Studiengebühren reine Gier der Unis? (Duisburg-Essen, weiss damit nix anzufangen)

Worka

Adscan.de
ID: 238836
L
21 September 2006
563
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Hallo
Ich studiere an der Uni Duisburg-Essen.
Mein Dekan fragt uns in der Vorlesung ständig wofür er die Studiengebühren einsetzen soll. Wir hätten sie ja bezahlt, also sollten wir nun mal Vorschläge machen, was damit getan wird.

Auf den ersten Blick ja ein netter Zug, auf den zweiten Blick, entlarvt das die Geldgier der Uni.

Es dürfen max. 500 Euro vom Studenten verlangt werden, die Uni kann auch weniger nemen.
Anstatt zu überlegen, wie viel Geld die Uni brauchen könnte, wird einfach gieriegst soviel Geld verlangt wie möglich (500 Euro), ohne vorher nachzudenken, ob das Geld überhaupt gebraucht wird.

Nun ist das Geld da und keiner weiss was damit angestellt werden soll.

Wegen so einer dreisster Gier, können viele junge Menschen nicht studieren, weil sie sich die 500 Euro nicht leisten können.

Die Dinge, die mein Studium ernsthaft verbessern könnten, kann oder will die Uni sowiso nicht ändern (bessere Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr, oder besseres Essen in der Mensa).

Was haltet ihr davon?
MfG
Worka
 
ich weiss ja net, warum das bei euch so läuft, wie das läuft, aber bei uns hat das LAND Baden-Württemberg die Gebühren auf 500€ festgesetzt. Da kann die Uni gar nix dagegen machen...

bei uns fragen die sich auch, was die mit dem vielen Geld machen sollen. Aber in nicht allzu langer Zeit, werden die Fördermittel des Landes für die Unis sowieso zurückgehen, weil die Gebühren ja fließen und die Uni locker mit diesen Geldern auskommen würde...
Bisher mussten sie ja auch sparen...



und ganz ehrlich. Ich bin froh, dass es mittlerweile für fast jedes wichtige Seminar mindestens 1 Tutorium gibt... '(natürlich sponsored by Studiengebühren...)
 
Ganz so einfach ist das nicht. Wenn die Unis weniger Gebühren nehmen als möglich, werden ihnen die Zuschüsse gekürzt, schließlich geben sie damit selbst zu, dass sie nicht so viel Geld brauchen. Die Zuschussgelder sind allerdings nicht beschränkt auf "studienverbessernde Maßnahmen", also werden die tatsächlich gebraucht, im Gegensatz zu den Studiengebühren, die teilweise wirklich nur verschwendet werden weil man sie halt irgendwie verwenden muss.
(Dass das nicht fair ist, bezweifle ich aber genausowenig. Z.b. haben wir im Moment eine Schwemme an studiengebührenfinanzierten Studentenjobs, bei denen die Studis im wesentlichen nichts tun. Also zahlen alle viel Geld, um wenigen viel Geld für Nichtstun zahlen zu können.)
 
Also in den Naturwissenschaftlichen Fächern wird mehr Geld gebraucht, als eingenommen wird, also ist es nun nicht so, daß die das Geld nur nehmen weils die Studenten bezahlen.
 
Eben, es wird wohl so sein, dass es entweder von der Uni oder vom Land festgesetzt wird und das gilt dann für alle Studenten an betreffender Uni.
Ist ja auch verständlich, dass z.B in den Geisteswissenschaften weniger Geld für Material benötigt wird als in den Naturwissenschaften für Laborausstattungen. Aber dafür zahlen dann eben alle Studenten, weil die Gebühren nicht studiengang bezogen sind.
 
Hah nur 1 Tut. Bei uns gibts davon zich auch Übungen. Find die schon net schlecht die Studiengebühren. Man strengt sich auch gleich mehr an.
 
Ich weiß noch, was bei uns alles angekündigt wurde, was sich verbessern wird bzw. was alles neu angeschafft werden soll. Passiert ist bisher aber nichts. Bei uns verlangen sie wenigstens nicht den Maximalbetrag, sondern "nur" 400 Euro. Spart man sich immerhin 100 Euro im Gegensatz zu vielen anderen Unis / FHs.

