Wissen, das man im Leben bestimmt nie braucht.

„Eine Schlappe einstecken“
"Er hat eine Schlappe eingesteckt", sagt man zu jemandem, bei dem etwas schief gegangen ist. Im Frühneuhochdeutschen – das sprach man im späten Mittelalter - hieß das Wort "Schlappe" soviel wie "Klaps". Das kam von dem Geräusch, das zum Beispiel entsteht, wenn jemand eine Ohrfeige bekommt. War jemand im Kampf unterlegen, dann steckte er Schläge ein – oder eben eine "Schlappe". Obwohl das Wort "Schlappe" heute nicht mehr gebraucht wird, hat sich die Redewendung bis heute gehalten und steht für eine Niederlage.
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Napoleons größte "Schlappe": die endgültige Niederlage bei Waterloo.
 
„Hinter dem Busch halten“
Bedeutung:

„Hinter dem Busch halten“ bedeutet, eine Sache – wie zum Beispiel eine Äußerung, ein Geheimnis oder einen Plan – zunächst für sich zu behalten. So werden besonders Geheimnisse ziemlich oft eine lange Zeit „hinter dem Busch gehalten“…


Herkunft:
In Büschen kann man sich richtig gut verstecken. Wenn man sich einfach zwischen die Äste zwängt, findet einen mit Sicherheit nicht so schnell jemand. Aber nicht nur beim Versteckspielen sind Büsche sehr beliebt. Auch Soldaten oder Diebe haben sich gerne hinter den Büschen versteckt.

Soldaten, die im Krieg auf ihren Einsatz beim Angriff warten, sind mit Tarnfarben bemalt und halten sich hinter Büschen und Bäumen auf. So können sie ganz überraschend, ohne daß jemand sie vorher entdeckt hat, ins Geschehen eingreifen.
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Auch Räuber, wie früher die so genannten Wegelagerer, haben sich hinter dem Grün zurückgehalten und auf ihre Opfer gewartet. Aus dem Hinterhalt konnten sie so unbemerkt auftauchen und die Vorbeikommenden berauben.
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„Gesiebte Luft atmen“
Wenn jemand eine Haftstrafe absitzen muß, dann atmet er "gesiebte Luft" atmet. Das ist eine Anspielung auf die Gitterstäbe vor den Fenstern der Gefängniszellen. Durch die kommt die Luft nämlich praktisch nur wie durch ein Sieb. Das Bild von der gesiebten Luft steht also für einen Gefängnisaufenthalt.
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Andere Redewendungen über das Gefängnis:
Schwedische Gardinen
Im Dreieck springen
(Einfach den Link anklicken - und man gelangt zum richtigen Beitrag);)
 
Zuletzt bearbeitet:
„Nah am Wasser gebaut sein“
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Bedeutung:
Die Redewendung "Nah am Wasser gebaut" bedeutet, daß eine Person sehr schnell anfängt zu weinen oder den Tränen zumindest oft sehr nahe ist. Das kann sowohl auf positive als auch negative Ereignisse bezogen sein, die die Person extrem bewegen.

Herkunft:
Die Herkunft der Redewendung "Nah am Wasser gebaut“ läßt sich kurz und kompakt erklären. Ein Haus am Ufer ist nah am Wasser gebaut. Und eine Person, die ebenfalls nah am Wasser gebaut ist, ist den Tränen so nahe, wie das Haus am Ufer dem Wasser.
 
„Auf dem Kerbholz haben“
Bedeutung:

Hat sich jemand was zuschulden kommen lassen, dann nennt man das häufig umgangssprachlich auch "Er hat was auf dem Kerbholz".

Herkunft:
Bis ins 18. Jahrhundert verwendeten Händler so genannte Kerbhölzer. Das waren Holzstäbe, die in der Mitte gespalten wurden. Wenn nun jemand etwas kaufte, was er nicht sofort bezahlen konnte, wurden in beide Hälften Kerben geritzt. Und zwar so viele, wie er Schulden hatte. Die eine Hälfte bekam der Käufer, die andere der Verkäufer. Und beide wußten nun, wie viel der Käufer noch "auf dem Kerbholz" hatte. Also, was er dem Verkäufer noch schuldete.
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„Vor Neid platzen“
Bedeutung:

Voller Missgunst sein, jemanden heftig beneiden.

