Mindestlohn: Wirtschaftsforscher ziehen ernüchternde Bilanz

Folgende News wurde am 18.12.2016 um 07:00:00 Uhr veröffentlicht:
Mindestlohn: Wirtschaftsforscher ziehen ernüchternde Bilanz
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Berlin (dts) - Knapp zwei Jahre nach der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns ziehen Wirtschaftsforscher eine ernüchternde Bilanz. Die teilweise befürchteten Jobverluste seien bisher zwar ausgeblieben: Kritiker und Vertreter der Wirtschaft führen das aber auf die ausgesprochen starke Konjunktur in Deutschland zurück, schreibt die "Welt am Sonntag". Tatsächlich sei der Mindestlohn aber eine Belastung für den Arbeitsmarkt, vor allem für Geringqualifizierte."Negative Beschäftigungseffekte sind vor allem durch ausgefallene Einstellungen zu beobachten. Ohne den Mindestlohn hätten 60.000 zusätzliche Jobs entstehen können", sagte Christoph Schröder, Experte für Tarifpolitik und Arbeitsbeziehungen beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), der Zeitung. Sein Kollege Hagen Lesch kritisierte vor allem die anstehende Erhöhung zum 1. Januar 2017 auf 8,84 Euro je Stunde."Die jetzt vorgenommene Anhebung halte ich für verfrüht, weil wir einen gewaltigen Integrationsbedarf von weniger gut qualifizierten Flüchtlingen haben." Damit setzt sich der Streit darüber fort, ob das Gesetz mehr Schaden als Nutzen bringt. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Gewerkschaften preisen die zum Januar 2015 eingeführte Lohnuntergrenze von 8,50 Euro je Arbeitsstunde als großen Erfolg und Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit. Der Mindestlohn, so das Arbeitsministerium, habe nicht nur keine Jobs vernichtet, er habe auch viele Jobs besser gemacht: "Aus vielen geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen sind reguläre sozialversicherungspflichtige Jobs geworden, es gibt mehr Beschäftigte und mehr Lohn", lobt das Ministerium von Andrea Nahles (SPD) die Untergrenze. Von der Einführung des Mindestlohns hätten vier Millionen Beschäftigte profitiert. Die Einführung der Lohnuntergrenze habe für diese Beschäftigten eine Stundenlohnsteigerung von durchschnittlich 18 Prozent gebracht. Auch Stefan Körzell, Vorstandsmitglied des DGB, hebt hervor, der gesetzliche Mindestlohn habe vielen Beschäftigten ein kräftiges Lohnplus gebracht, vor allem im Osten, aber auch generell in Dienstleistungsbranchen und bei Frauen."Nach Mindestlohn-Start im Januar 2015 sind innerhalb des ersten Jahres gerade im Osten Deutschlands die Löhne der untersten Einkommensgruppen in typischen Branchen gestiegen oft um zweistellige Prozentsätze." Ökonomen bezweifeln allerdings, dass sich die Stundenlohnsteigerung in einer Einkommenssteigerung in gleicher Höhe niedergeschlagen hat. Arbeitsmarktexperte Ronnie Schöb, Ökonom an der Freien Universität Berlin, sieht Hinweise darauf, dass bei den Beschäftigten, die jetzt Mindestlohn verdienen, die Zahl der Arbeitsstunden reduziert wurde."Der Bericht der Mindestlohnkommission hat gezeigt, dass die Arbeitszeiten der vom Mindestlohn betroffenen Vollzeitbeschäftigten deutlich sinken." Auch IW-Ökonom Schröder sagt, es gebe klare Hinweise darauf, dass die Zahl der Arbeitsstunden bei Mindestlohnempfängern zurückgegangen ist: "Der Rückgang der Arbeitszeit beträgt nach einer Untersuchung in Ostdeutschland sechs Prozent und in Westdeutschland drei Prozent." Besonders stark seien die Effekte an der 450-Euro-Grenze.
 
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Mindestlohn: Wirtschaftsforscher ziehen ernüchternde Bilanz
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Ist ja logisch, dass das an der 450€-Grenze die Arbeitszeit sinkt, wenn man einen höheren Stundenlohn bekommt. Ist doch super, wenn ich ein paar Stunden weniger schuften muss, um das Gleiche zu erhalten. Außerdem muss das Unternehmen dann weitere Leute einstellen, um die Arbeit zu leisten, die ich vorher erbracht habe. Ich finde das positiv.
 