Worka schrieb:
Wegen so einer dreisster Gier, können viele junge Menschen nicht studieren, weil sie sich die 500 Euro nicht leisten können.
So würde ich das nicht sagen. Man kann sich das alles zahlen lassen - man muss es halt dann nur irgendwann wieder zurückzahlen. Aber wenn man sein Studium erfolgreich abschließt sollten 4k Euro (wäre die Summe für 8 Semester) für die Rückzahlung möglich sein. Vor allem kann man sich die Rückzahlung gut einteilen, da sie dafür wirklich viel Zeit lassen.
 
Dann geh mal zum Schuldenberater und sage dem, dass Du noch keine Ausbildung oder Job hast, aber schon mal gern mehrere tausend Euro Schulden machen möchtest.

Solange Du nicht sagts dass es für ein Studium ist, wird er Dir sicher davon abraten.

Zudem verdienen viele Akademiker heute nicht mehr so gut, als dass sie derartige Schulden schnell abzahlen könnten, wenn sie mit dem Studium fertig sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann geh mal zum Schuldenberater und sage dem, dass Du noch keine Ausbildung oder Job hast, aber schon mal gern mehrere tausend Euro Schulden machen möchtest.

Solange Du nicht sagts dass es für ein Studium ist, wird er Dir sicher davon abraten.

Für Studiengebühren gibt es nunmal extra Banken, (bzw. extra Koorporationen), die dir die Kredite zu vernünftigen Zinsen anbieten können. Und selbst wenn du nachher 5000€ oder mehr Schulden hast - wenn du nen Job kriegst, kriegste die auch abbezahlt. Muss man sich am Anfang halt was einschränken, wenn die Bezahlung nicht so top ist, wie mans gern hätt.
 
5000€,naja, es gibt auch Leute die ein Studium anfangen und danach 30000€ Schulden haben und trotzdem tun sie es. Also sowas sollte keinen vom Studieren abhalten, wenn es wirklich das ist, was man machen will und was einem wirklich wichtig ist.
 
Das sehe ich anders...
Wer heute anfängt zu studieren, weiss noch nicht wie viel er (sie) mal verdienen wird. Ausserdem gibt es heute Alkademiker, die weniger verdienen als nicht studierte Kräfte.

Zudem gibt es Leute, die die so genannten "brotlosen Künste" studieren (kenne da einen Kunsthistoriker).
Solche Leute wissen nicht mal, ob sie in Ihrem Bereich einen Job finden, wenn doch ist der eher nicht so gut bezahlt.
Also muss derjenige mit seinem schlechten Gehalt sein Leben finanzieren, Rücklagen, die andere im selben Alter schon Gebildet haben (Rentenansprüche etc.) bilden und zudem noch Schulden abzahlen.

Dazu kommt dann vielleicht die Gründung einer Familie usw...
 
Das muss wohl jeder für sich selbst wissen, aber wenn einem das wichtig ist, dann zieht man es auch in Betracht, nach dem Studium ins Ausland zu gehen, um dort zu arbeiten, wenn man hier nix findet. Dann kann man das Geld auch zurückzahlen.
Ich weiß aber nicht genau, wie es aussieht, wenn man wirklich ALG I oder II bekommt nach dem Studium, wie dann die Rückzahlungsbeträge aufgeschoben werden. Sowas ist sicher möglich, also alles nur faule Ausreden.
 
Ihr solltet in Hessen studieren. Da hat die Regierung jetzt beschlossen, daß Studiengebühren nicht mit der Verfassung übereinkönnen (ok, die haben in ihrer Verfassung auch die Todesstrafe :ugly:) und alle ihre 500 Euro zurückbekommen.

Diese Studienkredite sind der größte Mist. Ich mußte eine Studienabschlußfinanzierung nehmen, weil ich kein Bafög mehr bekam. Das sind etwa 4000 Euro die ich abzahlen muß, vollverzinst. Das Problem dabei ist, daß die anfangen, Geld abzubuchen, nach einem halben Jahr. Bei mir buchen die 105 Euro monatlich ab, ob ich das will oder nicht, das ist nämlich nicht verhandelbar. Und in einer Promotion verdient man nun nicht so viel Geld, daß man sich das leisten kann. Ich finde das recht dreist, aber machen kann man da wohl nix. Die haben auch nicht ein mal gefragt, ob ich nen Job habe oder irgendwas. nein die buchen einfach ab und fertig.
 
