weiß, wie er sich der Tiere bemächtigen kann, hemmungs- und gedankenlos davon ernähren?
herkommen= sich des Hintergrunds der Wurst vor einem bewusst sein, d.h. um die Lebensweise/Transport/Schlachtung der Nahrung wissen.

Drachenjenny schrieb:
Ich wohne in Berlin - von Metzgerei weit und breit keiner in Sicht. Zu ggf. Bauerhöfen im Umkreis von Berlin zu fahren, würde mich ca. 1,5 - 3 h Fahrzeit kosten. Vom Benzinpreis gar nicht zu reden und Bahn fahren, wenn man ggf. auf Vorrat einkaufen möchte?
Aber du.. es gibt diverse Anbieter, die dir das frisch ans Haus liefern.
Beispiel: https://www.abokiste-apfeltraum.de/

birnchen schrieb:
vickymawiva schrieb:
-mit fleischessen verbrauchen wir sehr viel wasser. 20.000 Liter Wasser werden benötigt, um 1 kg Fleisch herzustellen, aber nur 50 Liter Wasser für 1 kg Weizen.
Prima, und du ißt dann die Körner roh, ja?
Wie, und du knabberst Fleisch hängenden Körper? Was ist denn das für eine Argumentationsebene?


Nun nocheinmal zu diversen Bekehrungsängsten.
Meines Erachtens ist es völlig sinnfrei auch nur irgendeine Form von gewollter Überzeugungsarbeit zu leisten. Denn schlussendlich ist und bleibt eine solch elementare Frage wie es die ist, die die Ernährungsweise eines Menschen bedeutet, jedem selbst zu beantworten. Entscheidet sich ein Mensch zum Vegetarismus, zum Veganismus oder zu irgendeiner anderen Überzeugung, dann sollte er es von sich aus zuvor bedenken, abwägen und entscheiden. Um es schließlich auch wirklich aus Überzeugung zu tun - diese nämlich kann ein Außenstehender gar nicht leisten.
Ich weiß, man zitiert sich nicht selbst, aber:
blu schrieb:
Ich habe kein Problem mit Fleischessern, weil ich gar kein Interesse daran habe, sie einer Sache zu bekehren, die ich für mich beschlossen habe.

so far
 
Du weißt aber schon, dass wir, wie zu späterem Zeitpunkt bereits in diesem Thread verdeutlicht wurde, mittels unseres Kaufverhaltens aktiverweise und dennoch passiv den Markt bestimmen? [...]
Das komische ist, vor ein paar Monaten habe ich daran auch noch geglaubt. Bis ich feststellte, dass die Beziehungen und das wirtschaftliche Interesse der Unternehmen so groß ist, dass sie auch vor Lügen nicht zurück schrecken. Nehmen wir mal dieses Bio-Logo, mittlerweile gibts es bereits einige duzent Vorfälle, wo dieses Logo letztlich auf normalen Waren gelandet ist. Solange große Unternehmen (wie etwa Supermarktketten) Umsatzeinbrüche befürchten müßten, werden diese vor nichts zurück schrecken um zumindest eine heile Welt vorzugauckeln. Das heißt es wird von bilogischen und humaner Aufzucht gesprochen, aber was am Ende Phase ist, ist eine andere Geschichte. Und sowas machen teilweise auch kleine Fleischereien. Denn das Problem ist, dass die Masse der Konsumenten ihr Augenmerk auf den Preis legt und dann erst auf andere Aspekte wie das tierische Wohlergehen. Und ob nun ein paar Leute mehr oder weniger das Supermarktfleisch kaufen oder nicht macht in der Gesamtbilanz kaum einen Unterschied. Und wenn führt es eher zur gegensätzlichen Forderung, die Bauern müssen noch kostengünstiger produzieren. So oder so funktioniert das Schema, der Konsument lenkt den Markt, nicht. Dafür arbeiten einfach zu viele Unternehmen und Experten in diesen Bereichen, als dass ein paar Abtrünnige was verändern könnten.

Es beantwortet aber nicht die Frage, ob der Fleischkonsum heute überhaupt noch nötig ist.
Damals erforderte die starke körperliche Entwicklung (wie Gehirnausbildung) den Konsum des Fleisches, und heute?
Ist dieser Massenverbrauch an Fleisch, gerade bei weltweitem Handel an pflanzlichen Produkten und dem damit ermöglichten Verzehr regionsfremder Produkte tatsächlich für den heutigen Körper "Mensch" erforderlich?
Kurz und knapp ja - aber wie auch damals gilt heute genauso, nur in kleinen Mengen. Einige Vitamine kann der Körper z.B. nicht aus Obst und Gemüse herstellen bzw. herausnehmen, da sie nur in tierischer Nahrung vorhanden sind. Natürlich kann man diese auch künstliche herstellen - wobei etwaige Präperate letztlich meist aus Tierfleisch gewonnen wird. Und Fleisch zählt in einer gewissen Menge auch als sehr guter Energielieferant - bei Grünzeugs muss der Körper dieses erst verdauen und umwandeln, um irgendwelche Nährstoffe zu erhalten, bei Tierfleisch muss es nur verdaut werden und die Energie ist gewonnen. Natürlich spielt hier eben die Menge eine wichtige Rolle.