Herkunft:
Wohin zu viel Neid führen kann, davor warnt schon die Geschichte des römischen Fabeldichters Phaedrus:
Ein eitler Frosch traf auf einer saftigen Wiese eine grasende Kuh. Neidisch auf ihre Größe plusterte der Frosch seine Backen auf. Natürlich war alle Mühe vergebens: Die Kuh blieb unangefochtener Sieger im ungleichen Größenwettbewerb. Doch der störrische Grünling wollte seine Niederlage nicht einsehen: Immer mehr Luft pumpte er in seinen kleinen Körper hinein. So viel, daß er schließlich mit einem lauten Knall platzte. Peng!
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„Wo drückt denn der Schuh?“
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Bedeutung:

"Meine Liebe, du siehst so traurig aus. Sag mir doch, wo drückt der Schuh?" – Diese Frage stammt nicht etwa von einem Schuhverkäufer, sondern von einem sorgenvollen Mitmenschen, der sich anbietet, die Sorgen des Anderen anzuhören.
Drückende Schuhe gleichsetzen mit Sorgen und Kummer? Wie geht denn das? So absonderlich ist der Vergleich gar nicht, wenn man daran denkt, wie es ist, neue Schuhe zu tragen. Sie sehen toll aus, sie glänzen und doch gibt es da diese eine Stelle hinten an der Ferse, die sicher auf der zarten Haut eine Blase produzieren wird.

Herkunft:
Schon die alten Römer hatten dafür einen passenden Spruch parat, der übersetzt heißt: "Niemand außer mir weiß, wo mich der Schuh drückt." Dieser Vergleich wird direkt auf die Sorgen übertragen. Nur ich weiß, welche Schuhstelle – welche Sorge mich "drückt".
 
„Nachtigall, ick hör dir trapsen“
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Bedeutung:

Man merkt deutlich, was beabsichtigt ist, worauf die Sache hinausläuft

Herkunft:
Sprachforscher vermuten, daß die Redewendung auf das Lied "Frau Nachtigall" aus der Volksliedsammlung "Des Knaben Wunderhorn" zurückgeht. Die Anfangszeilen der ersten und zweiten Strophe ("Nachtigall, ich hör dich singen" und "Nachtigall, ich seh dich laufen") haben sich vermutlich allmählich zu der heutigen, parodistischen Form entwickelt. Und wenn man die Nachtigall trapsen (umgangssprachlich für: geräuschvoll gehen) hört, bevor man sie gesehen hat, hat sie sich eben verraten.
 
„Den Fuß in die Tür bekommen“
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Bedeutung:
Wenn jemand etwas erreicht hat, dann sagt man sprichwörtlich auch, daß er einen Fuß in die Tür bekommen hat.

Herkunft:
Diese Redewendung kommt von den hartnäckigen Vertretern, die manchmal an den Haustüren klingeln. Sie wollen ein Produkt anbieten oder verkaufen, doch sehr häufig wird ihnen die Tür vor der Nase zugeschlagen. Damit die Tür nicht direkt wieder zugeht, stellen sie direkt einen Fuß in die Tür - so kann der andere die Tür nicht richtig schließen und muß sie einen Spalt breit offen lassen. Und die Vertreter sind ihrer Sache schon ein kleines Stückchen näher.
Hat also jemand einen Fuß in der Tür, dann hat er sein Ziel noch nicht ganz erreicht. Aber er hat Beachtung erlangt und auf sich aufmerksam gemacht.
 
„Geld stinkt nicht“
Bedeutung:

Die Herkunft von Geld spielt keine Rolle. Der Wert des Geldes bleibt trotzdem erhalten.

Herkunft:
Der römische Kaiser Vespasian (er regierte von 69 bis 79 nach Christus), wollte besonders viel Geld einnehmen. Deshalb ließ er Steuern auf alles Mögliche erheben – auch auf Bedürfnisanstalten, also die damaligen Toilettenanlagen. So mußte jeder Bürger der Stadt eine "Urinsteuer" bezahlen, wenn er auf’s Klo mußte.
Vespasians Sohn fand diese Steuer gar nicht gut. Deshalb ging er zu seinem Vater und warf ihm vor, daß dieses eingenommene Geld wegen seiner Herkunft „unanständig“ sei. Da nahm Vespasian kurzerhand das Geld, hielt es seinem Sohn unter die Nase und fragte ihn, ob das Geld stinke (schließlich war es durch den Toilettengang anderer Leute eingenommen worden). Natürlich stank das Geld nicht - und so sind auch diese berühmten lateinischen Worte "pecunia non olet" ("Geld stinkt nicht") entstanden.
Vespasian wollte seinem Sohn damit zeigen, daß es egal ist, woher das Geld kommt und daß man in der Öffentlichkeit auch nicht unbedingt darüber reden muß, wo es herkommt.

