Sammelthread Absturz des Germanwings-Airbus

Staatsanwalt: Germanwings-Copilot konsultierte 41 Ärzte

Folgende News wurde am 11.06.2015 um 22:55:06 Uhr veröffentlicht:
Staatsanwalt: Germanwings-Copilot konsultierte 41 Ärzte
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Paris (dpa) - Der Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine war laut französischer Staatsanwaltschaft fluguntauglich. «Er war nicht mehr in der Lage, ein Flugzeug zu fliegen», sagte Staatsanwalt Brice Robin am Donnerstag in Paris.
Der 27-Jährige sei instabil und psychisch krank gewesen. Zudem habe er Augenprobleme gehabt: «Andreas Lubitz sah zu 30 Prozent dunkel und hatte Lichtblitze wie bei einer Netzhautablösung». Das hätten die Ermittlungen bei Ärzten ergeben.
Die Marseiller Staatsanwaltschaft will auch eine mögliche Verantwortung der Fluggesellschaft und der Konzernmutter Lufthansa klären. Er werde drei Untersuchungsrichter mit einem Verfahren gegen Unbekannt wegen fahrlässiger Tötung beauftragen, sagte Robin.
Es gebe aber bisher keinerlei Beweise, dass Germanwings oder Lufthansa Informationen über den aktuellen Gesundheitszustand Copiloten gehabt hätten. Auch eine Sprecherin der Lufthansa betonte, «uns liegen derzeit keine Kenntnisse über Ermittlungen der französischen Staatsanwaltschaft konkret gegen Germanwings oder Lufthansa vor».
Andreas Lubitz hat nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft den Airbus am 24. März auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf absichtlich in den französischen Alpen zum Absturz gebracht. Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben.*Die meisten Opfer stammten aus Deutschland.
Robin kündigte an, er werde das Verfahren weiterführen. Für einen möglichen Prozess wäre damit ein Gericht in Marseille zuständig. Nach Angaben des Staatsanwaltes hat er seinen Kollegen in Düsseldorf angeboten, das Verfahren zu übernehmen, da der Copilot, die meisten Opfer sowie die Fluggesellschaften aus Deutschland stammen. Auf das Angebot sei die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf aber nicht eingegangen.
Der 27 Jahre alte Copilot war nach Angaben Robins gesundheitlich nicht fähig, die Maschine zu fliegen. Zu diesem Urteil seien mehrere Ärzte gekommen. Er sei niedergeschlagen, instabil und psychisch krank gewesen, sagte Robin. Wegen der ärztlichen Schweigepflicht seien diese Informationen nicht weitergegeben worden.
Der Copilot sei im März an zehn Tagen krankgeschrieben gewesen. In den vergangenen fünf Jahren habe er 41 verschiedene Ärzte konsultiert. Im letzten Monat vor dem Absturz waren es laut Staatsanwaltschaft sieben Besuche. Lubitz habe versucht, dies zu verheimlichen. Allerdings sei er bei einigen Arztterminen von seiner Mutter oder seiner Freundin begleitet worden.
Robin berichtete weiter von Augenproblemen des Piloten. Er sei deswegen auch beim Arzt gewesen, wo kein körperliches Problem festgestellt worden sei. Lubitz habe aber das Gefühl gehabt, ständig an Sehkraft zu verlieren. Der 27-Jährige habe Angst gehabt, zu erblinden, berichtete Rubin. Er habe angegeben, nachts nur noch zwei Stunden schlafen können. Zudem sei von einem Arzt eine Psychose diagnostiziert worden.
Gleichzeitig habe er versucht, dies vor seinem Arbeitgeber zu verheimlichen. Lubitz habe Informationen zu seinem Gesundheitszustand nicht weitergegeben. Es gebe keine Hinweise, dass Kollegen von den Problemen gewusst hätten.
Vor der Pressekonferenz hatte Robin mehr als vier Stunden lang Angehörige der Opfer in Paris über den Stand der Ermittlungen informiert. Am Mittwoch waren die ersten Särge mit deutschen Opfer an ihre Familien übergeben worden.
Nach Angaben des Staatsanwaltes ist auf politischer Ebene entschieden worden, nicht identifizierbare menschliche Überreste von der Absturzstelle in einem Sammelgrab in der Nähe des Unglücksortes beizusetzen. Dazu sollten vermutlich im Juli auch die Angehörigen der Opfer eingeladen werden.
 
Na also, wie ich schon behauptet habe, Germanwings hat grauenhaft tödlich und gründlich versagt mit der Kontrolle von Piloten. So ein kranker Mann hätte nie fliegen dürfen.
 