Ich finde den Denkansatz toll.. es ist nämlich genau jener, der meine sehr bedachte Art im Umgang mit Tieren / ihren Produkten erklärt. Wer maßt es sich an, über diese Tiere zu entscheiden? Zu sagen, was gut oder schlecht ist?
Diesen Ansatz musst du aber weiterführen und du kommst unweigerlich auf die Frage: Wer maßt sich an, die Tiere in einer solch artenfremden Weise für seine Zwecke "vegetieren" zu lassen (ich gebrauche dein Vokabular) und auszunehmen? Denn man kann zumindest sagen, dass die Tiere in Freiheit, also ihrer ursprünglichen Lebenssituation, andere Verhaltensweisen haben, als sich dicht gedrängt auf Gitterstäben herumzudrücken. (Wer's nicht glaubt, soll mal auf einen entsprechenden Bauernhof fahren. ;))
Hierher nehme zumindest ich für mich die Gewissheit, dass das, was da mit den Tieren läuft, so nicht akzeptabel sein kann. So ganz ohne mir irgendetwas anzumaßen.
Natürlich sind die "verbesserten" Bedingungen, wie ich sie nannte, noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Und natürlich gibt es immer noch viel Veränderungsbedarf. Allerdings sollte man den Kontext auch etwas größer fassen. Wir reden hier von schlechten Haltebedingungen von Tieren, dabei bekommt es der Mensch noch nichtmal auf die Reihe die eigene Art human zu behandeln. Warum gibt es schließlich eine dritte Welt und Schwellenländer? Und unter einem solchen Kontext sind selbst solche kleinen Schritte letztlich Meilensteine! Das ist auch etwas was ich an Vegetariern und Veganern kritisiere, einige von denen setzen sich mehr für Tiere ein, als für Menschen in der dritten Welt. Und dabei hat ein Großteil der Tiere noch nichtmal ein ausreichend großes Gehirn um die eigenen Lebenssituation einzuschätzen.

Du führtest auch das Beispiel mit den Gitterstäben an. Ist zwar sicher etwas weit hergeholt, aber wir alle hatten als Kind unsere Vorstellungen vom Schlaraffenland. Haufenweise essen und man muss nichts dafür tun. Letztlich gilt genau dies für viele Zuchttiere. Bis auf dass sie nichts dafür tun müssen, denn letztlich bezahlen sie dieses Leben mit dem Tod (Schlachtung). Aber es ist schon teilweise paradox, wie das scheinbare Paradies aufeinmal mehr eine Hölle ist. Natürlich beutet der Mensch die Tiere auf die Weise aus, aber ist es wirklich schlimmer als in der freien Natur brutalst von einem Tier gerissen zu werden und qualvoll zu verenden? Ich sags ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Auf der einen Seite stimme ich zu, auf der anderen denke ich eben auch, so schlecht ist auch wieder nicht.


Schön, dass du dich nocheinmal zu Wort meldest. Sinnlos ist es nie, über irgendetwas zu diskutieren, wenn auch nur eine Person darüber ein bisschen mehr Hintergründe, Umstände oder andere Menschen lernen kann.
Da schließe ich mich an. Natürlich ändern Diskussionen nichts, aber sie dienen eigentlich auch eher dem Wissens- und Meinungsaustausch. Natürlich sollte jeder Diskussionsteilnehmer insg. interessiert sein andere Auffassung aufzunehmen - was sehr schwer sein kann. Aber es hilft einen auch selbst andere Blickwinkel auf ein Problem mitzubekommen. Ich sehe eigentlich jedes Problem immer von 2 Seite an. Auf der einen Seite gibt es die Betroffenen und auf der anderen die Auslöser. Beide Parteien wirken innerhalb eines Ursache-Wirkungsprozesses und erst wenn man die Hintergründe beider Seiten beleuchtet und verstanden hat, kann man sich eine Meinung sinnvoll bilden.

P.s.: es ist schon spät und ich bin müden, nehmts mir nicht übel, dass ich jetzt nicht nochmal durchgehe wegen Rechtschreibung und Grammatik. Ist normalerweise nicht meine Art, aber da ich es nicht als Entwurf speichern kann, muss ich den Post nun halt absenden :roll:
 
Weisst du blu, das ganze Problem an deiner Argumentation ist nicht, daß es falsch wäre was du sagst, in vielen Punkten hast du an sich ja Recht. Vielmehr ist es einfach so - Ich will nicht auf Fleisch verzichten! Fertig aus, alles Andere interessiert mich da garnicht.
 
Aber du.. es gibt diverse Anbieter, die dir das frisch ans Haus liefern.
Beispiel: https://www.abokiste-apfeltraum.de/

Das ist zwar nett, aber für mich völlig ungeeignet. Ich bestelle nie im Internet. Schon gar nicht Essenswaren 8O Ist für mich ein Ding der Unmöglichkeit. Ich möchte mein Obst und Gemüse schon sehen, riechen etc. Ich bin ein Genußesser, ich kann auf Vorrat gar nicht richtig einkaufen. Wenn ich jetzt eine Banane oder Bulette will, geh ich einkaufen. Ehe ich bestellt habe .... :roll:
Nee Danke
 
Weisst du blu, das ganze Problem an deiner Argumentation ist nicht, daß es falsch wäre was du sagst, in vielen Punkten hast du an sich ja Recht. Vielmehr ist es einfach so - Ich will nicht auf Fleisch verzichten! Fertig aus, alles Andere interessiert mich da garnicht.
Ehrliches Statement.
Nun, ich habe kein Problem mit deiner Entscheidung. Ein jeder kann und soll essen, was ihn glücklich und zufrieden macht (abgesehen ethischer Grenzen). Ich kritisiere also nicht den Fleischkonsum an sich, sondern die Bedingungen, unter denen dieser ermöglicht wird. Letztendlich rührt mein Unverständnis von der Akzeptanz/Ignoranz vieler Konsumierender.
Im Übrigen schätze ich das angesprochene Kaufverhalten, wie etwa von Caprice oder Dominic (beides Fleischesser).

