Optimist. Oder verwechselst Du etwa dankbar mit gierig?

Ist halt Ansichtssache, ich denke das (fehlerhafte) Geldsystem erfordert es einfach und warum dann nochmal extra die Schublade mit den negativen Begriffen aufmachen ;)

Schäuble verteidigt seine schwarze Null ja zumindest recht hartnäckig, sind wir ja sonst auch anders gewohnt
 
In "normalen" Wirtschaftssystemen hat entlang der Wertschöpfungskette von der Urproduktion bis zum Endprodukt ein Euro/Schuldverhältnis von 1 Euro zu 3 Euro.

Heute haben wir etwa ein Verhältnis von 1 Euro zu 220 Euro d. h. für 1 Euro der real in der Wirtschaft produziert wird, werden hintenrum 220 Euro neue Schulden gemacht. Sowas geht nicht für immer gut. Mich wundert eigentlich, dass das System überhaupt solange gehalten hat und noch hält.
Hmmm, magste mir das mal erklären? Auf ein Euro Erzeugnis liegen 2 Euro Schulden, also muss es für 3 Euro verkauft werden? Richtig verstanden?
Bei eins zu 220 Euro kapier ich es überhaupt nicht mehr.
Ich bin sehr besorgt über Rufe nach einem Bargeldverbot. Das wär dann das Ende der Freiheit. Nur dann können diese Schweinereien weiter gemacht werden und gleichzeitig ist der Bürger dann gläsern. Keine Schwarzarbeit mehr, keine kriminellen Geschäfte mehr, keine Privatsphäre mehr, Kontrolle aller Menschen. Dann wär es auch möglich einzelne Konten zu sperren. Verwandte können dann nicht helfen weil es gibt ja kein Bargeld. Also wenn das kommt, dann gute Nacht.
Ich verstehe warum es diskutiert wird, bin aber deutlicher Gegner. Die absolute Nachvollziehbarkeit jeder Transaktion, die damit verbundene Transparenz und der dadurch mögliche Missbrauch von Daten, ist durchaus bedenklich. Noch bedenklicher wäre die dadurch entstehende Abhängigkeit an Banken gebunden zu sein, weil nur durch Banken eine Geldtransaktion möglich wäre. Ich weiß nicht ob es rechtlich möglich wäre, oder im Zweifel sogar beschlossen werden könnte, dass man Negativzinsen auf sein Konto erhalten würde und einem nicht die Möglichkeit gegeben wäre, das Geld abzuheben. Ein solches Szenario könnte Guthaben vernichten, außer man gibt es aus oder investiert es. Das würde den Euro als Geld in Form eines Wertaufbewahrungsmittel noch mehr in Frage stellen.
gerade zu dem Thema eine interessante real time Grafik gefunden https://www.smava.de/eurozone-schulden-uhr/ 8O8O8O. Bei den ganzen Schulden, wie kann es dann sein, dass nicht alles zusammen bricht? Ich Blick da irgendwie nicht durch..
Cooler Link, Deutschland hat in 28 Minuten ca. 1,2 Mio abgebaut. Warum nicht alles zusammenbricht? Da weiß vielleicht Mario Draghi eine Antwort drauf.
 
gerade zu dem Thema eine interessante real time Grafik gefunden https://www.smava.de/eurozone-schulden-uhr/ 8O8O8O. Bei den ganzen Schulden, wie kann es dann sein, dass nicht alles zusammen bricht? Ich Blick da irgendwie nicht durch..

Da gibts doch das neue ANFA.
Im Target2 versteckt sich auch noch einiges - bei der Bundesbank sind noch 600 Mrd. offene Schulden.
Die EZB hat auch noch einiges an Schuldtiteln gekauft. Also alles frisch gedruckt.

Das hier ist auch ganz aufschlussreich: https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20160408/309043194/ezb-geheimabkommen-anfa.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Italiens Finanzminister: Aktuelle Banken-Krise nicht hausgemacht

