Zukunft von VWs Osnabrücker Werk bleibt ungewiss
Das Volkswagen-Werk in Osnabrück muss sich von den Hoffnungen auf einen lukrativen Auftrag zur Fertigung eines Elektro-Porsche verabschieden. Laut Aussagen eines VW-Sprechers steht das chinesische Geschäft für Porsche aktuell unter Druck, weshalb eine Produktionserweiterung in Osnabrück künftig nicht mehr möglich sei. Bereits zuvor hatte die „Neue Osnabrücker Zeitung“ über diesen Strategiewechsel berichtet.
Geplant war ursprünglich, dass ab 2026, nach Auslaufen der aktuellen Porsche-Modelle, die Elektromodelle in Osnabrück gefertigt werden sollten. Das Werk hätte dann Fahrzeuge als „Überlauffertigung“ übernommen, für die in Stuttgart keine Kapazitäten mehr vorhanden sind. Mit dem Ausfall dieses Auftrags steht der Standort nun ab Frühjahr 2026 ohne konkrete Folgeprojekte da.
Immerhin zeigt sich der Konzernbetriebsrat kämpferisch. Ein Sprecher betonte, dass die Zukunft der Standorte nicht allein von Porsche entschieden werde. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat hätten weiterhin das Ziel, allen Standorten des Konzerns nachhaltige Perspektiven zu bieten. „Selbstverständlich auch Osnabrück“, fügte er hinzu.
Porsche ist derzeit der Schlüsselauftraggeber für das mit 2.300 Mitarbeitern vergleichsweise kleine VW-Werk. Seit April 2023 werden dort die Verbrennermodelle Porsche Cayman und Boxster montiert. Zudem läuft im Frühjahr 2026 das VW T-Roc-Cabrio aus. Eine Entscheidung über die Zukunft des Standorts wird im Herbst erwartet, wenn die jährliche Planungsrunde ansteht.
Volkswagen kämpft zurzeit mit hohen Produktionskosten und einer geringen Auslastung seiner Werke. Vor diesem Hintergrund schließt der Konzern betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen nicht mehr aus. Die Belegschaft in Osnabrück fürchtet daher um ihre Zukunft. Der Standort, der 2009 nach der Insolvenz von Karmann zu VW gekommen ist, ist nach der Gläsernen Manufaktur in Dresden das zweitkleinste Werk von Volkswagen.