lernen!?

syphx

Well-known member
28 September 2006
570
25
Heute habe ich mal wieder meinen Schulaufsatz bekommen und was stand drunter, eine 5+.
So langsam verzweifle ich, egal was ich mache, egal wie ich mich vorbereite, egal wie ich schreibe es wird immer eine 4 oder 5. Nicht nur in Deutsch ist es so auch in Englisch.
Und wenn ich dann von anderen Schüler "Ich habe keine HA gemacht und trozdem habe ich eine 3".
Das macht mich echt deprimierend.


Was kann man da bloß machen?
Wie lernt ihr, um euer Wissen zu erweitern?
Wie lernt ihr Sprachen?
Sind sprachen auch so selbstverständlich easy in der Schule/Arbeit/Freizeit?
Wie bekommt man ein gutes Allgemeinwissen?
Wie behalte ich so viele Sachen im Kopf?

Ich besuche im Moment die 11. Klasse auf einem Wirtschaftsgymnasium. Die meisten sind erst 16-17 Jahre alt und ich schon 18 Jahre und hock noch immer dort. Ich war auf der Hauptschule, dann auf der Realschule und nun auf dem Gymnasium und es wird jede Stufe schwieriger, deswegen muss ich was unternehmen um das Level zu halten bzw. zu steigern.
 
Erstmal Respekt, dass du es von der Haupschule bis auf`s Gym geschafft hast. Aber dir muss schon klar sein, dass es immer schwerer wird und du deswegen vielleicht etwas mehr tun musst als die anderen. ;)

Um sein Allgemeinwissen zu verbessern, kann ich mit gutem Gewissen lesen empfehlen - egal was. (Außer Comics und sowas) Zeitung lesen ist natürlich am effektivsten um sich auf den neuesten Stand zu birngen. (Nicht nur den Sportteil;) )
Sprachen lerne ich am Besten durch anwenden. Also entweder mit jemandem unterhalten, oder nen Buch in der Sprache lesen. ;)

Um möglichst viel zu behalten, musst du entweder die Dinge immer wieder wiederholen, oder versuchen Verbindungen zu anderen Sachverhalten herzustellen, die dir leichter fallen. :)
 
Wenn es um Sprachen geht, da hilft eigentlich nur praktisches Anwenden, also viiel lesen und reden, das stärkt das Sprachgefühl.

Wo liegen deine Probleme? Inhaltlich, im Ausdruck oder in der Rechtschreibung?

Englisch ist allgemein ein sehr großes Problem, wenn man von der Mittelschule aufs Gymnasium wechselt, da wirst du um zusätzliche Übungen nicht herum kommen.
 
Inhaltlich, im Ausdruck oder in der Rechtschreibung.
Alles! Meine Aufsätze sind meistens rote Wüsten...
Grammatiktest 2,75
Aufsätze 4 und 5 und 4,75

Und ich weiß, dass es in der nächsten Klasse noch schwieriger wird.
In Englisch ist es immer eine 4

Ich meine in den anderen Fächern bin ich gut mein Zeugnissschnitt liegt bei ~2,3



Und schwerpunkt sollte ich nun in den Sprachen und im Allgemeinwissen setzen. Ich will es gerne alleine schaffen. Nur weiß ich nicht wie?
 
Also in Sprachen war ich nun auch kein Genie. Meine Aussprache war und ist eine Katastrophe und da ich bei den frühen Sprachlehrern eher unbeliebt war, hat sich das auch nie richtig gegeben. Bei meinem letzten Französischlehrer (der fairste Lehrer den ich je hatte! Keine Inflationsnoten bei beliebten Schülern, keine Niedermacherei bei schlechten Schülern) habe ich mit viel Mühe den Punktebereich von 5-6 auf 6-9 heben können, aber trotz 9 (!) Jahren Französisch kann ich heute nichts mehr.

Englisch dagegen hat ab einem gewissen Punkt keine Probleme gemacht. Der Punktebereich war zwar nicht viel anders, aber gerade durch viele englische Texte steigt das Verständnis recht schnell.

Naja und Deutsch sehe in der Oberstufe als reine Zeitverschwendung an. Bei uns wurden nur langweilige Bücher gelesen und stundenlang immer der selbe Müll erzählt, wer die Meinung der Lehrerin am ehesten vertreten hat, hat auch die besseren Noten bekommen. Ein Halbjahr intensiv mitgearbeitet: 6 Punkte. Ein Halbjahr gar nichts gesagt: 7 Punkte. Da kommt man auch nie aus seinem Notenbereich raus, weil gerade die Deutschlehrer bei uns extem waren, was die Punkteverteilung nach Sympathie anging.


