Zurückhaltung vor Zinsentscheiden: Vorsicht prägt den DAX-Handel
Am deutschen Aktienmarkt zeigt sich der DAX zur Wochenmitte wenig bewegt, da Investoren gespannt auf die entscheidenden US-Inflationsdaten und die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag blicken. Die erhoffte Jahresendrallye stockt seit Wochenbeginn, bleibt jedoch angesichts eines möglichen Rekordhochs über 20.460 Punkten im Visier.
Einen marginalen Rückgang um 0,03 Prozent auf 20.324 Punkte deutet der X-Dax eine Stunde vor Handelsstart an. Auch der EuroStoxx 50 verzeichnet kaum Veränderungen. Im internationalen Umfeld zeigen die Indizes an der Wall Street klare Korrekturen von ihren Höchstständen, während sich in Asien, insbesondere in Seoul, aufgrund der Staatsschuldenkrise eine leichte Erholung abzeichnet.
Analysten beäugen die bevorstehenden Verbraucherpreisdaten in den USA mit Besorgnis. Laut Stephen Innes, Managing Partner bei SPI, könnten diese Zahlen maßgeblich den zukünftigen Zinsschritt der Federal Reserve mitbestimmen, zumal Inflation unerlässlich für Verbrauchertrends bleibt. Eine stärkere Preissteigerung würde eine Zinssenkung unwahrscheinlicher machen, auch wenn dies derzeit nicht erwartet wird.
Im Fokus steht speziell das DAX-Unternehmen Adidas, das aufgrund von behördlichen Durchsuchungen an verschiedenen Standorten in Deutschland vorbörslich um 2,3 Prozent auf Tradegate nachgab. Die Ermittlungen betreffen Zoll- und Steuerregelungen zwischen Oktober 2019 und August 2024.
Neuigkeiten gibt es auch aus dem MDax. Carl Zeiss Meditec leidet unter einer schwachen Nachfrage in China und verzeichnet Rückgänge bei Umsatz und operativem Gewinn. Im Gegensatz dazu plant der Versicherer Talanx eine Erhöhung der Gewinne und Dividenden, was den Aktienkurs um 1,4 Prozent steigen lässt.
Der Großhandelskonzern Metro setzt seine Wachstumsambitionen fort, obwohl das jüngste operative Jahresergebnis etwas hinter den Erwartungen zurückbleibt. Die Aktie blieb vorbörslich nahezu unverändert. Schwierigkeiten verzeichnet auch Alzchem mit einem Rückgang von 8,5 Prozent, da zwei Großaktionäre Anteile abstoßen möchten.
Umstufungen sorgen ebenfalls für Bewegung: Evonik wurde von Morgan Stanley herabgestuft, während JPMorgan die RTL Group aufwertete. RTL legte vorbörslich um 3,7 Prozent zu. Ein Übernahmeangebot von Zalando könnte zudem die Kursentwicklung von About You beeinflussen.