(Im antiken Rom wiederum wurden Amphoren als öffentliche Urinale aufgestellt — und das, obwohl es in der Stadt damals bereits eine richtige Kanalisation gab. Denn der Urin war ein wertvoller Rohstoff: Das Ammoniak im Urin löste Fett und Schmutz sehr effektiv und war daher ein ideales Reinigungsmittel. Urin wurde verwendet , um alles zu reinigen, von der Kleidung bis zum Boden, und sogar um die Straßen in Rom selbst zu reinigen.

Nicht zu vergessen: Heute nimmt man dazu ein chemisches Mittel, damals verwendete man – Urin, der extra dafür in Wirtshäusern gesammelt wurde. Goss man diese Urinbrühe über die Waidblätter, färbte sie zunächst gelbgrün. Der Stoff musste erst an der frischen Luft oxidieren, erst dann entwickelte sich das intensive Blau.

Zudem wurde mit Urin das wohl wertvollste Produkt seiner Zeit hergestellt: Purpur. Purpur wird aus einer Drüse der zerkleinerten Meeresschnecken „Brandhorn“ (Murex brandaris), Purpurschnecke (Hexaplex trunculus) und Rotmund-Leistenschnecke (Thais haemastoma) gewonnen, wobei für ein Gramm Farbe tausende von Schnecken verarbeitet werden mußten. Verwendung fand diese Farbe bei Kleidungsstücken. Allerdings duften Adelige lediglich Streifen oder kleinere Muster auf ihren Kleidungsstücken tragen. Ein Kleidungsstück, das ganz in Purpur gefärbt war durfte lediglich der Kaiser tragen!
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„Die Beleidigte Leberwurst“
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Bedeutung:

Eine „Beleidigte Leberwurst“ ist jemand, der schmollt.

Herkunft:
Auf dem Brot schmeckt sie manch einem ja bestimmt ganz gut, die Leberwurst - aber warum spielen manche Menschen die beleidigte Leberwurst, wenn sie gekränkt werden?
Im Mittelalter gingen die Gelehrten davon aus, daß alle Gefühle des Menschen in der Leber produziert werden. Egal ob Trauer, Liebe oder Wut - alles sollte von dieser einen Stelle im Körper kommen. Und wenn sich nun jemand ärgerte, dann hatte er halt eine beleidigte Leber.
Damit ist die "Leber" erklärt, aber wieso heißt es "Leberwurst"?

Die Redewendung "beleidigte Leberwurst" beruht auf einer alten Erzählung. In der geht es nämlich um eine Leberwurst, die im kochenden Wasser eines Kessels vor Wut platzt. Denn der Metzger nimmt alle anderen Würste, wie zum Beispiel die Blutwurst, vor der Leberwurst heraus - weil sie nicht so lange kochen müssen. Und weil die Leberwurst allein im Kochtopf bleiben soll, ist sie beleidigt.

So haben sich die Annahme, Gefühle entstünden in der Leber und die Erzählung von der Leberwurst zu einer Redewendung vereint.
 
„Auf dem falschen Fuß erwischt“
Bedeutung:

Erwischt man jemanden auf dem falschen Fuß, dann überrascht man ihn in einem unpassenden oder unvorbereiteten Moment.

Herkunft:
Lukas Podolski schießt seine Tore meist mit dem linken Fuß und Bastian Schweinsteiger ist ein Rechtsfuß. Wenn die Fußballspieler nun also mitten im Spiel einen Ball bekommen und eine gute Torchance haben, schießen sie nach Möglichkeit mit ihrem besseren Fuß - genau wie Rechtshänder mit rechts schreiben und Linkshänder mit links.
Bekommen Poldi und Schweini nun aber den Ball auf den anderen Fuß, dann werden sie sprichwörtlich "auf dem falschen Fuß erwischt". Denn mit dem klappt das Schießen aufs Tor nicht ganz so gut, wie mit dem bevorzugten Fuß.
Die Redewendung, daß jemand auf dem falschen Fuß erwischt wird, stammt also aus dem Sport. Auch wenn der Ball auf den Torwart zugerast kommt, belastet er ein Bein stärker, um sich in die richtige Richtung abstoßen zu können. Dasselbe macht der Tennis- oder Badmintonspieler.