Wirtschaftsforscher ziehen ernüchternde Bilanz... :ugly:

Ja nee, iss klar! Noch deutlicher wäre das Ergebnis wohl, wenn Arbeitgeber eine Bilanz hätten ziehen sollen... :evil:
 
Wirtschaftsforscher ziehen ernüchternde Bilanz... :ugly:

Ja nee, iss klar! Noch deutlicher wäre das Ergebnis wohl, wenn Arbeitgeber eine Bilanz hätten ziehen sollen... :evil:

Ich finde ja, wir setzten die Leute, die das erforscht haben, als Folgerung für ihre Forschungstätigkeit einmal selbst auf Mindestlohn herab. Dann sehen sie, wie positiv diese Rückstufung ihrer Gehaltsklasse sich auf die Finanzlage ihrer Forschungseinrichtung auswirkt: Plötzlich ist Geld da für die neuen Stühle, oder die Fenstersanierung, oder eine zusätzliche Lehrstelle... Und wenn sie dann sogar bereit wären, unter den Mindestlohn zurückzugehen....
 
Studie: Viele Firmen unterlaufen Mindestlohn

Folgende News wurde am 28.01.2018 um 18:38:26 Uhr veröffentlicht:
Studie: Viele Firmen unterlaufen Mindestlohn
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Berlin (dts) - - In Betrieben ohne Betriebsrat und Tarifvertrag wird der Mindestlohn besonders häufig unterlaufen. Dies geht aus einer Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor, über die die "Süddeutsche Zeitung" (Montags-Ausgabe) berichtet. Fehlt sowohl ein Betriebsrat wie ein Tarifvertrag erhielten der Studie zufolge 18,6 Prozent der Beschäftigten nicht einmal den Mindestlohn. Das sind mehr als fünfmal so viele wie in Betrieben mit Arbeitnehmervertretung und Tarifvertrag. Dort lag die Quote der Mindestlohn-Umgehungen 2016 bei nur 3,2 Prozent. Verstöße gegen das Mindestlohngesetz kommen laut WSI vor allem in Branchen mit vielen Kleinbetrieben und Minijobs besonders häufig vor. So bekamen 2016 rund 43 Prozent der Beschäftigten in privaten Haushalten weniger als den Mindestlohn - wohl deshalb, weil die Einhaltung hier kaum zu kontrollieren ist. Im Hotel- und Gaststättengewerbe betrug die Umgehungsquote 38 Prozent, im Einzelhandel 20 Prozent. Häufiger werde der Mindestlohn bei Frauen und Personen mit geringerem Bildungsstand umgangen. Die Angaben beruhen auf einer Auswertung des sozio-ökonomischen Panels. Dabei werden jedes Jahr in Deutschland etwa 30.000 Menschen in fast 11.000 Haushalten befragt, was sie arbeiten und verdienen. Die Untersuchung zeigt, dass nach wie vor viele Menschen unter die Maschen des Mindestlohngesetzes fallen. 2016 bekamen demnach etwa 2,7 Millionen Beschäftigte oder 9,8 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland nicht die damals vorgeschriebenen 8,50 Euro pro Stunde. Legale Ausnahmen vom Mindestlohn sind dabei bereits herausgerechnet. Bereits das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hatte 2017 festgestellt, dass 1,8 bis 2,6 Millionen Beschäftigte den Mindestlohn nicht erhalten. DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell zeigt sich empört über das Ergebnis der Studie: "Es sollte jenen Arbeitgebervertretern und politisch Verantwortlichen die Schamesröte ins Gesicht treiben, die sich unverdrossen für Ausnahmen und weniger so genannte Dokumentationspflichten beim Mindestlohn stark gemacht haben. Kämen sie damit durch, wäre das nichts anderes als eine gesetzlich legitimierte Einladung zum Beschiss", sagte er der SZ. Nötig sei stattdessen "endlich das versprochene Personal bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit".
 
Und ich dachte immer das das Finanzamt die genauen Zahlen von Lohn und Arbeitsstunden einsehen kann.
Sorry, wenn dann das Amt keine Reaktion zeigt und keine Anzeige erstattet.
Wer soll es denn dann tun?
Der Leiharbeiter der anschließend seine Kündigung erhält und vom Arbeitsamt dann eine Sperre erhält?
 
