Austauschschüler in Deutschland

Caro_van_Kuchen

Well-known member
ID: 94174
L
26 April 2006
651
33
Hallo! Ich hab heut mal ein ernstes Thema für euch ;-)

Also hier die Story :

Ich kam heut morgen in die Schule und war erstmal auf dem Weg zu meiner Lieblingslehrerin ins Sekretariat. Dort klopfte ich wie immer brav an, öffnete dann ohne hereingebeten zu werden die Tür (das war schon sehr komisch, dass mich niemand herein bat :-/) und dann blickte ich erstmal in einen Raum den ich normalerweise sehr gut kenne. Nur war irgendwas anders. Statt normalerweise höchstens zwei Personen hielten sich auf einmal 5 Personen in dem Raum auf. Die Sekretärin guckte mich an, ich sagte "Guten Morgen" in den Raum und sah dann erstmal meine gesuchte Zielperson um nach einem Beamer für nen Vortrag zu fragen. Bis hierher alle klar soweit. Ich ging also in den Raum und erblickte dann links halb hinter der Tür versteckt eine Autauschschülerin und eine Frau. Die Frau stammt aus meinem Dorf (230 Einwohner). Das machte mir alles noch nichts aus. Ich sagte nochmal "Guten Morgen" in ihre Richtung und verschwand dann hinter meiner Lehrerin durch eine andere Tür. Nun wurde mir nach einem Gespräch mit meiner Ma gerade bewusst, dass ein armes Mädchen nichtswissend bei einer Familie gelandet ist, die nachweislich ich Kinder schlecht behandelt und einfach undmöglich ist. Ich habe bisher herausgefunden, dass das Mädchen aus Brasilien ist und vermutlich die 10. Klasse bei uns am Gymnasium besuchen soll. Die anderen Kinder der Familie gehen alle auf andere Schulen. Da ich weiß, dass diese Frau eigentlich nur in Verbindung mit Geld diese Sache eingegangen ist, nun die Frage an euch :

Bekommt man Geld dafür wenn man einen Austauschschüler aufnimmt?

Soweit ich informiert bin, ist das ja nicht so....aber wer weiß...mir kommt dass alles ein bisschen spanisch vor. Hat irgendjemand ne Idee wie ich mich da verhalten könnte um dem Mädchen zu helfen ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dort gut behandelt wird, und meine Lehrer werden mir zwecks irgendwelcher Schweigepflichten kaum was sagen .... :-/
 
also meine tochter ist 21 jahre und ich weiß, daß manche mütter einen obulus raus gerückt haben. daß machen die so wie sie denken.
 
also geld gibt es schon in manchen fällen. ist häufig so besonders im ausland bei längerem austausch. weiss aber auch damals als wir in der oberstufe eine amerikanerin für ein jahr hatten, die für kost und logie bei der gastmama zahlen musste.. wird häufig auch durch die ämter finanziert bzw. durch stipendien.

halte das aber auch für legitim, was ist heute schon umsonst? ;)
 
Nun wurde mir nach einem Gespräch mit meiner Ma gerade bewusst, dass ein armes Mädchen nichtswissend bei einer Familie gelandet ist, die nachweislich ich Kinder schlecht behandelt und einfach undmöglich ist.
Bei einem Austausch hat man jederzeit die Möglichkeit die Familie zu wechseln, indem man da mit den Organisatoren in Kontakt tritt. Darüber weiß sicherlich auch das brasilianische Mädchen Bescheid.

Wenn du ihr helfen willst kannst du ja mal den Kontakt mit ihr suchen und sie ein bisschen was über ihre Gastfamilie fragen. Wenn sich da wirklich Unstimmigkeiten herausstellen sollten, kannst du ihr nahelegen die Familie zu wechseln.
 
Bei unserem Kurzaustausch in England hat die Gastfamilie auch Geld bekommen. Und ich weiß auch, dass das bei vielen Austauschen so ist. Ich würde sogar mal davon ausgehen, dass nur der geringere Teil der gesamten Austauscheltern Gastschüler aus Gastlichkeit und ohne finanzielle Hintergründe aufnimmt. In Deutschland vielleicht nicht unbedingt, aber in Großbritannien und auch z.B. Neuseeland ist das völlig normal.
 
Also es kommt auf die Organisation drauf an. AFS (wo ich auch gerade mit bin) geben den fams nix.. Andere geben aber Familien Geld (schlimm genug).
Sagmal wenn du herrausfindest welche Organisation!:biggrin:
 
Also es kommt auf die Organisation drauf an.
Richtig! Gibt auch Organisationen, die Austauschfamilien durch Zeitungsanzeigen anwerben. Diese Familien machen dann nur mit, weil sie Geld dafür bekommen.
Bei deinem Fall solltest du dich mal an die Schulleitung bzw. einen Vertrauenslehrer wenden!
 
