aus dem Volksglauben. erstmals um1890 erwähnt. regionaler Brauch
Für das Fegen gibt es keine einheitlichen Regeln, sondern erfolgt in verschiedenen Regionen auf unterschiedliche Art. Ursprünglich kommt die Tradition aus Bremen, wo früher die Domtreppe von den unverheirateten Männern gefegt werden musste. Frauen mussten die Klinke der Domtüre putzen. Beide Bräuche erinnern an eine Strafe, die einem alten Glauben zufolge Menschen erteilt wird, die sich nicht fortpflanzen: Man glaubte, sie müssten später im Jenseits sinnlose Tätigkeiten verrichten.
Eine genaue Rekonstruktion der Bräuche ist schwierig, da das Wissen darüber nur mündlich weitergegeben wurde. Man kann aber davon ausgehen, dass der Junggeselle dazu angeregt werden soll, sich zu binden. Scheitert eine Eheschließung an mangelnden Kontakten, steht die Jungfrau beim Freiküssen als Kandidatin zur Verfügung.
Es gibt sehr viele dieser Bräuche.Wer mit 25 noch nicht verheiratet is, bekommt als Frau den "Schachtelkranz" und als Mann den "Socken-oder Flaschenkranz". Der Brauch mit dem fegen stammt übrigens aus Bremen, wo er schon seit dem späten 19. Jahrhundert ausgeübt wird. Gefegt wird traditionellerweise die Treppe des Bremer Doms. Angeblich geht der Brauch auf einen alten Volksglauben zurück. Demzufolge müssen Menschen, die sich zu Lebzeiten nicht fortgepflanzt haben, im Jenseits sinnlose Arbeiten verrichten. Das Treppenkehren ist sozusagen schon mal ein Vorgeschmack darauf. Inzwischen hat sich auch eine weibliche Variante dieser Tradition etabliert: das Klinkenputzen, das heißt, die unverheiratete 30-jährige muss Türklinken saubermachen. Wer mit 40 bei der Frauensuche immer noch erfolglos geblieben ist, auf den wartet eine weitere Strafe: Er muss verkehrt herum auf einem Esel sitzend durchs Dorf reiten.
Beim erstmals um 1890 als Fegen des Bremer Domhofs erwähnten Brauch handelt sich um einen regionalen Brauch im Lebenslauf in Form einer sogenannten Hänselstrafe. Nach der Kulturanthropologin Kerstin Ehlert soll dieser Geburtstagsbrauch auf den Volksglaube zurückgehen, „dass Menschen, die sich zu Lebzeiten nicht fortgepflanzt haben, nach ihrem Tod im Jenseits überflüssige Arbeiten verrichten müssen“.