Aber auch Nicht-Sportler können schon mal "auf dem falschen Fuß erwischt" werden. Zum Beispiel, wenn man unerwartet fotografiert wird - und die Person gerade in diesem Moment einen unglücklichen Gesichtsausdruck hat - dann wurde die Person auf dem falschen Fuß erwischt.
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„Der dicke Onkel“
Bedeutung:

Der "dicke Onkel" ist der große Zeh.

Herkunft:
Es tut ganz schön weh, wenn man sich den dicken Onkel stößt! Die meisten wissen, was da gemeint ist: Der "dicke Onkel" ist der große Zeh - so wird er zumindest in manchen deutschen Dialekten genannt. Ganz schön seltsam, denn was hat ein Onkel mit dem großen Zeh zu tun?
Wahrscheinlich kam diese Bezeichnung durch ein Missverständnis zustande. Denn das französische Wort "ongle" bedeutet "Zehennagel". Und wenn dieses Wort mit deutscher Betonung ausgesprochen wird, dann hört es sich so ähnlich an wie "Onkel". So ist aus dem großen Zeh der dicke Onkel geworden.
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„Einen Vogel haben“
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Bedeutung:

Nicht recht bei Verstand sein, seltsame Ideen haben.

Herkunft:
Ein Nest voller zwitschernder kleiner Vögelchen mitten im Kopf - kein Wunder, dass da kein klarer Gedanke aufkommen mag. Das ist zwar eine seltsame Vorstellung, aber die Redewendung "der hat doch einen Vogel" wird oft benutzt, wenn Menschen etwas Dummes erzählt oder getan haben. Früher wurde dieser Ausspruch jedoch nur zu geisteskranken Menschen gesagt.
Es war nämlich ein alter Volksglaube, daß Geistesgestörtheit von Vögeln ausgelöst wurde. Allerdings nicht dadurch, dass die Menschen Tauben züchteten oder Kanarienvögel und Wellensittiche besaßen. Nein, damals wurde angenommen, dass die Vögel direkt im Gehirn nisten sollten. Und wenn dann jemand etwas tat, was die anderen nicht nachvollziehen konnten, dann hatte der wohl einen Vogel - im Kopf.

Genau so erklärt sich übrigens auch der Ausspruch "Bei dir piept es wohl"!
 
„Viele Wege führen nach Rom“ / „Alle Wege führen nach Rom“
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Die Stadt Rom in der Antike - in der Mitte das "Kolosseum"

Bedeutung:
„Viele Wege führen nach Rom“ hat heute die Bedeutung: Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Ziel zu erreichen.

Herkunft:
„Alle Wege führen nach Rom“ ist ein Sprichwort, dessen Bedeutung nicht geklärt ist. Es kann auf verschiedene Weise interpretiert werden, so z. B. in dem Sinne, daß alle Wege in die katholische Kirche münden. Daneben gibt es noch die Redensart Viele Wege führen nach Rom, deren Herkunft unklar ist; sie geht wohl von der Vorstellung aus, daß Rom in der Antike der (geistige) Mittelpunkt der Welt war – daß Rom als das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum galt.

Außerdem hatte Kaiser Augustus im Jahre 20 v. Chr. auf dem Forum Romanum eine vergoldete Säule aufstellen lassen, auf der die Namen aller Hauptstädte der Provinzen des Römischen Reiches mit ihrer Entfernung zu Rom aufgeführt waren. Der Betrachter der Säule muss den Eindruck gehabt haben, alle Wege führten nach Rom.
 
„Nach Adam Riese“
Bedeutung:

Scherzhaft: wenn die mathematischen Rechenregeln korrekt befolgt wurden, richtig gerechnet

Herkunft:
Zwei plus zwei - nach Adam Riese sind das vier. Das weiß doch jedes Kind! Aber wer weiß schon, wer Adam Riese ist?
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Zunächst: Adam Riese hieß in Wirklichkeit Adam Ries. Adam Ries (1492-1559) war ein deutscher Rechenmeister. Er lebte im 16. Jahrhundert und schrieb mehrere Lehrbücher über das Rechnen. Und weil seine Meinung damals sehr hoch angesehen war, wurden seine Mathematikbücher auch im Schulunterricht eingesetzt. Damals kannte also jedes Kind auch Adam Ries, weil sein Name auf allen Büchern im Matheunterricht stand. Und seitdem gibt es den Ausspruch, daß bei einer Rechnung "nach Adam Ries(e)" ein bestimmtes Ergebnis herauskommt. Diese Redewendung bedeutet also, daß man richtig gerechnet hat.
 
