Zurückhaltender Optimismus bei SGL Carbon: Herausforderungen in der Halbleiterindustrie
SGL Carbon blickt mit Vorsicht auf das kommende Geschäftsjahr. Das Unternehmen aus Wiesbaden sieht sich mit einer verhaltenen Nachfrage konfrontiert, was insbesondere das Geschäft mit der Halbleiterindustrie unter Druck setzt. Im Mittelpunkt der Probleme stehen geringer als erwartet ausfallende Wachstumsraten bei Elektrofahrzeugen sowie hohe Lagerbestände bei den Kunden. Eine Erholung der Nachfrage könnte frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres eintreten.
Für das Jahr 2025 erwartet SGL Carbon einen Umsatz, der leicht unter dem Vorjahreswert von 1,03 Milliarden Euro liegt. Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang auf 130 bis 150 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreswert von 162,9 Millionen Euro. Ein Grund für den angepeilten Rückgang sind die Verlustbringer im Segment Carbon Fibers. Diese Sparte soll restrukturiert und auf profitable Kernelemente reduziert werden. Ohne diese Sparte würde der Umsatz um 200 Millionen Euro geringer ausfallen, das bereinigte Ebitda hingegen auf 155 bis 175 Millionen Euro steigen.
Die belastenden Faktoren, inklusive Wertminderungen und Restrukturierungskosten bei Carbon Fibers, führten im vergangenen Jahr zu einem Verlust von 80,3 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 41 Millionen Euro zu Buche stand. Eine Dividende wird, wie schon im Jahr davor, weiterhin nicht gezahlt werden.