Folgende News wurde am 15.07.2016 um 10:30:25 Uhr veröffentlicht:
Italiens Finanzminister: Aktuelle Banken-Krise nicht hausgemacht
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Rom (dts) - Italiens Finanzminister Pier Carlo Padoan hat sich gegen den Vorwurf gewehrt, die aktuelle Banken-Krise in seinem Land sei hausgemacht."Der Auslöser der Krise der letzten Wochen liegt doch nicht in Italien", sagte Padoan der "Bild"-Zeitung. Nicht die Instabilität einiger italienischer Geldinstitute sei die Ursache. Die neue Banken-Krise sei "das Ergebnis des britischen Referendums"."Die aktuellen Schwierigkeiten einiger unserer Banken" stünden "in direktem Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise", so Padoan. Er sprach aktuell von "einer Welle der Unsicherheit", die "gravierende Auswirkungen auf die weltweiten Finanzmärkte" habe. In der Diskussion um mögliche Staatshilfen für italienische Banken erinnerte der Minister daran, dass ja auch die Bundesregierung zu Beginn der Finanzkrise in großem Umfang Banken gerettet habe: "Dank der Solidität unserer Banken damals hat sich dagegen die staatliche Unterstützung für italienische Banken bisher auf nur eine Milliarde beschränkt."
 
Aha, es geht also nur noch um die Schuldfrage.
Auf dem Weg zum "failed state" Italien wankt auf den Abgrund zu

Vor allem die Grafik mit der Wirtschaftsleistung ist interessant, während sich Deutschland erholte, hat Italien den Double-Dip bekommen. Nun braucht er das aber nicht auf den Brexit zu schieben.
Die Banken ziehen ihre faulen Kredite immer weiter mit statt sie abzuschreiben, so wird das Problem nur verschleppt.
 
Der Trigger für die Krise war vielleicht ein anderer, aber wer erlaubt denn Banken so große Risiken mit so wenig Eigenkapital einzugehen?

Wenn man sie dann wenigstens pleite lassen gehen könnte wäre das ja in Ordnung, so ist es leider nur Veruntreuung von Steuergeldern
 
Wenn Sauerei passiert, sollen wir zuerst und zumindest die Tatsachen wahrnehmen. Die meisten scheitern anscheinend schon da.
 
Und warum schickt Deutschland kein Geld? Den armen Banken muss doch jemand helfen. Also nicht "jemand", sondern der deutsche Steuerzahler, versteht sich. So ein unsolidarisches Verhalten macht mich fast sprachlos... :D

Naja, was nicht ist, ...
 
Und warum schickt Deutschland kein Geld? Den armen Banken muss doch jemand helfen. Also nicht "jemand", sondern der deutsche Steuerzahler, versteht sich.
Die EZB erledigt das doch schon seit Jahren. Die drucken sich Geld, kauften davon erst Staatsanleihen, dann Bankanleihen und jetzt sogar Unternehmensanleihen.... Jeden Monat für knapp 60 Mrd. Euro neuerschaffenes Geld. Nur die erhoffte Inflation bleibt aus.

Der deutsche Steuerzahler profitiert von all dem durch extrem niedrige Zinsen für den Staat.
 
[...] Jeden Monat für knapp 60 Mrd. Euro neuerschaffenes Geld. Nur die erhoffte Inflation bleibt aus.
Ja, warum eigentlich?

Und der deutsche Steuerzahler würde davon profitieren, wenn der Staat die gesparten Zinseszinsen in die Schuldentilgung investieren würde. Die nächste Inflation kommt bestimmt. Genau jetzt ist die Gelegenheit günstig, den Schuldenberg abzutragen.

Aber nein, will man nicht. Man will lieber die Banken weiter füttern. Auf ewig.
 
Die EZB erledigt das doch schon seit Jahren. Die drucken sich Geld, kauften davon erst Staatsanleihen, dann Bankanleihen und jetzt sogar Unternehmensanleihen.... Jeden Monat für knapp 60 Mrd. Euro neuerschaffenes Geld. Nur die erhoffte Inflation bleibt aus.
Ahja, dazu hab ich diesen Artikel gelsen: Die Notenbanken sind Gefangene ihres eigenen Systems
Da wird entweder von einer Inflation oder von einem deflationären Crash ausgegangen.
Der Crash ist m.E. immer noch möglich, weil die Notenbanken ihre Mittel ziemlich ausgereizt haben, wie man sieht.

Der deutsche Steuerzahler profitiert von all dem durch extrem niedrige Zinsen für den Staat.
Die hätte es auch ohne Eurokrise gegeben. Japan hat ja auch keine Eurokrise.
 
Ja, warum eigentlich?
Weil das Geld nicht investiert wird, es landet an den falschen Stellen. Die EZB kauft diese Anleihen ja in der Regel nicht vom Privatanbieter, sondern die grössten Verkäufer sind Banken. Die Banken sitzen dann auf riesigen Buchgeldbeständen.