Germanwings-Hinterbliebene lehnen Schmerzensgeld-Angebot ab

Folgende News wurde am 18.07.2015 um 17:50:02 Uhr veröffentlicht:
Germanwings-Hinterbliebene lehnen Schmerzensgeld-Angebot ab
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Berlin (dpa) - Hinterbliebene der Germanwings-Katastrophe haben das Schmerzensgeld-Angebot der Lufthansa als «unangemessen» abgelehnt. Die Angehörigen seien zornig über das Verhalten der Airline, teilte Rechtsanwalt Elmar Giemulla mit. Das angebotene Schmerzensgeld sei mit pauschal 25*000 Euro «zu wenig», sagte er und forderte mindestens 100*000 Euro für jedes Opfer. Giemulla vertritt nach eigenen Angaben 36 Familien. Bei dem Absturz der Germanwings-Maschine am 24. März in den französischen Alpen kamen alle 150 Menschen an Bord ums Leben, darunter viele Deutsche.
 
Germanwings-Hinterbliebene lehnen Schmerzensgeld-Angebot ab

Folgende News wurde am 18.07.2015 um 19:50:07 Uhr veröffentlicht:
Germanwings-Hinterbliebene lehnen Schmerzensgeld-Angebot ab
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Berlin (dpa) - Hinterbliebene der Germanwings-Katastrophe haben das Schmerzensgeld-Angebot der Lufthansa als «unangemessen» abgelehnt. Die Angehörigen seien zornig über das Verhalten der Airline, teilte Rechtsanwalt Elmar Giemulla mit.
Das angebotene Schmerzensgeld sei mit pauschal 25*000 Euro «zu wenig», sagte er und forderte mindestens 100*000 Euro für jedes Opfer.
Giemulla vertritt nach eigenen Angaben 36 Familien. Auch das Angebot der Lufthansa, nächsten Angehörige wie Eltern, Kindern oder Lebenspartnern ohne weitere Prüfung jeweils ein Schmerzensgeld von 10*000 Euro zu zahlen nannte der Anwalt unangemessen. Die Gruppe sei zu klein gefasst, zudem müsse der Betrag «im unteren sechsstelligen Bereich liegen», schrieb er in einem Brief an die Gegenseite.
Bei dem Absturz der Germanwings-Maschine am 24. März in den französischen Alpen kamen alle 150 Menschen an Bord ums Leben, darunter viele Deutsche. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft sperrte der Copilot seinen Kollegen aus dem Cockpit aus und brachte die Maschine absichtlich zum Absturz. Der 27-Jährige hatte nach Überzeugung der Ermittler psychische Probleme und Suizidgedanken, die er vor seinem Arbeitgeber verheimlichte. Germanwings ist eine Tochter-Gesellschaft der Lufthansa.
 
Einfach nur Geschmacklos, aus dem Tod eines Verwandten nun noch möglichst viel Kapital schlagen zu wollen.... Mir wäre doch das Geld scheiß egal, wenn ich einen Nahestehenden Verwandten verloren habe. Der wird nicht wieder lebendig, ob ich nun 25.000,- oder 100.000,- bekomme. Aber leider dreht sich ja heute immer alles nur ums Geld.
 
Einfach nur Geschmacklos, aus dem Tod eines Verwandten nun noch möglichst viel Kapital schlagen zu wollen.
Es besteht ja durchaus die Möglichkeit, dass eine Familie ihren Hauptverdiener bei so einem Unglück verliert, oder man aufgrund des Verlustes selbst (vorübergehend) arbeitsunfähig wird. 25.000 € sind wirklich nicht besonders viel, um soetwas abzufedern. Ich fände es eher unverantwortlich den Opfern nicht auch finanziell zu helfen. Das mag kein Trost sein und das soll es auch nicht sein, es soll den Opfern aber helfen sich auf das wesentliche konzentrieren zu können. Die Trauer, die Verarbeitung der Ereignisse und gegebenenfalls die Restrukturierung ihrer Lebensverhältnisse.
 
Mal davon abgesehen, haben die Angehörigen alleine schon genug Unkosten mit dem ganzen Papierkram, die Überführungskosten der Leichen und einer Beisetzung. Und glaube es oder nicht: auch die Leichenaufbewahrung in Frankreich müssen die Angehörigen zahlen. Für so etwas ist nämlich niemand versichert, was ein bekloppter Pilot anstellen könnte. Da sind die 25 K schnell flöten (und auch die 50 K Soforthilfe).
 
ist ja alles richtig, aber was kann die Fluggesellschaft dafür, dass der Pilot bekloppt ist. Ohne jetzt die Fluggesellschaft verteitigen zu wollen. Ja sicher durch die Untersuchungen ist er durchgerutscht. Aber damit muss man doch immer rechnen, das sind Menschen, die Piloten und Menschen sind Emotional und funktionieren nie 100% !! Wenn schon einer für die Kosten aufkommen muss, dann wäre ich der Meinung, das müßte aus der Staatskasse beglichen werden. Aber die legen unsere Steuern ja lieber wo anderes an. Falsches Thema, ich schweife ab und mir wird schlecht bei dem Thema "Steuergelder"

Angenommen du wirst im Urlaub, in Spanien ausgeraubt, du wehrst dich und wirst abgestochen... Siehst du da auch nur einen Cent von irgendwen ? Ha Ha
 
Junge Junge, Du vergleichst nichtmal Äpfel mit Birnen sondern gleich Kokosnüsse mit Atomphysik 8O :roll:


Aber damit muss man doch immer rechnen, das sind Menschen, die Piloten und Menschen sind Emotional und funktionieren nie 100% !!

