Zollturbulenzen: Trumps Zollpolitik bedroht internationalen Luftverkehr
Während die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten aktuell laufen, bleibt die Luftfahrtbranche in angespannten Wartestellung. Der neue Basiszoll der USA und Sonderzölle auf Autos, Autoteile sowie Stahl und Aluminium könnten sich zukünftig auch auf den Flugverkehr auswirken, wenn zolltechnische Barrieren zwischen den USA und Europa entstehen.
Airlines weltweit blicken besorgt auf die Auswirkungen dieser Entwicklungen. Der Luftfahrtsektor könnte sich erheblich verlangsamen, insbesondere der Tourismus in und aus den USA. Euler Hermes-Expertin Maria Latorre sieht in diesen Unsicherheiten bereits deutliche Rückgänge im Reiseverkehr sowohl mit China als auch mit Europa. Während Konkurrenten wie Condor von erwarteten Buchungseingängen berichten und die Lufthansa optimistisch auf ihren Hauptmarkt Nordatlantik hinweist, hat sich das Reiseverhalten innerhalb der USA spürbar verändert.
Inflation und Unsicherheit führen zu einem Rückgang von Inlandsbuchungen, was die Prognosen von US-Airlines beeinflusst. Der Handel mit Flugzeugen steht ebenfalls unter Druck. Airbus und Boeing sind auf komplexe Lieferketten angewiesen, die durch Zölle belastet werden könnten. Bereits jetzt sorgt die Verzögerung in Boeings Produktion, insbesondere beim Dreamliner, für Engpässe in den Flotten der Airlines.
Internationale Verschiebungen könnten ebenfalls auftreten, da China Berichten zufolge seine Airlines angewiesen hat, auf Boeing-Produkte zu verzichten. Der heimische Mittelstreckenjet Comac C919 könnte davon profitieren, obwohl viele Komponenten aus westlichen Quellen stammen. In der aktuellen Situation deutet alles darauf hin, dass transatlantische Zölle dem westlichen Wettbewerb schaden.
Gleichzeitig hoffen Unternehmen wie Easyjet, von einem Rückgang der US-Reisen profitieren zu können. Die Abhängigkeit von nicht-amerikanischen Zulieferern könnte sich hier als positiver Faktor erweisen. Spannend bleibt, wie strategische Entscheidungen der Fluggesellschaften im globalen Kontext angepasst werden, um auf die drohenden Zollveränderungen angemessen zu reagieren.