Zwischen Konflikten und Verhandlungen: Die komplexe Neuformierung Syriens
Die Spannungen im nördlichen Syrien nehmen erneut zu, während die syrische Rebellenarmee, unterstützt von der Türkei, gegen die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) vorgeht. Diese zählen zu den wichtigsten Verbündeten der USA im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS).
Doch die Koalition der SDF sieht sich von Ankara massiv bedroht, das die Gruppe als Ableger der kurdischen PKK betrachtet, die seit Jahrzehnten gegen den türkischen Staat kämpft. Die Unsicherheiten rund um die US-amerikanische Unterstützung für die SDF verschärfen sich nochmals durch die bevorstehende Amtseinführung von Donald Trump, dessen frühere Entscheidung, US-Truppen aus dem Norden Syriens abzuziehen, die Kurden erheblich verwundbar machte.
Beobachter befürchten, dass Trumps Rückkehr zu einer ähnlichen Dynamik führen könnte, was den IS potenziell die Möglichkeit gibt, sich neu aufzustellen. Die Friedensgespräche über Syriens Zukunft stehen unter einem besonders komplizierten Stern, da die Alawiten-Herrschaft unter Assad zunehmend einem von sunnitischen Islamisten geführten Regime Platz macht.
Die USA bemühen sich um Vermittlung, insbesondere nach den intensiven Kämpfen um Manbij, die nun durch einen von den USA vermittelten Waffenstillstand pausieren. Die strategische Lage und das Streben nach Selbstverwaltung seitens der Kurden bergen Risiken, die weit über die Region hinausgehen können.
Die Frage, ob die USA ihre Verbündeten beistehen lassen oder abermals sich selbst überlassen, bleibt entscheidend zur Eindämmung des islamistischen Extremismus und der Stabilität in der Region.