Aha, rechtfertigt natürlich, dass ein Pilot mit einer vollbesetzten Maschine Selbstmord begeht :roll:

Wenn schon einer für die Kosten aufkommen muss, dann wäre ich der Meinung, das müßte aus der Staatskasse beglichen werden. Aber die legen unsere Steuern ja lieber wo anderes an. Falsches Thema, ich schweife ab und mir wird schlecht bei dem Thema "Steuergelder"

Weil der Staat ja was damit zu tun hat. Und ja, Steuergelder haben damit in der Tat so rein gar nix zu tun.


Angenommen du wirst im Urlaub, in Spanien ausgeraubt, du wehrst dich und wirst abgestochen... Siehst du da auch nur einen Cent von irgendwen ? Ha Ha

Nein, siehst Du nicht. Aber aufgrund deiner Argumentation wäre es absolut sinnlos weiter drauf einzugehen, eher erkläre ich einem 5 jährigen die Relativitätstheorie anstatt Dir zu erklären warum den Angehörigen Geld zusteht.
 
ist ja alles richtig, aber was kann die Fluggesellschaft dafür, dass der Pilot bekloppt ist.
Sie muss sicherstellen, dass Ihr Personal für Ihre Aufgaben geschult sind, physisch und psychisch in der Lage sind ihre Aufgaben zu bewältigen und Unfälle durch entsprechende Maßnahmen vermieden werden. Je mehr Verantwortung desto höher der Aufwand(=Kosten) dafür. Und das gilt überall. Bei Germanwings genau so wie bei der Polizei, genau so wie beim Baumarkt, wie bei der Wurstbude. Würden Unternehmen nicht die Verantwortung dafür tragen müssen, hätten sie ein beträchtliches finanzielles Interesse daran, sich nicht um diese Maßnahmen zu kümmern.

100%igen Schutz vor Irren gibt es natürlich nicht, aber auch nur weil es kein Unternehmen bezahlen könnte. Die finanziellen Vorteile überwiegen das Restrisiko. Der Unfall ist ja heutzutage bei jedem größeren Unternehmen praktisch immer einkalkuliert. Wo der Einzelunternehmer womöglich noch ohne Unfall durchs Leben kommt, gibt's bei großen Unternehmen Unfallquoten > 0. Oder wozu gibt es Versicherungen? Doch nicht weil man sich absolut sicher ist, dass nichts passiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieder einmal das Problem mit Medienberichterstattung über Juristerei...

Mal davon abgesehen, haben die Angehörigen alleine schon genug Unkosten mit dem ganzen Papierkram, die Überführungskosten der Leichen und einer Beisetzung. Und glaube es oder nicht: auch die Leichenaufbewahrung in Frankreich müssen die Angehörigen zahlen. Für so etwas ist nämlich niemand versichert, was ein bekloppter Pilot anstellen könnte. Da sind die 25 K schnell flöten (und auch die 50 K Soforthilfe).

Das alles ist, juristisch gesehen, Schadensersatz und wäre neben Schmerzensgeld zu verhandeln. Jedenfalls gilt das, wenn der Reporter das richtig getrennt hat...

[...]Aber damit muss man doch immer rechnen, das sind Menschen, die Piloten und Menschen sind Emotional und funktionieren nie 100% !! [...]

[...]Aha, rechtfertigt natürlich, dass ein Pilot mit einer vollbesetzten Maschine Selbstmord begeht :roll:[...]

Rechtfertigen sicher nicht. Aber es ist wohl das einzige was es erklärt. Richtig ist auch, dass die Airline nicht verantwortlich für den konkreten Suizid ist (sein kann), sondern wie aessit schon sagt:

Sie muss sicherstellen, dass Ihr Personal für Ihre Aufgaben geschult sind, physisch und psychisch in der Lage sind ihre Aufgaben zu bewältigen und Unfälle durch entsprechende Maßnahmen vermieden werden. [...]

Und hier liegt der eigentliche Hase im Pfeffer. Welche Maßstäbe muß man anlegen? Soll jeder Pilot vor jedem Flug beim Psychologen vorbeischauen müssen? Und würde das solche Vorfälle 100prozentig ausschließen? Es könnte durchaus sein, dass die Airline alles (wirtschaftlich! ;) ) Mögliche getan hat, um so etwas zu verhindern.

Insofern könnte es für Angehörige durchaus sinnvoll sein, das Sofortangebot wahrzunehmen (jedenfalls wenn es sich wirklich nur um Schmerzensgeld dreht), auch wenn es vielleicht etwas niedrig erscheint (im Hinblick auf ein verlorenes Menschenleben).

Aber: Ohne Akteneinsicht ist das ohnehin alles Kaffeesatzleserei. :ugly:
 
Grausam dabei ist, dass etwas gesunder Verstand und Menschenkenntnis hätte diese Katastrophe verhindern gekonnt.