Zinssenkung bei Kreditkarten: Ein genauerer Blick auf die Mechanismen hinter den Zahlen
Die Zinssätze für Kreditkarten sind auf durchschnittlich 20,27 Prozent gesunken, nachdem sie am 14. August 2024 mit 20,79 Prozent einen Höchststand erreicht hatten. Diese Entwicklung kann als Erleichterung für viele Verbraucher angesehen werden, ist jedoch tief in der Struktur der Finanzindustrie verwurzelt.
Kreditkartenunternehmen berechnen ihre Zinssätze oft auf Basis des Prime Rates, zu dem sie eine Gewinnmarge addieren, die üblicherweise zwischen 12 und 13 Prozent liegt. Der aktuelle Prime Rate beträgt 8 Prozent und liegt in der Regel 3 Prozentpunkte über dem von der Federal Reserve festgelegten Leitzins.
Besonders bemerkenswert ist, dass Kreditkarten im Vergleich zu anderen Darlehen wie Hypotheken oder Autokrediten eine höhere Marge aufweisen. Dies liegt daran, dass es sich bei Kreditkartenschulden um ungesicherte Verbindlichkeiten handelt, die nicht durch ein zugrunde liegendes Vermögen wie ein Haus oder Auto abgesichert sind.
Seit Inkrafttreten des CARD Act im Jahr 2010 sind die Flexibilitäten der Kreditkartenanbieter in der Zinsgestaltung eingeschränkt. Änderungen des Prime Rates wirken sich direkt und ohne besondere Ankündigung auf bestehende Salden aus, wodurch die Anpassung des Zinssatzes insbesondere mit Blick auf die Entscheidungen der Federal Reserve vorhersehbarer geworden ist.
Für Verbraucher ist es entscheidend, die Auswirkungen von Zinsänderungen der Federal Reserve zu verstehen, da diese sowohl neue als auch bestehende Kreditkartensalden betreffen. Bewusstsein für diese Zusammenhänge kann helfen, finanzielle Entscheidungen bewusster zu treffen und sich besser auf potenzielle Zinserhöhungen vorzubereiten.