Und ich dachte immer das das Finanzamt die genauen Zahlen von Lohn und Arbeitsstunden einsehen kann.
Sorry, wenn dann das Amt keine Reaktion zeigt und keine Anzeige erstattet.
Wer soll es denn dann tun?
Der Leiharbeiter der anschließend seine Kündigung erhält und vom Arbeitsamt dann eine Sperre erhält?

Das Finanzamt sieht NUR die Lohnzahlungen, nicht die geleistet Arbeitszeit... :roll:
 
Und ich dachte immer das das Finanzamt die genauen Zahlen von Lohn und Arbeitsstunden einsehen kann.
Das könnte dann ein Betriebsprüfer, der in kleinen Unternehmen vielleicht alle 20 Jahre mal vorbeischaut. Und auch der sieht nur die erfasste Zeit... Wenn im Laden die Bedienung von 8 - 16 Uhr offiziell arbeitet, aber inoffiziell und ohne Erfassung der Zeiten von 7-17 Uhr da ist, dann hilft das alles nichts.

Das wird sich erst ändern, wenn die Arbeitnehmer sich dagegen wehren.
 
Geprüft wird das nicht vom Finanzamt, sondern alle 4 Jahre von den Rentenversicherungsprüfern. Die lassen sich mittlerweile die Stundendokumentation vorlegen.
 
Heil rechnet mit kräftiger Erhöhung des Mindestlohns

Folgende News wurde am 10.06.2018 um 00:00:00 Uhr veröffentlicht:
Heil rechnet mit kräftiger Erhöhung des Mindestlohns
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Berlin (dts) - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) rechnet mit einer kräftigen Erhöhung des Mindestlohns. Heil sagte "Bild am Sonntag": "Die Mindestlohnkommission wird noch im Juni eine Erhöhung vorschlagen. Angesichts der guten wirtschaftlichen Lage gehe ich von einer kräftigen Erhöhung aus. Die werde ich dann auch per Gesetz umsetzen." Gleichzeitig kündigte Heil schärfere Kontrollen zur Einhaltung des Mindestlohns an: "Wir haben Hinweise darauf, dass Arbeitgeber ihn immer noch unterlaufen. Wir werden deshalb die Kontrollen ausweiten." Dank der guten wirtschaftlichen Lage kann Deutschland laut Heil schon bald Vollbeschäftigung erreichen: "In einzelnen Regionen haben wir sie schon. In Eichstätt liegt die Arbeitslosenquote bei 1,4 Prozent. Das ist Vollbeschäftigung. In Gelsenkirchen sind aber immer noch 13 Prozent arbeitslos. Da müssen wir vor allem Langzeitarbeitslose in Jobs bringen. Dann haben wir die Chance, in den 2020er-Jahren in ganz Deutschland Vollbeschäftigung zu erreichen."
 
So so, er rechnet damit ??!??

Also sagt er den Steuerzahlern und den Leistungsempfängern : " Ihr bekommt nur höhere Steuern und Abgaben."
Denn was er meinte ;" Ich benötige eine Diätenerhöhung!"
 
Mindestlohn könnte kräftig steigen

Folgende News wurde am 10.06.2018 um 14:50:03 Uhr veröffentlicht:
Mindestlohn könnte kräftig steigen
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Berlin (dpa) - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil rechnet mit einer deutlichen Erhöhung des Mindestlohns. Die Mindestlohnkommission werde noch im Juni eine Erhöhung vorschlagen, so Heil zur «Bild am Sonntag». Angesichts der guten wirtschaftlichen Lage gehe er von einem kräftigen Plus aus. Das Statistische Bundesamt rechnet bisher damit, dass der Mindestlohn von 8,84 Euro auf 9,19 Euro im kommenden Jahr steigt. Außerdem kündigte der Minister erneut an, schärfer zu kontrollieren, ob der Mindestlohns eingehalten wird. Es gebe Hinweise darauf, dass Arbeitgeber ihn immer noch unterlaufen.
 
Na da werden sich die Vermieter freuen :)
Damit kann man ja schon die nächste Mietpreiserhöhung begründen.
 
So so, er rechnet damit ??!??