Drachenjenny schrieb:
Ist für mich ein Ding der Unmöglichkeit. Ich möchte mein Obst und Gemüse schon sehen, riechen etc. Ich bin ein Genußesser, ich kann auf Vorrat gar nicht richtig einkaufen. Wenn ich jetzt eine Banane oder Bulette will, geh ich einkaufen.
Nun, dann muss man aber auch ganz klar statuieren: Dir ist der Wert deines Spontan- und Geschmackkaufs höher, als die Absicht eine bessere Artenhaltung zu unterstützen. Ich wollte dir nur die Möglichkeit aufzeigen, die du hättest - welche du ja zuvor ausgeschlagen hattest.
Ich will diese Art gar nicht negativ bewerten, immerhin ist es eine sparsame und in gewisser Weise auch umsichtige Art des Konsums. Auch hier möchte ich anmerken, dass es meiner Meinung kein klares Verbraucheroptimum gibt und Nach- sowie Vorteile auf allen Seiten bestehen.
Hier entscheidet klar, welche Wichtigkeit für einen persönlich im Vordergrund steht.

Memphi schrieb:
Bis ich feststellte, dass die Beziehungen und das wirtschaftliche Interesse der Unternehmen so groß ist, dass sie auch vor Lügen nicht zurück schrecken. Nehmen wir mal dieses Bio-Logo, mittlerweile gibts es bereits einige duzent Vorfälle, wo dieses Logo letztlich auf normalen Waren gelandet ist.
Und das lässt dich nun davon überzeugt sein, mit deinem Kaufverhalten in dieser Produktkette nichts bewirken zu können?
Damit bestrafst du auch jene Bauern, die sich an die Bio-Vorschriften halten. Vielmehr können wir doch froh sein, dass diesbezüglich solche Kontrollen stattfinden um die "schwarzen Schafe" zu selektieren, oder sehe ich das falsch? ;)
Nebenbei möchte ich erwähnen, dass auch ich mich kritisch diesen "Biosiegeln" gegenüber verhalte. Schon allein daher, dass "Bio" sicher Besseres, aber bei weitem nicht zwangsläufig Gutes verbirgt.

Memphi schrieb:
Einige Vitamine kann der Körper z.B. nicht aus Obst und Gemüse herstellen bzw. herausnehmen, da sie nur in tierischer Nahrung vorhanden sind.
Na.. das grenzt aber schon sehr an Halbwissen, nicht? Welche Vitamine wären das? Reden wir von Vegetarierern oder Veganern?
Denn ganz klar muss ich deine radikale Aussage entkräften, der sich bewusst ernährende Vegetarierer hat keine Vitaminversorgungsprobleme.
Ich zitiere aus "familienbuch.de":
Kritische Nährstoffe: Eisen, Vitamin B12, Kalzium, Vitamin D
Eine ausreichende Zufuhr an Protein ist für die gesunde Entwicklung von Kindern und Erwachsenen unerläßlich. Doch bereits bei Kindern überschreitet die Proteinaufnahme, wie bei Erwachsenen, die Zufuhrempfehlungen der Ernährungswissenschaft teilweise mehr als das Doppelte. In westlichen Industrienationen spielt somit nicht der Proteinmangel, sondern die Überversorgung eine Rolle.

Eisenmangel ist der weltweit häufigste Nährstoffmangel und betrifft rund 20% der Weltbevölkerung. Zu den Risikogruppen gehören insbesondere Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangere, Stillende und Kinder. Dennoch tritt der Eisenmangel bei Vegetariern und Veganern westlicher Industrieländer nicht häufiger auf als bei Mischköstlern, wie Studien gezeigt haben. Dies hängt vermutlich mit der relativ hohen Eisenaufnahme von Vegetariern aus Lebensmitteln wie Vollgetreide, Blattgemüse und angereicherten Lebensmitteln zusammen. Die schlechtere Verfügbarkeit des aus Pflanzen stammenden Eisens wird so teilweise ausgeglichen. Dennoch haben Vegetarier oft geringere Eisenspeicher als Nicht-Vegetarier, was heute einerseits eher als günstig bewertet wird, da freies Eisen im Blut als Radikal wirkt. Andererseits kann ein geringer Vorrat an Eisen in Zeiten erhöhten Eisenbedarfs kritisch werden. Empfehlenswert ist in jedem Fall der gleichzeitige Verzehr von Vitamin-C-reichen Nahrungsmitteln (z.B. Obst, Fruchtsäfte), denn Vitamin C kann die Eisenaufnahme erhöhen.