Aus meiner Sicht ist es da doch deutlich sinnvoller, das Geld direkt den Bürgern zu geben, die geben es wenigstens aus.

Und der deutsche Steuerzahler würde davon profitieren, wenn der Staat die gesparten Zinseszinsen in die Schuldentilgung investieren würde.
Das passiert doch. Wenn wir weiter 5-8% zahlen müssten für unsere Staatsschulden, dann hätte der Haushalt derzeit kein Plus, sondern läge dick im Minus.

Aber nein, will man nicht. Man will lieber die Banken weiter füttern. Auf ewig.
Richtig und völliger Blödsinn, das immer weiter zu machen. Man sieht in Japan, dass es seit 20 jahren nicht funktioniert.

Der Crash ist m.E. immer noch möglich, weil die Notenbanken ihre Mittel ziemlich ausgereizt haben, wie man sieht.
Genau so scheint das zu sein. Und deshalb verstehe ich nicht, warum man diesen Kurs weiterfährt. Man beschleunigt doch mit dem Auto nicht, wenn man auf einen Abgrund zurast.

Die hätte es auch ohne Eurokrise gegeben. Japan hat ja auch keine Eurokrise.
Japan hat eine Yen- und eine Wirtschaftskrise, seit nunmehr 20 Jahren. Die versuchen mit der Geldschwemme, die Wirtschaft anzukurbeln. Hilft aber auch nicht.
 
Das passiert doch. Wenn wir weiter 5-8% zahlen müssten für unsere Staatsschulden, dann hätte der Haushalt derzeit kein Plus, sondern läge dick im Minus.
Na gut, wir haben ein Plus im Haushalt, aber bauen auch den Schuldenberg nicht ab (Wikipedia). Wir hoffen, irgendwann wieder die Maastricht-Kriterien zu erfüllen, also auf unter 60% des BIP bei der Gesamtverschuldung zu kommen. Aber eigentlich müssten wir die Gunst der Stunde nutzen, die Belastungen für uns und nachfolgende Generationen zu verringern. Auch auf die Gefahr hin, dass sich Banken etwas weniger am deutschen Steuerzahler bereichern können.

Ich habe nämlich das Gefühl, dass selbst wenn wir auf magische Weise morgen eine Vollbeschäftigung hätten, alle Steuerbetrüger ihre Steuern ehrlich zahlen würden und wir einen 2- oder gar 3-stelligen Milliardenbetrag Überschuss hätten, noch immer kein Interesse daran bestünde, den Schuldenberg abzubauen. Im Gegenteil befürchte ich, dass man eher im Sinne der Banken und der Finanzwirtschaft regieren möchte, als im Sinne der Menschen.
 
Na gut, wir haben ein Plus im Haushalt, aber bauen auch den Schuldenberg nicht ab (Wikipedia).
Nicht wirklich sichtbar, das stimmt. Aber die Zahlen gehen auch nur bis 2014. 2015 sind sie gesunken, 2016 werden sie noch mal sinken. Ich stimme aber zu, wirklich deutliche Sprünge sieht man nicht.

Aber eigentlich müssten wir die Gunst der Stunde nutzen, die Belastungen für uns und nachfolgende Generationen zu verringern. Auch auf die Gefahr hin, dass sich Banken etwas weniger am deutschen Steuerzahler bereichern können.
Warum die Banken? Um Schulden zu reduzieren, muss man Kosten senken. Die grössten Kosten entstehen bei den Sozialkosten, also Zuschüsse zur Rente und , Hartz etc.... Da müssen durch Effektivität und Verlagerung Kosten gesenkt werden, dann kann man Schulden abbauen.

Ich habe nämlich das Gefühl, dass selbst wenn wir auf magische Weise morgen eine Vollbeschäftigung hätten, alle Steuerbetrüger ihre Steuern ehrlich zahlen würden und wir einen 2- oder gar 3-stelligen Milliardenbetrag Überschuss hätten, noch immer kein Interesse daran bestünde, den Schuldenberg abzubauen.
Das kann natürlich sein. Dann gilt es, den Lobbyismus abzuschaffen.

Derzeit stelle ich eigentlich nur immer wieder fest, dass jeder Euro, der reinkommt, sofort wieder von irgendwem angefordert wird. Sei es Bildung, Verkehr, Gesundheit, Rente, Rüstung. Kaum ist mal ein Euro in der Kasse, wird der 5 Mal verplant.