Vater von Klassenkamerad gestorben.

PeterLee

Techno Freak
ID: 35029
L
4 Mai 2006
337
36
Hallo. Vorletzen Donnerstag ist der Vater von einem Klassenkameraden gestorben.
Da jetzt eine Woche Ferien waren, ist morgen der erste Tag, an dem ich ihn wieder sehe.
Wie soll ich mich denn am besten verhalten? So tun als wär nichts gewesen? Zu ihm hingehen und sagen, dass ich mit ihm trauere? (Was ich auch wirklich tue, weil das meinem Vater genauso hätte passieren können)
Was meint ihr wie man sich am besten verhält?
 
"Hey XY, tut mir leid mit deinem Vater, schlimme Sache sowas. Wenn du jemanden zum reden brauchst, bin ich für dich da."
 
Hm, danke. Aber das ist eignetlich so eine Standardsache, die ich vermeiden wollte...

Naja ignorieren ist schonmal ganz schlecht.
Ansonsten kommts natprlich drauf an, wie gut du deinen Klassenkameraden und dessen Familie kennst. Je nach dem kannst du es etwas persönlicher gestalten. Würde ich aber lassen, wenn du den Vater noch nie gesehen hast, weil es dann etwas übertrieben rüberkommen würde.
 
Ja, wie stehst du denn zu ihm? Seid ihr nur in einer Klasse, versteht ihr euch so lala, sitzt ihr nebeneinander, macht ihr in eurer Freizeit was zusammen, würdest du ihn als "Freund" bezeichnen?

Je nachdem würd ich mich verhalten. Vermeide es, ihn bei jeder Gelegenheit mitleidig anzuschauen. Hast du das Bedürfnis, ihm dein Beileid auszusprechen? Dann tu das, ansonsten lass es. Hat er viele Freunde, magst du ihn? Je nachdem, wie da die Antworten ausschauen würd ich ihm ganz unverbindlich anbieten, für ihn da zu sein, ihm zuzuhören, mal was mit ihm zu machen etc.

Sag ihm doch einfach auf deine Art, wie du das ganze empfindest, dass du mit ihm trauerst und frag ihn ganz direkt was er möchte, wie sein Umfeld mit ihm umgeht - er wird am Besten wissen, was er braucht.
 
Also mein Vater ist vor gut 7 Monaten gestorben, und aus meiner Klasse weiß es eigentlich so gut wie niemand.
Ich habe auch überhaupt nicht das Bedürfnis gehabt Mitleid von irgentwelchen Leuten zu bekommen, ich fand es eigentlich sehr viel besser genauso behandelt zu werden wie vorher. Ich finds nämlich dumm wenn die Leute nich wissen wie sie mit dir Umgehen sollen, und so macht mans den anderen und sich selbst etwas leichter.

Ich hoffe das konnte eine kleine Hilfestellung sein.

mfg Raze
 
am besten du versuchst weder an seine Trauer zu denken noch ihn irgendwie anders zu behandeln als sonst (auch wenn das schlecht gehen wird). das was ihm wahrscheinlich am unangenehmsten sein wird, ist, allen eine Stellungnahme schuldig zu sein. Er wird wahrscheinlich deshalb Schwierigkeiten haben, weil alle irgendwie denken werden, sie müssten irgendwie besonders sein bei der besonderen Situation. Am sichersten für ihn wäre, wenn niemand es wüsste, dann könnte er in einer Situation seines Lebens stabil bleiben, denn wenn einem der Vater stirbt, haut es einen um! Er wünscht sich wohl (denke ich zumindest aus dem was ich bislang erlebt habe), dass alles einfach so ist wie immer. Wenn er mit jemandem quatschen will, wird er am ehesten zu seinen Freunden gehen. Das muss ja nicht gleich sein, kann manchmal auch ne Weile dauern. Freunde sind die, die nicht wegrennen sondern das aushalten!