Andere geben aber Familien Geld (schlimm genug).
Es kommt ein bisschen darauf an wie man das sieht.

Auf der einen Seite kann man dieses Geld als "Lohn" ansehen. Wenn die Familien an den Austauschschülern noch Gewinn machen ist das sicherlich nicht richtig. Schließlich sollen gerade die Gäste etwas über das fremde Land erfahren und das durch eine nette Familie, die auch etwas unternimmt.

Auf der anderen Seite entstehen natürlich auch Kosten. Wäsche waschen, Verpflegung, Eintrittgsgelder, ... Und wenn das Geld als Ausgleich dafür genutzt wird finde ich das nicht so dramatisch.
 
Es kommt ein bisschen darauf an wie man das sieht.

Auf der einen Seite kann man dieses Geld als "Lohn" ansehen. Wenn die Familien an den Austauschschülern noch Gewinn machen ist das sicherlich nicht richtig. Schließlich sollen gerade die Gäste etwas über das fremde Land erfahren und das durch eine nette Familie, die auch etwas unternimmt.

Auf der anderen Seite entstehen natürlich auch Kosten. Wäsche waschen, Verpflegung, Eintrittgsgelder, ... Und wenn das Geld als Ausgleich dafür genutzt wird finde ich das nicht so dramatisch.
So war mein Posting auch gar nicht gemeint; vllt. ist das etwas missverständlich.
Ich meinte eigentlich generell die Art, sich Familien per Zeitungsanzeige zu suchen. Oftmals sind das dann Familien, die auf den letzten Drücker zusagen, weil sie Geld bekommen und eigentlich gar nicht wissen, was für eine Verantwortung sie damit auf sich nehmen werden.

Natürlich entstehen Kosten, aber darüber sollte man sich vorher im Klaren sein.

Ich möchte das natürlich nicht verallgemeinern und man kann auch nicht pauschal sagen, dass alle Familien, die Geld für die Unterbringung eines Austauschschülers bekommen, schlecht sind!

Allerdings kann sich ja jeder selber ausrechnen, dass sowas eher vorkommt, wenn Geld im Spiel ist. Hier sind dann auch die Austauschorgiansationen gefordert, um ein möglichst langes und intensives Vorbereitungsprogramm für die Familien zu schaffen (für die Austauschschüler gibt es das ja auch).

Allerdings arbeiten auch nicht alle Organisationen internatiol, sprich, manche vermitteln nur an andere Organisationen im Ausland weiter und haben letztlich keinen Einfluss auf die Partnerorganisation, zumal es in jedem Land andere Grundlagen und Standards gibt.
 
Was meinst Du, warum sie das macht? Geht es ihr wirklich nur um Geld?
Wenn ich das nur wüsste. Ich weiß halt dass die ihre Kinder geschlagen haben und weiß Gott was mit denen gemacht haben. Ich will garnicht wissen wozu dass Mädel da ist....:-?

Also es kommt auf die Organisation drauf an. AFS (wo ich auch gerade mit bin) geben den fams nix.. Andere geben aber Familien Geld (schlimm genug).
Sagmal wenn du herrausfindest welche Organisation!:biggrin:
AFS!

Richtig! Gibt auch Organisationen, die Austauschfamilien durch Zeitungsanzeigen anwerben. Diese Familien machen dann nur mit, weil sie Geld dafür bekommen.
Bei deinem Fall solltest du dich mal an die Schulleitung bzw. einen Vertrauenslehrer wenden!
Schon passiert. Meine Lehrerin und die Sekretärin meinten gleich dass ihnen die Frau irgendwie komisch vorkam weil sie absolut kein Englisch konnte und sich mit dem Mädchen absolut null verständigen konnte. Ich will nich den Teufel an die Wand malen....aber ich vermute was schlimmeres, als einfach nur Stränge....:-(
 
kann man nicht als Schüler seine Gastfamilie wechseln?
Ich kenne einen Fall, bei dem eine Familie nur eine günstige Putzfrau gesucht hat... :-?
 
kann man nicht als Schüler seine Gastfamilie wechseln?
Ich kenne einen Fall, bei dem eine Familie nur eine günstige Putzfrau gesucht hat... :-?