Also das man sich das dann nicht leisten kann is ja wohl der absolute Schwachsinn. Die Kosten so sind viel teurer da machens dann die 100€ im Monat mehr kaum aus bei Wohnung, Essen, Bücher, etc.
Fürs Studium bekommt man auch in der Regel einen Kredit und wenn man was gescheites studiert bekommt man auch hinterher nen Job. Klar ist das alles nen bissl unsicher und richtig blöd ist wenn einem das angefangene Studium keinen Spass macht und man merkt das es nicht das Wahre für einen ist.

Gute Bildung kost nu mal Geld das lässt sich halt ne ändern und später gibts dann dafür auch mehr Geld zu verdienen.
 
Also das man sich das dann nicht leisten kann is ja wohl der absolute Schwachsinn. Die Kosten so sind viel teurer da machens dann die 100€ im Monat mehr kaum aus bei Wohnung, Essen, Bücher, etc.
Ich denke du weißt, wie teuer Wohnungen in Marburg sind. Vericherungen dazu, Ausgaben für Telefon, Internet, Essen, Mensa usw. da bleibt am Ende nix übrig und die 100 Euro könnte ich gut brauchen jeden Monat. Zumal man ja auch fürs nächste Semesterticket was ansparen muß und auch mal weggehen will oder neue Klamotten braucht.
 
Ihr solltet in Hessen studieren. Da hat die Regierung jetzt beschlossen, daß Studiengebühren nicht mit der Verfassung übereinkönnen (ok, die haben in ihrer Verfassung auch die Todesstrafe :ugly:) und alle ihre 500 Euro zurückbekommen.
[...]

hmm... dachte immer, dass das nur einzelne Eilverfahren waren, die immernoch vom Verwaltungsgericht in Kassel in der nächsten Instanz überprüft werden.
Ich gehe momentan davon aus, dass es nicht vor dem Frühjahr zu einer endgültigen Aussage dazu kommen wird.
Zumindest ist es gut zu wissen, dass das Gesetz nach der Landtagswahl vielleicht kippen kann... zumindest wenn die CDU nicht wieder gemeinsam mit der FDP nach der Landtagswahl die Landesregierung stellt.
 
Zumal man ja auch fürs nächste Semesterticket was ansparen muß[...]
Versteh ich das grad richtig, dass das Semesterticket noch nicht einmal in den 500 Euro Studiengebühren mit drin ist?
Hab mich damit noch nicht so beschäftigt, hier (in Sachsen) gibts keine Studiengebühren in dem Sinne, nur nen Semesterbeitrag (an der TU Dresden von inzwischen gut 160 Euro) in dem ein Semesterticket (macht glaub 99 Euro davon aus) für den gesamten Verkehrsverbund schon enthalten ist.

Das wäre, um den allerersten Post mal aufzugreifen, auch eine sinnvolle Verbesserung: Ausweitung des Tickets (sofern es nicht schon für ganz NRW oder so gilt ;D)

Also: Kommt alle nach Sachsen :>
 
hier (in Sachsen) gibts keine Studiengebühren in dem Sinne, nur nen Semesterbeitrag (an der TU Dresden von inzwischen gut 160 Euro) in dem ein Semesterticket (macht glaub 99 Euro davon aus) für den gesamten Verkehrsverbund schon enthalten ist.

Das wäre, um den allerersten Post mal aufzugreifen, auch eine sinnvolle Verbesserung: Ausweitung des Tickets (sofern es nicht schon für ganz NRW oder so gilt ;D)

Also: Kommt alle nach Sachsen :>
Mh zu meiner Zeit an der TU waren das nur 120 Euro. Ja ich finde auch, daß man die Tickets ausweiten könnte. In Marburg zb ist es so, daß es für ganz Hessen gilt. Sogar bis Heidelberg, Göttingen und Eisenach kommt man.