Braunkohl kommt aus Braunschweig 8)
Die Bezeichnung Braunkohl kommt eigentlich aus Bremen. Weshalb die Bremer – und mit ihnen die Braunschweiger – von Braun- und nicht vom Grünkohl sprechen, ist alles andere als klar. Die Antwort auf die Bremer „Grünkohlblindheit“ liegt wahrscheinlich irgendwo in der Kulturgeschichte des Kohls. In Bremen wurde noch im vergangenen Jahrhundert ein spezieller Langkohl angebaut. Die unteren Blätter gab man dem Vieh, die oberen, die zarteren, waren für die Veredelung mit dem Fleisch desselben reserviert. Dieser Langkohl, auch Oldenburger Palme (!) genannt, hatte tatsächlich eine bräunlich-violette Farbe.
Nicht ganz ernst gemeint und ohne Ahnung: Weil man nicht den selben Namen wie in Hannover haben wollte...
Die Bezeichnung Braunkohl sorgt für abenteuerliche Erklärungen der Namensherkunft. Nicht ganz ernstgemeinte Vorschläge stellen z. B. einen Bezug zur Braunkohle her. Braunschweiger hingegen verkünden, der Braunkohl komme aus Braunschweig und trage daher seinen Namen. Umstritten ist die Erklärung, dass die Namensgebung Braunkohl etwas mit der Verfärbung des Kohls nach dem Aufwärmen zu tun haben könnte. Falsch ist auch, der Kohl verfärbe sich nach Frost bräunlich.
Folgendes dürfte richtig sein: Es gibt verschiedene Sorten dieses Kohls, die sich u. a. in der Färbung ihrer Blätter unterscheiden.
So wurde im Bremischen und im Oldenburgischen noch im 19. Jahrhundert der sogenannte Langkohl gegessen. Dieser Langkohl hat eindeutig bräunlich-violette Blätter und wird daher auch extra als Braunkohl bezeichnet. Die unteren Blätter des mannshoch wachsenden Strunks wurden früher als Viehfutter verwendet. Die oberen Röschen des Langkohls aber waren und sind für den menschlichen Verzehr geeignet.
Vielleicht aus dem gleichen Grund wie Rotkraut Blaukraut heisst.
es gibt mehrere Vermutungen, aber keine bestätigten