Das kommt sogar ziemlich häufig vor. Oder sie brauchen Kindermädchen.
Schon heftig aber wenn jemand so etwas weiß dann sollte das auch gemeldet und hoffentlich etwas unternommen werden.
 
kann man nicht als Schüler seine Gastfamilie wechseln? [...]
Ja, ist ohne Probleme möglich! Normalerweise gibt es aber auch persönliche Betreuer vor Ort, die sowas dann klären.

Oder es geht einem wie mir und man lebt in der Familie wie jeder andere Sohn.. :biggrin:
Du hast auch einmal gewechselt...:ugly:
Das ist dann natürlich der Idealfall, aber schwarze Schafe gibt es leider überall.
 
Normalerweise gibt es aber auch persönliche Betreuer vor Ort, die sowas dann klären.
Das wird von der Größe der Organisation abhängen, über die man den Austausch abgewickelt hat, falls überhaupt eine Organisation dahinter steht.

Manchmal läuft das auch über Partnerschulen, aber auch da sollte man immer einen Ansprechpartner im Ausland haben. Es können ja schließlich auch immer fragen zu irgendwelchen formellen Dingen auftreten, wo man dann jemanden braucht.

In diesem speziellen Fall frage ich mich sowieso, wie diese Familie da eine Austauschschülerin bekommen konnte, wenn sie sogar der Schule etwas spanisch vorkam.
 
Das wird von der Größe der Organisation abhängen, über die man den Austausch abgewickelt hat, falls überhaupt eine Organisation dahinter steht.

Manchmal läuft das auch über Partnerschulen, aber auch da sollte man immer einen Ansprechpartner im Ausland haben. Es können ja schließlich auch immer fragen zu irgendwelchen formellen Dingen auftreten, wo man dann jemanden braucht. [...]
Also einen Anspechpartner sollte wirklich jeder haben...;)

Allerdings war ich wirklich etwas auf die größeren Organisationen fixiert (EF, YFU etc.). Wollte dieses Jahr (11. Klasse) eigentlich auch ein Jahr ins Ausland, was dann aber leider nicht geklappt hat. Hatte mich über das PPP für ein Stipendium beworben, bin dann auch noch eine "Runde" weitergekommen, wurde danach allerdings abgelehnt. Ich hatte daraufhin das Angebot von YFU, regulär über das Austauschprogramm mitzufahren, das ich dann abgelehnt habe, weil ich mir unsicher war, ob ich wirklich ein Jahr wegwollte. Das war um Weihnachten 2005...8O
Im Frühling 2006 habe ich mich allerdings über meine Entscheidung geärgert und mich nochmal bei EF für ein halbes Jahr Austausch beworben (bei YFU und diversen anderen Organisationen war der Anmeldeschluss für 2006/2007 schon abgelaufen). Bei EF wurde ich auch angenommen, allerdings waren alle Plätze für ein halbes Jahr in meinem Traumland belegt. So kann's gehen...-.-

Naja...;) Bei diesen Organisationen war es halt so, dass für 3-5 Schüler jeweils ein deutschsprachiger Betreuer zuständig war, der dann auch vor Ort (im Umkreis von 30 km) gewohnt hat und auch die Möglichkeiten hatte, sofort einen Familientausch zu arrangieren.

Wenn das ganze über eine Partnerschule läuft, dann wird das ja schon sehr speziell, vor allem weil die Schule auch nicht großartige Ausweichmöglichkeiten auf andere Familien hat.
 
Also es steht ja eine Organisation dahinter und soweit ich weiß hat das Mädel auch eine Ansprechperson unter den Schülern. Is n Mädchen welches selbst mal als Austauschschülerin in Amerika war.
Aber das ist natürlich nicht direkt hier im Dorf denn aus meinem Ort (230 Ew) gehen nur 3 Personen auf das Gymnasium auf welches sie dann auch geht, und da bin ich schon mit eingeschlossen. Hab sie leider heut wieder nicht erwischt in der Schule...
Und? Wird die Schule etwas unternehmen?
Ich habs mitgeteilt und die waren ganz glücklich dass ichs gesagt haben. Werden definitiv den Lehrern bescheid sagen damit wir da n Auge drauf haben, aber vielleicht is ja auch garnichts und die Familie hat sich um 180 ° gedreht. Ich kanns mir nicht vorstellen, aber man kann ja in deutschland leider niemanden auf Grund eines verdachts Anzeigen :-( Ich hab mal mitbekommen wie die ihre Kinder geschlagen hat und dann rief eine Bekannte auch mal beim Jugendamt an....naja aber das Jugendamt meldet sich ja immer erst an....und da kann man seine Kids ja dann auch mal paar tage vorher in ruhe lassen und einen auf heile welt machen.