Tja und Allgemeinwissen: Ich kann mich noch erinnern, dass ich zu Zeiten meiner Oberstufenschulzeit noch recht verzweifelt war, was Quiz-Shows anging (gerade die damalige Version auf Sat1 mit bis zu 10 Antwortmöglichkeiten). Irgendwann hat es aber irgendwie Klick gemacht und ich konnte mir scheinbar sinnloses Wissen spielend merken.
So richtig lernen kann man das eigentlich nicht. Allgemeinwissen heißt ja eigentlich, dass man auch Sachen weiß, die man eigentlich nicht speziell erlernt hat. Ich gehe mittlerweile (Jahre nach dem Abi) aber dazu über, dass ich mir gewisse Themengebiete gezielt erarbeite.
Beispiel Geographie: Such dir einfach mal alle Länder mit Donauufer raus und merk sie dir in der richtigen Reihenfolge. Welche/Wieviele Staaten grenzen an EU Staaten? Welche Länder gibt es in Südamerika und welche davon haben kein Meeresufer? .. usw.
Beispiel Geschichte/Politik: Benenne alle Bundeskanzler in der richtigen Reihenfolge. Benenne deutsche Politikerämter nach der verfassungsgemäßen Wertigkeit. Welche "Vorversionen" von Deutschland gab es? usw.

Wenn du erstmal solche scheinbar unsinnigen Sachen wie die Donauländer oder die Bundeskanzler weißt, kannst du dir aufgeschnappte Informationen viel besser - ja eigentlich schon automatisch - merken. Wo viel Wissen ist, bleibt noch mehr Wissen hängen. Ansonsten hätten die aufgenommenen Informationen keinen Punkt, an dem sie sich festhalten können.

Und wie lernt man nun sowas? Naja es sollte in der Schule statts Reli lieber das Fach Mnemonic (Gedächtnistraining) geben. Die ganze Wiederholerei bringt eigentlich nur etwas solange man es wiederholt, also ist es in der Regel nach der nächsten Klausur wieder weg. Wenn man sich mit gezielten Techniken aber Wissensbrücken baut, bleibt neues Wissen schneller hängen.

So helfen z.B. Sprüche, Beispiel Bundeskanzler: Alle ehrlichen Kanzler brauchen schöne Köpfe. So merke ich mir die Reihenfolge der Bundeskanzler: Adenauer, Ehrhard, Kiesinger, Brandt, Schmidt, Kohl und die zwei neueren Schröder und Merkel merke ich mir aus persönlicher Lebenserfahrung. Dabei ist es umso besser, wenn man sich witzige, anschauliche oder gar gegenteilige Dinge merkt. "Schöne Köpfe" und Merkel passt nicht ganz und "ehrliche Kanzler" ist an sich auch schon ein Widerspruch.

Und daran anknüpfend kann man sich andere Informationen speichern. So war Kiesinger Kanzler während der (ersten) großen Koalition (in der BRD). An deren Ende 1969 fand die Mondlandung statt. Im selben Jahr wurde Richard Nixon Präsident der Vereinigten Staaten. Dieser trat nach 5 Jahren 1974 wegen der Watergate-Affäre zurück. Im selben Jahr gewann Deutschland die Fußball WM. Nixons Vorgänger Johnson hat den Vietnam-Krieg begonnen. Sein Vorgänger war John F. Kennedy. Dieser hatte ein Jahr vor seinem Tod, 1962 die Cuba-Krise zu überstehen, in der er mit dem sowjetischen Präsidenten Chruschtschow(*) zu tun hatte usw. usw... Mit solchen Verknüpfungen kann man sich dann umfassendes Wissen aufbauen. Entsprechende Filme kann man auch einarbeiten. So gab es z.B. je einen halbwegs bekannten Spielfilm zur Watergate-Affäre und zur Cuba-Krise.

(*) Edit: Wieder was dazu gelernt: Chruschtschow war gar nicht Präsident, sondern "nur" Regierungschef (also sowas wie bei uns der Bundeskanzler) und Parteivorsitzender, dagegen war Breschnew während dieser Zeit Staatsoberhaupt (Präsident)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure hilfreichen Beiträge! Ich versuche dem mal zu folgen. Wenn der Lehrer irgendwas fragt, würde ich sehr gerne immer die Antwort wissen.

"Alle ehrlichen Kanzler brauchen schöne Köpfe." Diesen Satz habe ich ständig im Kopf, ich weiß aber nicht wieso :roll: