Mathe Für was braucht man Sachen wie Quadratische Funktionen, Polynomdivison, Newtonsches Annäherungsverfahren?

Bildung ist das, was übrigbleibt, wenn wir vergessen haben, was wir gelernt haben.

Dieser etwas seltsame Satz trifft den Nagel auf den Kopf. Durch das Lernen solcher Inhalte wird nämlich nicht nur das konkrete Wissen (beispielsweise um Polynomdivision und so Zeug) geschult, auch die Art, wie wir denken, wie wir an Probleme herangehen und sie lösen verbessert.
Nachdem wir dann die Schule verlassen haben, vergessen wir sehr viel von dem konkreten Wissen, aber die Art wie wir denken und Probleme lösen hat sich dauerhaft und für immer verändertbessert.
 
Ich würde gerne wissen, in welchen Bereichen das später praktisch angewandt werden kann.

Im wesentlichen dann, wenn Deine Kiddies mal Nachhilfe in Mathe brauchen ;-)

Generell würde ich sagen, je näher Du an die Entwicklung/Forschung kommst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du das ganze Geraffel mal anwenden kannst.

Ich durfte mir vor ein paar Jahren mal ein Vortrag zu ner Patentanmeldung anhören, wo es inhaltlich darum ging, ein Mobiltelefon genauer orten zu können. Trotz gutem Abi in Mathe und Physik haben mir dann die Ohren gebrannt ;-)

gruss kelle!
 
Dieser etwas seltsame Satz trifft den Nagel auf den Kopf. Durch das Lernen solcher Inhalte wird nämlich nicht nur das konkrete Wissen (beispielsweise um Polynomdivision und so Zeug) geschult, auch die Art, wie wir denken, wie wir an Probleme herangehen und sie lösen verbessert.
Nachdem wir dann die Schule verlassen haben, vergessen wir sehr viel von dem konkreten Wissen, aber die Art wie wir denken und Probleme lösen hat sich dauerhaft und für immer verändertbessert.

Dem letzten Satz stimm ich auf alle Fälle zu. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Lehrpläne deutlich entrümpelt werden sollten! Drinnen bleiben sollten nur Dinge, die man unbedingt wissen sollte oder die so unerlässlich sind, weil sie wichtig sind, um z.B. analytische Fähigkeiten zu entwickeln.
 
Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Lehrpläne deutlich entrümpelt werden sollten! Drinnen bleiben sollten nur Dinge, die man unbedingt wissen sollte oder die so unerlässlich sind, weil sie wichtig sind, um z.B. analytische Fähigkeiten zu entwickeln.

Was sollte denn zum Beispiel Deiner Meinung nach raus?
 
Also ich habe den Thread mal überflogen, aber eine wirklich zufriedenstellende Antwort für mich ist da leider nicht bei. Denn irgendwo beschäftigt mich die Frage derzeit auch.

Entgegen meiner Hoffnung, diese ganzen mathematischen Vorgehensweisen nach dem Abitur nie wieder zu benötigen, habe ich im kompletten ersten Semester Wirtschaftsmathematik. Eben jene Themen, die im Titel dieses Threads benannt werden, haben wir alle nochmal behandelt (und weitere).
Ich studiere Tourismuswirtschaft und ich suche bei jeder dieser Aufgaben den Zweck für später. Wo genau im Unternehmen nutze ich dies? Bei welchen Geschäftsvorgängen brauche ich diese Berechnungen? :think:
Denn der Dozent betont immer wieder, dass wir es später bei "ökonomischen Fragen" benötigen, doch nichts Genaueres.

Das Bestimmen von Preisabsatz-, Angebots-, Kosten-, Erlös- und Gewinnfunktion beispielsweise kann ich immerhin noch der Wirtschaft zuordnen.

Am 22.12. schreibe ich die Klausur, als Hilfsmittel darf ausschließlich der Taschenrechner genutzt werden - Das wird interessant. *seufz*
 
Denn der Dozent betont immer wieder, dass wir es später bei "ökonomischen Fragen" benötigen, doch nichts Genaueres.

Meiner Meinung nach sagt er das nur um nicht als Depp da zu stehen. Du wirst sicher später im Berufsleben Kalkulationen machen die auf den besprochenen Konzepten basieren. Das heißt aber meiner Meinung nach nicht, dass Du die wirklich konkret selbst anwenden wirst. Du wirst schon eine Software zur Verfügung haben die das für Dich macht. Es ist nur eben auch gut zu verstehen worauf der Algorithmus der da in der Software verbaut ist basiert. Insbesondere ist es immer gut, die Grenzen der Verfahren zu kennen um auch zu verstehen wann sie scheitern und warum.

Das heißt aber nicht, dass es zu Deinem gewöhnlichen Geschäftsablauf gehören wird eine Polynomdivision oder ein Newton-Verfahren von Hand zu machen. Das wäre viel zu ineffizient. Meine Meinung. ;)
 
@Sandra: Könnte auch zum aussortieren sein. In manchen Studienbereichen ist die einzige Chanche seine Studierenden zu quälen halt in Mathe und die wird auch gerne genutzt.
 
@Sandra: Könnte auch zum aussortieren sein. In manchen Studienbereichen ist die einzige Chanche seine Studierenden zu quälen halt in Mathe und die wird auch gerne genutzt.

Das ist durchaus richtig, guter Ansatzpunkt.
Jedoch ist die Zahl der Studienanfänger jährlich begrenzt. 62 haben im Oktober hier angefangen, obwohl es natürlich viel mehr Bewerbungen gab. Mittlerweile haben schon 2 das Studium abgebrochen. Wenn also Mathe noch als "Rauswerfer"-Modul dienen soll, scheint es hervorragend zu funktionieren.
Ich bin persönlich auch der Meinung, dass ich jedes Modul bewältigen kann, durch genug Fleiß und stetiges Lernen, nur bei Mathe war das eben schon immer anders. :-? Aber schauen wir mal, was die Klausur bringt.

Danke DaPhreak und kellerlanplayer. :)
 
Mittlerweile haben schon 2 das Studium abgebrochen. Wenn also Mathe noch als "Rauswerfer"-Modul dienen soll, scheint es hervorragend zu funktionieren.

Schon 2 ist gut, wenn nicht mindestens 30% vor der ersten Klausur das Handtuch werfen ist es zu leicht :)

Ich bin persönlich auch der Meinung, dass ich jedes Modul bewältigen kann, durch genug Fleiß und stetiges Lernen, nur bei Mathe war das eben schon immer anders. Aber schauen wir mal, was die Klausur bringt.
Erfahrungsgemäß ist man doch immer überrascht von sich selbst wie gut es dann doch geworden ist wenn man wirklich was getan hat.

Physik im ersten Semester werd ich auch nicht mehr vergessen, da wusste ich nie wie ich das schaffen soll und am Ende bin ich mit einer 2,7 im ersten Versuch rausgegangen, obwohl nur 30% bestanden haben und ca. 1/3 noch in den dritten Versuch mussten.

Will eigentlich nur sagen: hau rein in dem Fach, danach hast Du was von dem Du sagen kannst das Du über Dich selbst hinausgewachsen bist und aus dem Du für den Rest Deines Lebens die Sicherheit nehmen kannst Dinge zu schaffen wenn Du genug dafür arbeitest.
 
Schon 2 ist gut, wenn nicht mindestens 30% vor der ersten Klausur das Handtuch werfen ist es zu leicht :)

Wenn 30 % das Handtuch werfen, fehlt eindeutig der Ehrgeiz. Oder man hat sich selbst maßlos überschätzt.
Wenn das hier der Fall wäre, hätte die Lehranstalt ein Problem. Da wie gesagt lediglich um die 60 Personen jedes Jahr zugelassen werden.
Es wäre nun nicht im Sinne der Lehranstalt hier, dass am Ende nur 5 Leute übrig bleiben. Hier wird das alles etwas anders gehandhabt.
Und ich studiere ja wie gesagt Tourismuswirtschaft, nicht Mathematik. Zu schwer sollte das nun wirklich nicht sein. Hauptaugenmerk liegt hier nunmal bei ABWL, TBWL, Fachvertiefungen (in meinem Fall Eventmanagement), Mikro-/Makroökonomie, Sprachen, Rechnungswesen etc. Die Wirtschaftsmathematik ist daher eben nur im 1. Semester ein Thema.

Will eigentlich nur sagen: hau rein in dem Fach, danach hast Du was von dem Du sagen kannst das Du über Dich selbst hinausgewachsen bist und aus dem Du für den Rest Deines Lebens die Sicherheit nehmen kannst Dinge zu schaffen wenn Du genug dafür arbeitest.

Das versuche ich. Bin aber aufgrund meiner Abiturnote realistisch und kalkuliere mit ein, dass ich vielleicht/vermutlich/wahrscheinlich einen zweiten Anlauf benötigen werde. :ugly:
Aber mal abwarten. Danke Dir!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wär beinahe wegen Englisch exmatrikuliert worden, dem Fach, das neben den allgemeinbildenden Wahlpflichtfächern (Pflicht-Einser) das ist, was die wenigsten Creditpoints hat.
 
Wenn 30 % das Handtuch werfen, fehlt eindeutig der Ehrgeiz. Oder man hat sich selbst maßlos überschätzt.
Oder man bekommt einfach Angst davor was einen in den nächsten 3-5 Jahren noch so alles erwartet ging mir im Prinzip auch so.
Im Jahrgang vor mir waren nach einem Jahr von 58 noch 23 Leute übrieg, bei uns waren es 42 von 63.
Der Masterstudiengang hat aktuell noch ca. 15 Leute- viele sind nach dem Bachelor einfach nicht nochmal aufgetaucht :biggrin:


Das versuche ich. Bin aber aufgrund meiner Abiturnote realistisch und kalkuliere mit ein, dass ich vielleicht/vermutlich/wahrscheinlich einen zweiten Anlauf benötigen werde. :ugly:
Ach Abitur sagt gar nichts, da ist es ja nicht mal wirklich nötig aufzuwachen :mrgreen:
Aber der Sache etwas (nicht zu sehr) verzweifelt entgegenzublicken kann ja auch bisschen antreiben. Hau sie einfach beim ersten mal um :)


Ich wär beinahe wegen Englisch exmatrikuliert worden, dem Fach, das neben den allgemeinbildenden Wahlpflichtfächern (Pflicht-Einser) das ist, was die wenigsten Creditpoints hat.
Sowas kenn ich auch, Leute die wirklich schwere Sachen wie Mathe, Physik, Elektrotechnik, Programmierklausuren locker schaffen und dann an "durchschnitts-einfach-nur-Lernfach" wie Bwl oder so beinahe scheitern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder man bekommt einfach Angst davor was einen in den nächsten 3-5 Jahren noch so alles erwartet ging mir im Prinzip auch so.

Solche Ängste hat doch jeder! Ich lieg abends im Bett und zerbrech mir den Kopf darüber, dass ich im Fall des Nicht-Bestehens einfach mal keinen Plan B habe und das ist ein sehr respekteinflößendes Druckmittel für einen selbst. :-?
Aber ich fänd's falsch, deswegen sogar schon vor der ersten Klausur den Schanz einzuziehen. Dann gibt man ja auf, bevor man es überhaupt versucht hat.

Ach Abitur sagt gar nichts, da ist es ja nicht mal wirklich nötig aufzuwachen :mrgreen:
Im Abitur hatte ich den Großteil des derzeitigen Stoffs in Wirtschaftsmathematik auch schon, also sagt es mir zumindest, dass ich mal wieder vor einem bereits bekannten Problem stehe, mit dem ich schon jahrelang zu kämpfen hatte und bei dem ich den Kampf im Abitur verloren habe.

Sowas kenn ich auch, Leute die wirklich schwere Sachen wie Mathe, Physik, Elektrotechnik, Programmierklausuren locker schaffen und dann an "durchschnitts-einfach-nur-Lernfach" wie Bwl oder so scheitern.

(A/T)BWL beinhaltet zwar viel Lernstoff, aber auch eine gewisses Grundverständnis. ;)
Für imch ist Mathematik ein Fach, in dem ich es aktuell nur noch schaffen kann, wenn ich die Verfahren stumpf auswendig lerne.
Jedem fällt halt was anderes leicht. Für (A/T)BWL muss ich eindeutig weniger pauken.
 
Für imch ist Mathematik ein Fach, in dem ich es aktuell nur noch schaffen kann, wenn ich die Verfahren stumpf auswendig lerne.
Jedem fällt halt was anderes leicht. Für (A/T)BWL muss ich eindeutig weniger pauken.
Sandra! Du bist eine Vollblutfrau! Diese ganze Mathekiste ist eine totale Logikkiste und dient rein der Konzentration. Du wirst, wie du schon erkannt hast, nie ein Mathegenie werden, musst dich damit aber jetzt auseinandersetzen.

Versuche es mit verschiedenen Methoden. Das Grundhandwerkszeug kannst du und solltest du auswendig können. Doch die Anwendung des Werkzeuges kannst du nicht auswendig lernen.

Hast bestimmt schon meinen Englischbeitrag entdeckt, versuche ähnliches mit Mathe. Versuche es spielerisch, versuche dir sinngebende Aufgaben zu basteln.

Hach ja, ich versteh dich nur zu gut, dein Problem in Mathe is meins in Englisch. Mich graut es schobn vor der Englischklausur, nächste Woche, 60 Punkte Inhalt (des krieg ich hin), 90 Punkte Ausdruck (HILFE!!!)

Ich wüsch dir auf jeden Fall viel Erfolg! Du schaffst des! ;)
 
Für mich waren im Studium die (Gott sei dank wenigen) Fächer, wo ich Dinge auswendig lernen musste die aller schwierigsten. Allen voran BWL, das hab ich gehasst. Mein Gehirn funktioniert irgendwie anders, ich kann mir Dinge nicht einfach so merken wenn ich nicht einen logischen Zusammenhang dahinter erkenne, ein System aus dem ich mir das selbst ableiten kann. Viel mehr habe ich Fächer gemochgt wo es nur um Zusammenhänge ging, um Verständnis.

So prüfen wir auch unsere Fächer: Jeder Student darf 2 A4-Blätter mitnehmen auf die er alles schreiben kann was er will. Das genügt um die paar Dinge die man wirklich wissen muss aufzuschreiben (da würde sogar eins genügen). Alle anderen Hilfsmittel sind dafür verboten, insbesondere Taschenrechner. :D Braucht kein Mensch sowas! :p Auf die Weise prüft man halt Verständnis/Transferdenken, ob der Student das Wissen selbst anwenden kann. Das ist mir viel mehr wert als wenn jemand gut auswendig lernen kann. ;)
 
Was sollte denn zum Beispiel Deiner Meinung nach raus?

Der Taschenrechner! Damit die Kiddies mal wieder lernen was 1X1 ist.:ugly:

Ne ernsthaft, ich bin immer wieder erstaunt wie unser Physiklehrer (schon etwas betagter) im Kopfrechnen kann und wir in unseren Taschenrechner rumtippeln und dann doch nichts zu Stande kommt.
 
Der Taschenrechner! Damit die Kiddies mal wieder lernen was 1X1 ist.:ugly:

Volle Zustimmung! Vielleicht mal ein Jahr lang den TR benutzen, damit man später weiß wie das geht, aber in vielen Fällen ist das doch total unnütz.
In Niedersachsen soll jetzt angeblich ab der 7. Klasse mit grafischen Taschenrechnern hantiert werden, dafür wird das Lösen eines linearen Gleichungssystems per Hand nicht mehr gelehrt und Bruchrechnen auch nicht mehr - da bin ich sprachlos!
Quelle: Eine Freundin studiert an der Uni Lüneburg Lehramt Mathe, da wird das erzählt.

Ich selbst studiere ein ingenieurwissenschaftliches Fach, interessanterweise müssen wir gerade in einem Fach, in dem es um computergestützte Berechnungen geht (á la "Wie stark wackelt die Antenne, wenn ich mit dem Auto durch ein Schlagloch fahre?"), die Algorithmen lernen und einfache Systeme komplett ohne technische Hilfe berechnen können.

Aus diesem Fach auch ein Beispiel, wo ganzrationale Funktionen in der Natur eine Rolle spielen: Nimm einmal ein Lineal (30cm, Plastik, oder etwas vergleichbares) an beiden Enden und verbiege es, wie du willst. Das Ergebnis, die Biegelinie, lässt sich immer durch ein Polynom dritten Grades beschreiben!
 
Kein Bruchrechnen mehr? Das gibts doch nicht? Ich schreib doch lieber 2/3 wie 0,666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666666, oder nicht? Ich finde es manchmal einfacher mit Brüchen zu rechnen, als mit Komma-Zahlen.
Und zur Zeit rechne ich viel, da ich gerade meinen Staatlich geprüften Elektrotechniker mache. Das ist nicht nur in Mathe viel Mathe dabei.

Wie will denn dann ein Elektro-Azubi diese Formel nach U umstellen? Ohne Bruchrechnen?

Was ist denn das für ein Strich, wird der Fragen.