Da Milch und Milchprodukte erhebliche Vitamin-B12-Mengen liefern, ergeben sich bei (Ovo)-Lakto-Vegetariern keine Versorgungsprobleme. Vitamin-B12 wird von Mikroorganismen synthetisiert und ist fast nur in tierischen Lebensmitteln enthalten. Die mögliche Zufuhr über fermentierte Nahrungsmittel wie etwa Sauerkraut oder über bestimmte Meeresalgen ist unsicher. Dennoch haben Studien gezeigt, daß auch Veganer geringe Mengen des Vitamins aufnehmen, wobei der Ursprung dieser Aufnahme nicht immer bekannt ist (evtl. Mund- und Dünndarmflora, bakterielle Kontamination von Eßgeschirr, u.a.). Soll das Risiko einer Unterversorgung vermieden werden, empfiehlt sich der Verzehr von Nahrungsmitteln, die mit Vitamin-B12 angereichert wurden, z.B. entsprechende Sojaprodukte.

Auch zur Versorgung mit Kalzium tragen bei (Ovo)-Lakto-Vegetariern Milch und Milchprodukte erheblich bei. Veganer haben zwar eine niedrige Kalziumaufnahme, können diese aber vermutlich durch gesteigerte Verwertung ausgleichen. Auch die niedrige Proteinaufnahme wirkt sich bei Veganern günstig auf den Kalziumhaushalt aus, denn es wird weniger Kalzium im Urin ausgeschieden. Als kritisch ist die Kalziumversorgung vegan ernährter Kleinkinder zu bewerten.

Da der Körper Vitamin D unter UV-Einstrahlung in der Haut selbst bildet, kann unter entsprechenden Bedingungen, z.B. häufiger Aufenthalt bei Tageslicht im Freien, von einer erheblichen Vitamin-D-Eigensynthese ausgegangen werden. Weil aber bereits bei nicht-vegetarisch lebenden Frauen der Vitamin-D-Gehalt der Muttermilch so niedrig ist, daß Säuglinge bei einer längeren Stilldauer als sechs Monate Rachitis bekommen können, sollte zumindest bei veganer Ernährung eine begleitende Nährstoffergänzung mit Vitamin-D-Präparaten erwogen werden.
Noch einmal zum vermeintlich größten Problem, dem Vitamin B12, ist dieser Text zu empfehlen: peta.de

Memphi schrieb:
Und Fleisch zählt in einer gewissen Menge auch als sehr guter Energielieferant - bei Grünzeugs muss der Körper dieses erst verdauen und umwandeln, um irgendwelche Nährstoffe zu erhalten, bei Tierfleisch muss es nur verdaut werden und die Energie ist gewonnen.
Fleisch zählt nicht als guter Energielieferant, weil es Fleisch ist, sondern weil es durch seinem strukturellen Aufbau Elemente wie Proteine und vor allem Fette (und ja, auch Vitamine) enthält, die der Körper - sagen wir - gut gebrauchen kann (man siehe Tabelle).
Allerdings, wie wir wissen, sind Fett, Protein und Vitamine nicht dem Fleisch vorbehalten, sondern auch in anderen Nahrungsmitteln vorhanden. Aufgrund der Mengenverhältnisse der natürlichen Gegebenheiten ist es womöglich "schwerer" für Vegetarierer/Veganer, hierbei einen gelungenen Konsum zu gewährleisten, aber (vor allem nach der Studie) auf keinen Fall unmöglich.

Memphi schrieb:
Und natürlich gibt es immer noch viel Veränderungsbedarf. Allerdings sollte man den Kontext auch etwas größer fassen. Wir reden hier von schlechten Haltebedingungen von Tieren, dabei bekommt es der Mensch noch nichtmal auf die Reihe die eigene Art human zu behandeln. Warum gibt es schließlich eine dritte Welt und Schwellenländer?
Ich stimme dir uneingeschränkt in diesem Sachverhalt zu. Aber wir reden hier nun einmal vom Konsum von Tieren und deren Lebensbedingungen.
Zum Ausweichen kann man immer weiter greifen, aber dann wird man auch nie auf einen Konsens kommen können, weil es immer irgendwo bei irgendetwas schlechter läuft. Auch hier muss man die Dinge einzeln besprechen, um in der Größe etwas verändern zu können.
Memphi schrieb:
Das ist auch etwas was ich an Vegetariern und Veganern kritisiere, einige von denen setzen sich mehr für Tiere ein, als für Menschen in der dritten Welt.
Also lieber gleich Mund zu, Augen zu und sich für gar nichts einsetzen? Oder kriegt der Vegetarier jetzt die Moralkeule ab, weil er sich offen für etwas einsetzt? Wie kritisierst du dann jene, die gar nichts machen? Gar nicht, weil sie ja nichtstuenderweise nicht auffallen?

Memphi schrieb:
Du führtest auch das Beispiel mit den Gitterstäben an. Ist zwar sicher etwas weit hergeholt, aber wir alle hatten als Kind unsere Vorstellungen vom Schlaraffenland.
So mit Marshmallows und Lutschern statt Laternen am Straßenrand? Ich nicht, aber ich versteh schon, was du meinst. ;)
Memphi schrieb:
Haufenweise essen und man muss nichts dafür tun. Letztlich gilt genau dies für viele Zuchttiere.
Nun, ich vertrete hier die Ansicht - und es mag sicher auch meine Persönlichkeit hineinspielen - dass das Verhalten der Tiere im Freiland hier durchaus den geeigneten Aufschluss bietet: Hier stehen sie nicht auf einer Stelle und fressen, fressen, fressen.
Sie bewegen sich frei, wackeln mit ihrem Schwänzchen, jagen gelegentlich einander und fressen, fressen, fressen. Sie zeigen grundsätzlich ein anderes Verhalten, was der Mensch durch seine Produktziele in diesen Zuchtanlagen aber völlig verfremdet.
Nur durch dies natürliche Verhalten (und dieser Instinkt bei Zuchttieren kann nicht einfach "rausgezüchtet" werden) glaube ich zu erahnen, dass dies kaum das gefühlte Schlaraffenland für die Tiere sein kann. Aber hier haben wir schlicht zwei unterschiedliche Meinungen - ein Tier wird nicht plötzlich das Reden anfangen und es uns die Wahrheit stecken können.
Memphis schrieb:
Beide Parteien wirken innerhalb eines Ursache-Wirkungsprozesses und erst wenn man die Hintergründe beider Seiten beleuchtet und verstanden hat, kann man sich eine Meinung sinnvoll bilden.
Nichts davon habe ich negieren wollen, bloß war jemand der Meinung, dass eine Diskussion nichts bringt. (Was ich entsprechend nicht so stehen lassen wollte.) ;)

An den geheimen Unbekannten:
Übrigens, interessieren würde mich schon, was genau an meinem obigen Beitrag nun solch ein Mist war.
 
Hat nicht wirklich was direkt mit Vegetarier zu tun. Aber ist meines Erachtens auch ein Grund, vielleicht seinen Fleischkonsum zu überdenken:

Verbraucherschützer brandmarken Viehzucht als Klimakiller

Drastische Schnitte bei Rindfleisch- und Milchproduktion, Kürzung der Agrarsubventionen - nur so kann Landwirtschaft klimafreundlich werden, zeigt nach SPIEGEL-Informationen eine neue Foodwatch-Studie. Umweltminister Gabriel will Agrarsubventionen künftig an CO2-schonende Produktion koppeln.

[...]

Am Montag legt Foodwatch eine umfassende Studie zu den Klimawirkungen der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft in Deutschland vor. Die überraschende Schlussfolgerung der Verbraucherschutzorganisation nach Informationen des SPIEGEL: "Der Ökolandbau an sich ist kein Klimaretter."

[...]

Foodwatch folgert: Um die Landwirtschaft klimaverträglicher zu machen, müssten Rindfleisch und Milchprodukte drastisch reduziert werden. "Wir müssen zurück zum Sonntagsbraten", fordert Thilo Bode, Chef der Verbraucherschutzorganisation.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,573952,00.html
 
Das ist zwar nett, aber für mich völlig ungeeignet. Ich bestelle nie im Internet. Schon gar nicht Essenswaren 8O Ist für mich ein Ding der Unmöglichkeit. Ich möchte mein Obst und Gemüse schon sehen, riechen etc. Ich bin ein Genußesser, ich kann auf Vorrat gar nicht richtig einkaufen. Wenn ich jetzt eine Banane oder Bulette will, geh ich einkaufen. Ehe ich bestellt habe .... :roll:
Nee Danke

Dann habe ich noch einen Tipp für Dich:
Neuland hat auch in Berlin einige Vertragspartner, die qualitativ hochwertiges Fleisch anbieten das aus artgerechter Tierhaltung stammt. Im Bezug auf die Qualität wirkt sich das sicherlich nicht negativ aus ;)

https://www.neuland-fleisch.de/adressen/index.php
 
Und das lässt dich nun davon überzeugt sein, mit deinem Kaufverhalten in dieser Produktkette nichts bewirken zu können?
Damit bestrafst du auch jene Bauern, die sich an die Bio-Vorschriften halten. Vielmehr können wir doch froh sein, dass diesbezüglich solche Kontrollen stattfinden um die "schwarzen Schafe" zu selektieren, oder sehe ich das falsch? ;)
So habe ich das nicht gemeint. Das Problem ist nur, sobald es ums Geld geht, bleibt zuerst die Wahrheit auf der Strecke. Und leider sind vor allem die kleineren Fleischereien als erstes in sowas wie Gammelfleisch und Co. verwirkelt gewesen. Das hat einfach was damit zu tun, dass diese noch größerem Konkurrenzdruck der größeren Konzerne unterliegen und weit effektiver und sparsamer arbeiten müssen. Und dies führt unweigerlich früher oder später in sinkende Qualität. Natürlich gibt es Ausnahmen - aber wie es der Name schon sagt, ist es eben seltener. Aber zusammengefasst sind die Bedingungen der Tiere in "Produktionsstätten" größerer Unternehmen meist noch humaner als andere, was einfach damit zusammen hängt, dass negative Berichte einem großen Unternehmen mehr schadet als kleineren.
Ich sage auch nicht, dass man an dieser Stelle resignieren soll, aber kein Konsument kann - oder besser ist in der Lage - die Werbesprüche in ihrem Wahrheitsgehalt zu bestätigen. Sowohl im Großhandel, als auch beim Fleischer wird von glücklich geschlachteten Tieren und natürlich an der der Theke vom frischem Lebensmitteln gesprochen.
Um das Problem nur etwas plastischer zu gestalten, bezog ich mich auf diese Bio-Siegel, wo nach Stern oder Spiegel (weiß nicht mehr es war) festgestellt wurde, dass diese Siegel letztlich auch auf nicht-Bio-Produkten landeten, weil es einfach nur ums Geld ging. Da litten natürlich auch die Bauern drunter, die biologisch anbauten.

Na.. das grenzt aber schon sehr an Halbwissen, nicht? Welche Vitamine wären das? Reden wir von Vegetarierern oder Veganern?
Denn ganz klar muss ich deine radikale Aussage entkräften, der sich bewusst ernährende Vegetarierer hat keine Vitaminversorgungsprobleme.
Ich gebe zu, ich bin kein Biologe. Aber wenn hier auch Fragen aufkommen wie, ist der Verzehr von Tieren überhaupt notwendig, dann zeugt dies auch nicht gerade von fundierten Kenntnissen. ;) Denn eines ist klar, selbst wenn ein Mensch sich nur von Fleisch ODER Obst und Gemüse ernährt, wird er dennoch nicht so schnell sterben. Die Natur hatte den Mensch ja so konstruiert, dass er bei entsprechend mangelnder Auswahl an Nahrung nicht gleich Verenden wird. Das heißt, der menschliche Körper kann Mangelphasen immer kompensieren, von daher sind Argumentationen "ich kenne zig Vegetariern und die sind alle gesund" absoluter unsinn.
Die Frage ist viel er, ist die Ernährung vollständig und erfolgt eine Versorgung aller benötigten Mineralien/Vitamine/Proteine? Und ich denke dazu haben Ernährungswissenschaftler schon ein eindeutiges Statement gegeben. (da reicht es aus, in google Vegetarier und Mangelernährung einzugeben) Und blu, ich täte auch mal behaupten, dass du mit semiwissen glänzt, denn einen Link von einer Seite zu schicken die zum Großteil auf Referenzen von anno dazumal (und 1996 ist weit über 10 Jahre alt und innerhalb diese Zeit gibt es ja erst viele wichtige weitere Kenntnisse) basiert ist nicht unbedingt eine solide Ausgangslage für eine Diskussion. Sicher, ich hab die Vitamine etc. nicht genauer spezifiziert, aber du hast mit deiner Webseite mir alten Informationen auch nicht gerade mehr geleistet.
Btw. auf der Seite wird häufig auch erwähnt, dass bestimmte Defizite in der Nahrung mit Zusatzpräperaten behoben werden sollen. Nur wenige Veganer oder Vegetariern greifen aber zu solchen Präperaten, was also letztlich doch auf Mangelernährung schließen lässt. Aber mal auch zu den Zusatzpräperaten - was meinst du wie diese gewonnen werden? denkst du da gibt es einen Chemiker der auf einmal hokuspokus sagt und schon sind die Vitamine da? Nein, sie müssen von irgendwoher gewonnen werden. Und so oder so, ich tippe mal darauf dass hierfür Fleisch als Quelle dient, was einem Vegetarier/Veganer letztlich auch wieder zum Fleischesser macht. :evil:

Fleisch zählt nicht als guter Energielieferant, weil es Fleisch ist, sondern weil es durch seinem strukturellen Aufbau Elemente wie Proteine und vor allem Fette (und ja, auch Vitamine) enthält, die der Körper - sagen wir - gut gebrauchen kann (man siehe Tabelle).
Allerdings, wie wir wissen, sind Fett, Protein und Vitamine nicht dem Fleisch vorbehalten, ...
Es geht in der speziellen Aussage nicht um eine gesunde Lebensweise oder um eine Versorgung mit vielen Lebensmitteln. Es geht darum, dass tierische Nahrung ein guter Energielieferant ist (in Maßen natürlich nur), da die ernährungswichtigen Stoffe nicht erst kompliziert durch Umwandlung bei der Verdauung extrahiert werden müssen, sondern in der Form im Fleisch bereits vorhanden sind. Über Pflanzen kann man ebenfalls vieles bekommen, aber der Körper muss zuvor viel Energie in die Verdauung investieren um dieselben enährungswichtigen Stoffe zu erhalten.

Ich stimme dir uneingeschränkt in diesem Sachverhalt zu. Aber wir reden hier nun einmal vom Konsum von Tieren und deren Lebensbedingungen.
Zum Ausweichen kann man immer weiter greifen, aber dann wird man auch nie auf einen Konsens kommen können, weil es immer irgendwo bei irgendetwas schlechter läuft.
Es geht nicht darum Vegetarier zu schlechten Menschen zu deklarieren oder ihnen vorzuwerfern, sie setzen ihre Prinzipien falsch an. Prinzipiell ist das vorwerfen von falschen Ansichten IMMER eine schlechte Basis. Blos man kann nicht gleichzeitig an 10 Problemen werkeln. Klar, jeder Mensch legt für sich selbst fest, wie und warum er wie lebt. Gesetze macht aber eben nicht der Einzelne sondern eine Regierung. Und ich fände es schon makaber, wenn sich diese Regierung zuerst um die Probleme von Tieren kümmert, während auf der Welt täglich hunderte von Kinder wegen Wassermangel und Essensmangel sterben. Ich mein, es geht hier letztlich um die eigene Art. Das heißt nicht, dass Tiere weniger wert sind, aber in der Prioritätskette vieler Menschen steht diese nun einmal hinter dem Menschen - zurecht wie ich finde. Und erst wenn für die 3. Welt eine Lösung gefunden wurde, kann man sich wirkungsvoll um die Rechte von Tieren kümmern.