Also sagt er den Steuerzahlern und den Leistungsempfängern : " Ihr bekommt nur höhere Steuern und Abgaben."
Denn was er meinte ;" Ich benötige eine Diätenerhöhung!"

Meinst Du? Du hast es immer noch nicht verstanden, dass es nur eine Diätenerhöhung gibt, wenn der durchschnittliche Lohn im Land steigt...die 0,35€ pro Arbeitslosen macht die Kuh da glaube ich nicht wirklich fett...
 
Zahl der atypisch Beschäftigten auf 7,7 Millionen gestiegen

Folgende News wurde am 16.09.2018 um 14:23:00 Uhr veröffentlicht:
Zahl der atypisch Beschäftigten auf 7,7 Millionen gestiegen
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Berlin (dts) - Immer mehr Menschen in Deutschland sind in Teilzeit- und Minijobs, in der Leiharbeit oder befristet angestellt. Die Zahl der Arbeitnehmer in sogenannter atypischer Beschäftigung stieg seit 1997 um 2,5 Millionen auf 7,7 Millionen, berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Montagsausgaben) unter Berufung auf die Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion. Demnach war 2017 fast jeder vierte Angestellte Teilzeit- oder Minijobber, Leiharbeiter oder befristet angestellt. Frauen und Berufseinsteiger befinden sich den Daten zufolge besonders häufig nicht in Normalarbeitsverhältnissen. Der Anteil atypischer Beschäftigter lag bei Frauen mit rund 33 Prozent deutlich höher als bei Männern mit 13,8 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den jüngeren Beschäftigten. 2017 waren rund 515.000 Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren nicht in einem Normalarbeitsverhältnis angestellt. Das entspricht rund 31 Prozent der abhängig Beschäftigten in dieser Altersgruppe. Das Arbeitsvolumen der Erwerbstätigen in Deutschland ist in den zurückliegenden knapp 20 Jahren gestiegen. Laut Bundesarbeitsministerium lag es im Jahr 1998 bei rund 57,4 Milliarden Stunden. 2017 waren es den Angaben zufolge 60,2 Milliarden Euro. Die Linken-Arbeitsmarktexpertin Susanne Ferschl kritisierte, die Sicherheit im Arbeitsleben sei durch eine verfehlte Arbeitsmarktpolitik der letzten 20 Jahre verloren gegangen. Berufsein- und Ausstieg seien zur Lotterie verkommen. "Nur wer ein sicheres und ausreichendes Einkommen hat, kann eine Zukunftsperspektive entwickeln und diese verwirklichen", sagte Ferschl. "Eine Politik im Interesse der Beschäftigten ermöglicht Lebensentwürfe, die am Ende nicht platzen."
 
So ist das doch von unserer Regierung gewollt!
Der Arbeuter wird an die Industrie zu einem Buterbrot mit Ei verkauft.
Hauptsache er arbeitet. Wie viel er verdient, Sorry, das steht auf einem anderen Blatt.
Altersarmut mit eingerechnet, denn nur so kann die Politikerkaste frei von jedlicher Verantwortug sich selber bedienen.
 
Nun, mir kommt es so vor, dass es wird langsam Richtung staatliche Grundeinkommen, "Bürgerlohn" gehen. Aber wie langsam?
 
Oppermann für 12 Euro Mindestlohn

Folgende News wurde am 21.10.2018 um 05:58:55 Uhr veröffentlicht:
Oppermann für 12 Euro Mindestlohn
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Berlin (dpa)*- Bundestagsvizepräsident Thomas*Oppermann hat die SPD angesichts ihrer tiefen Krise zur Schärfung des linken Profils aufgerufen und einen Mindestlohn von zwölf Euro pro Stunde gefordert. Er halt das für angemessen, sagte der ehemalige SPD-Fraktionschef im Bundestag der dpa. Denn es gebe einen Niedriglohnsektor, «in dem die Menschen extrem hart arbeiten, aber mit dem Netto nicht zufrieden sein können». Derzeit liegt der Mindestlohn bei 8,84 Euro. Zudem forderte Oppermann gleiche Löhne in Ost wie West.
 
Der Erste Weg in die Richtige Richtung.
Wer arbeitet muss davon auch leben können.
Und nicht wie durch unsere derzeitige Regierung der Industrie ausgeliefert sein.
Damit er ab 75 Stunden pro Woche überleben kann.