Zukunftsvision für den deutschen Tourismus: Regierung präsentiert umfassende Strategie
Die Bundesregierung hat eine umfassende Strategie vorgestellt, um die deutsche Tourismuswirtschaft zukunftsfähig zu gestalten. Der Bericht aus dem Wirtschaftsministerium umfasst zentrale Zukunftsthemen wie Klimaneutralität, Naturschutz, Digitalisierung sowie Fachkräftesicherung und Wettbewerbsfähigkeit, und enthält 28 neue Initiativen. Unter den Initiativen zeigt sich der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga innovativ, indem er junge Menschen aus Bangladesch für Ausbildungen im thüringischen Gastgewerbe gewinnen möchte, indem er sie bei der Einreise und in lebenspraktischen Fragen unterstützt. Ein weiteres Beispiel ist die Initiative, die den ADAC einbezieht und Empfehlungen zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur für touristische Zwecke erarbeiten soll. Auch der Wanderverband engagiert sich und setzt auf die Weiterentwicklung des nachhaltigen Wandertourismus, insbesondere durch die Bewertung von wanderfreundlichen Wegen und gastfreundlichen Regionen. Der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP hatte diese Tourismusstrategie bereits angekündigt. Die Ausarbeitung erfolgte durch die "Nationale Plattform Zukunft des Tourismus," die rund 130 Experten aus verschiedenen Sektoren vereint. Kritik ließ jedoch nicht auf sich warten: Der FDP-Bundestagsabgeordnete Nico Tippelt warnte, dass Deutschland angesichts hoher Standortkosten Gefahr laufe, im internationalen Wettbewerb den Anschluss zu verlieren. Er fordert dringend, die Kosten zu senken, um die nationale Strategie wirklich notwendig zu machen. Auf der anderen Seite zeigt sich der Deutsche Tourismusverband optimistisch. Dessen Geschäftsführer Norbert Kunz lobte die Zusammenarbeit von Politik und Branche und betonte die Relevanz der richtigen Weichenstellungen, um die Tourismusentwicklung in den nächsten zehn Jahren voranzutreiben. Dabei sollten laut Kunz die Themen Tourismusfinanzierung und -förderung stärker in den Fokus gerückt werden. Bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode plant die Bundesregierung einen abschließenden Bericht, der sowohl eine Rückschau als auch zukunftsweisende Maßnahmen für einen nachhaltigen Tourismus enthält. Eine erste nationale Tourismusstrategie wurde bereits 2019 auf den Weg gebracht, allerdings standen damals Themen wie Bürokratieabbau und flexible Arbeitszeiten im Vordergrund.