„Frosch im Hals“
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Bedeutung:

Vorübergehend heiser sein, eine belegte Stimme haben. Schwierigkeiten beim Sprechen haben, weil sich Ihr Hals trocken anfühlt und man husten möchte.

Herkunft:
Hat man einen trockenen Hals oder einen Kloß im Hals, dann sagt man häufig "Ich habe einen Frosch im Hals". Aber warum denn gerade einen Frosch?
Ganz einfach: die Redewendung ist durch ein Wortspiel entstanden: Ein Geschwulst unter der Zunge oder im Rachenbereich - und so ähnlich fühlt sich der Kloß ja an - heißt mit medizinischem Fachbegriff "ranula". Der lateinische Name für Frosch ist "rana".
Weil sich die beiden Worte so sehr ähneln, ist im Laufe der Zeit die Redewendung "Einen Frosch im Hals haben" daraus entstanden.
 
„Gardinenpredigt“
Bedeutung:

Eine Strafpredigt wird oft auch Gardinenpredigt genannt. Kommt man zu spät zur Arbeit, hält einem der Chef schon mal eine „Gardinenpredigt“.

Herkunft:
Warum man einem eine Predigt hält, ist ja eigentlich klar: Genau wie der Pfarrer in der Kirche erklärt man, was in Ordnung ist und was nicht - und warum man etwas falsch gemacht hat.
Aber wieso heißt es Gardinenpredigt?
Früher hingen in vielen Schlafzimmern Vorhänge vor den Betten - also Gardinen. Ist dann abends der Ehemann zu spät aus der Kneipe heimgekommen während seine Frau schon im Bett lag, dann hat sie manchmal mit ihm geschimpft und ihm eine Predigt gehalten. Und weil sie dabei hinter den Gardinen hervorschaute, handelte es sich um die sprichwörtliche "Gardinenpredigt".
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„Nägel mit Köpfen machen“
Nägel in die Wand zu hauen kann ganz schön schwierig sein. Wenn man sie nicht richtig trifft, verbiegen sie und lassen sich gar nicht mehr einschlagen. Jetzt stelle man sich mal vor, die Nägel hätten keine Köpfe, sondern wären nur dünne Drahtstifte, die vorne und hinten gleich aussehen. So eine einfache Spitze zu treffen dürfte noch komplizierter sein - und sich stattdessen auf den Daumen zu hauen noch wahrscheinlicher. Deshalb ist es besser, Nägel mit Köpfen zu machen. Denn dann funktioniert die Sache gleich viel besser.
"Nägel mit Köpfen" werden aber sprichwörtlich nicht nur von Handwerkern gemacht und verwendet. Jeder, der eine Sache anpackt und durchziehen will, der macht Nägel mit Köpfen - er macht alles richtig und führt sein Projekt zu einem guten Ende.
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„Versessen sein“
Bedeutung:

Etwas sehr gern haben und unbedingt haben wollen. Wenn man sich auf eine Sache so versteift, daß man darüber alles andere vergißt, dann spricht man von „auf etwas versessen sein".

Herkunft:
Ursprünglich war man nur "auf etwas so versessen", wenn man wirklich bei einer geliebten Tätigkeit oder bei etwas Begehrtem auf etwas saß (einem Stuhl, einem Baumstamm ...).
Man war z.B. versessen auf seinem Job, daß man sein privates Leben vernachlässigte. (Wie ein seinen Beruf liebender Schuster, der sitzend auch in seiner freien Zeit liebend gerne nur Schuhe herstellte ... Oder wie in der Geschichte Charles Dickens Weihnachtsgeschichte "A Christmas Carol" Ebenezer Scrooge, der sein geliebtes Geld (wie Dagobert Duck) "versessen" zusammen rafft - und sein Leben dabei vergißt ... Oder ein Mann, der seine gesamte Freizeit an seinem Hobby sitzt - und dabei seine Familie vernachlässigt.)

Heute wird die Redewendung nicht mehr nur gebraucht, wenn jemand sitzt. Man verwendet sie einfach immer, wenn jemand etwas wirklich überaus mag. Wie zum Beispiel ein Fußball-Verein, ein schönes und sehr nettes Mädchen oder etwas anderes auf das jemand "versessen" ist.