Man merkt schon, dass es insg. ein recht kompliziertes Thema ist, vor allem wenn man versucht es irgendwie zu lösen. Natürlich kann man sagen, ich lebe vegetarisch oder veganisch, aber löst es damit letztlich wirklich die Probleme? Augenscheinlich würde ich behaupten ja, denn man bezieht Stellung. Auf der anderen Seite ist es eine Minderheit, welche - zumindest nach Ernährungswissenschaftlern - eine Mangelernährung in Kauf nimmt. Faktisch machen diese paar Prozent allerdings keinen wirklichen Unterschied. Ich denke schon, es ist wichtiger Fleisch nicht einfach zu streichen, sondern eine Weg zu finden, wie die Tiere eine bessere Haltung erfahren. Wobei es bei den gegenwärtig in der Wirtschaft verankerten Verfahrensweisen recht kompliziert sein wird, indem man an die Vernunft appelliert. Weil ein Bauer zuerst an seine Existenz denken muss und dann erst an das Wohl des Tieres. Die einzige Lösung die ich sehe, ist wenn es schärfere Gesetze gibt. Und dahingehend sollte man evtl. seine Wählerstimme mal genau überprüfen. Schließlich ist eine Partei, dessen Ziel die uneingeschränkte Marktwirtschaft ist sicher weniger an dem Wohl von Tieren interessiert als andere. Dies ist zumindest die Lösung, die ich in absehbarer Zeit nur sehe.
 
Darf ich fragen warum?

Klar. :D

In erster Linie hat meine vegane Ernährung gesundheitliche Gründe, denn seitdem ich mich vegan ernähre, fühle ich mich körperlich in wesentlich besserer Verfassung.
Natürlich liegt das in erster Linie an einer gesunden und ausgeglichen Ernährung und nicht an der veganischen Ernährung an sich.

Aber das ist für mich nicht der einzige Grund. Ein weiterer Grund ist das Leid der Tiere insbesondere denen die ihr ganzes Leben in Gefangenschaft unter sehr schlimmen Bedingungen leben müssen.

Außerdem denke ich das ich mit meiner veganen Ernährung ein kleines Stück für die Ernährungssitaution dieser Welt tue, weil für pflanzliche Ernährung weniger Anbaufläche als für Ernährung durch Tierprodukte benötigt wird.

Desweiteren und das ist ein Punkt mit dem ich bei vielen Menschen anecke fühle ich mich mit meiner veganen Ernährung der Natur und ihren Kräfte ein Stück näher.
 
Memphi schrieb:
Ich gebe zu, ich bin kein Biologe. Aber wenn hier auch Fragen aufkommen wie, ist der Verzehr von Tieren überhaupt notwendig, dann zeugt dies auch nicht gerade von fundierten Kenntnissen. ;)
Nicht, magst du mir dies auch noch erklären?
Ich habe gesagt, dass es gutmöglich evolutionär (siehe Hirnausbildung) nötig war, Fleisch, welches strukturell am Ende nur eine Kette (überwiegend) aus Proteinen und Fettsäuren darstellt, zu essen.
Danach habe ich in den Raum gestellt, ob es tatsächlich nach heutigen Erkenntnissen, die uns mit unserem ausgebildeten Hirn gelungen sind, tatsächlich und notwendig ist, Fleisch zu essen. (Ich habe übrigens in keinem Abschnitt dieses Threads mit den Freunden und Freundesfreunden argumentiert.)
Memphi schrieb:
Die Frage ist viel er, ist die Ernährung vollständig und erfolgt eine Versorgung aller benötigten Mineralien/Vitamine/Proteine? Und ich denke dazu haben Ernährungswissenschaftler schon ein eindeutiges Statement gegeben. (da reicht es aus, in google Vegetarier und Mangelernährung einzugeben)
Ich hoffe doch sehr dich ernüchtert es nicht zu stark, wenn ich dir die Ergebnisse meiner Googlesuche mit exakt diesen Worten darstelle (und ich hoffe du gingst nicht davon aus, dass ich nicht so nerd sei, dies zu machen..):
google schrieb:
Vegetarier: Proteinzufuhr wichtig
Die Gefahr einer Mangelernährung ist dann groß, wenn sich die Kost aus nur...

Birga Dexel - Praxis für Ernährungsberatung nach den fünf ...
Um einer Mangelernährung und einer Unterversorgung durch Eiweiß vorzubeugen, müssen Vegetarier lernen, ihren Eiweißbedarf aus den richtigen pflanzlichen ...

Gesundheit Sachsen-Anhalt
Mangelernährt ohne Fleisch? Um ausreichend versorgt zu sein, müssen Vegetarier den Nährstoffgehalt der einzelnen Lebensmittel gut kennen...
Das sind für mich, wenn ich ehrlich bin, und wenn du ehrlich bist, genau die Worte, die meine bisherigen Statements unterstützen und nicht widerlegen.
blu schrieb:
Denn ganz klar muss ich deine radikale Aussage entkräften, der sich bewusst ernährende Vegetarierer hat keine Vitaminversorgungsprobleme.
Entsprechend brauche ein Vegetarier auch nicht zwangsläufig (und nicht zwangsläufiger als ein Fleischesser) irgendwelche Zusatzpräparate, du bist meines Wissens der einzige, der nun zum zweiten Male zwanghaft auf dieses Thema zusteuern will.
Am besten fand ich übrigens den Titel eines ebenfalls auf der ersten Google-Ergebnis-Seite befindlichen Focusartikels:
Focus online schrieb:
Wie am Zitat zu erkennen - das kommt nun wirklich nicht von mir, hätte ich auch niemals behauptet.
Kurz die Googleergebnisse überblättert, stellt sich für mich heraus - und ich bleibe bewusst provokant:
* Vegetarier haben keine Mangelerscheinungen
* Intelligente Kinder (nach IQ-Tests) sind als Erwachsene vermehrt Vegetarierer
* Vegetarier leben länger
-> Deutsche Krebsforschungsinstitut (übrigens vom 18.04.2008)

Und ich frage, wer hier fundierteres Wissen hat?

Memphi schrieb:
Es geht in der speziellen Aussage nicht um eine gesunde Lebensweise oder um eine Versorgung mit vielen Lebensmitteln. Es geht darum, dass tierische Nahrung ein guter Energielieferant ist (in Maßen natürlich nur), da die ernährungswichtigen Stoffe nicht erst kompliziert durch Umwandlung bei der Verdauung extrahiert werden müssen, sondern in der Form im Fleisch bereits vorhanden sind. Über Pflanzen kann man ebenfalls vieles bekommen, aber der Körper muss zuvor viel Energie in die Verdauung investieren um dieselben enährungswichtigen Stoffe zu erhalten.
Du willst mir also als selbsterwähnter Nicht-Biologe klar machen, dass es ernährungsmäßig also viel zu kompliziert ist, die Energie aus fleischloser Ernährung zu gewinnen?
Ich habe dir schon einmal versucht aufzuzeigen, dass unsere Ernährung aus drei elementaren Bestandteilen besteht. Das sind Proteine, Kohlenhydrate und Fette. Das Fleisch eint in einem zugegeben nicht schlechten Verhältnis Protein- und Fettbestandteile, ja.
Aber Fette existieren nicht nur in Fleischprodukten. Ebenfalls sollte man auch den Unterschied zwischen "guten" und "schlechten" (mehrfach ungesättigte und gesättigten) Fetten machen. Fette können in der fleischlosen Ernährung problemlos über Öle (Rapsöl, Olivenöl, Mandelöl.. nicht so gut: Sonnenblumenöl, Maiskeimöl,..) oder auch Nüssen (Walnüsse) aufgenommen werden.
Nun zu den Proteinen, die es ebenso in einer fleischlosen Ernährung zu ersetzen gilt. Erkundigt man sich über Proteinlieferanten, stößt man auf folgendes:
Wiki schrieb:
Sehr proteinhaltige Nahrungsmittel sind:
- Nüsse
- Hülsenfrüchte (Soja: 41,6%)
Nun sollte es nicht verwundern, dass es so viele Soja-/Tofuprodukte in den Naturkostläden gibt, denn gewissermaßen stellen sie die Basis der vegetarischen/veganen (in meiner Aufzählung habe ich bewusst auch die tierischen Produkte Eier und Milch weggelassen) dar.
Brät man einen Sojakeimbratling mit Rapsöl, hat man einen glanzvollen "Fleischersatz", wenn man so will - und dieser steht dem Fleischprodukt in keiner Weise nach, besonders, wenn man diesen Zusatz, ebenfalls gefunden im Wiki, Glauben schenken will:
Wiki schrieb:
Studien des amerikanischen Biochemikers Thomas Osborne und Lafayette Mendel, Professor für Physiologische Chemie in Yale, von 1914 zeigten, dass Ratten, die tierisches Eiweiß erhielten, schneller an Gewicht zunahmen, als Ratten, die nur pflanzliches Eiweiß erhielten. Daraus wurde voreilig geschlossen, dass tierisches Eiweiß „hochwertiger“ als pflanzliches Eiweiß sei. Spätere Studien von McCay an der Berkeley Universität zeigten jedoch, dass Ratten, die pflanzliches Eiweiß bekommen, gesünder sind und ungefähr doppelt so lange leben.


Noch einmal zu den Vorgängen im Darm, der große Arbeiter in Sachen Energieabsorption darstellt:
Weißt du, warum mehrfach ungesättigte Fettsäuren mit ihren Doppelbindungen so sehr von Ernährungswissenschaftlern empfohlen werden?
Weil es die sind, die der Körper nicht selbst herstellen kann und daher essentiell. Omega-n-Fettsäuren also, diese sind auch eher in Fischen enthalten, als im Fleisch (wobei ich da persönlich keinen Unterschied mache) - und, wie oben erwähnt, in Nüssen.


Memphi schrieb:
Blos man kann nicht gleichzeitig an 10 Problemen werkeln.
und findest du nicht, dass dieser Satz diesen hier:
blu schrieb:
Auch hier muss man die Dinge einzeln besprechen, um in der Größe etwas verändern zu können.
vollkommen unterstützt? (Im gegebenen Sachverhalt, den zu zitieren ich nun unterlassen habe?)

Memphi schrieb:
Gesetze macht aber eben nicht der Einzelne sondern eine Regierung. Und ich fände es schon makaber, wenn sich diese Regierung zuerst um die Probleme von Tieren kümmert, während auf der Welt täglich hunderte von Kinder wegen Wassermangel und Essensmangel sterben.
Und welches Gesetz in der BRD soll deiner Meinung nun dem Wasser- oder Nahrungsmangel in der dritten Welt entgegensteuern?
Man könnte ja eine Steuer auf Fleisch ansetzen, die Einnahmen wandern an die dritte Welt und gleichzeitig wird die Fleischernährung/-produktion gesenkt.
Prinzipiell kann unsere Regierung hier auch nur regionale Probleme lösen - und dazu zählen standortfaktorisch nunmal die Lebensbedingungen der Tiere eher als die Hungernden in armen Ländern.
 
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