Wolfspeed kämpft mit schleppender Nachfrage im Automobilsektor
Der US-amerikanische Halbleiterhersteller Wolfspeed rechnet für das kommende Quartal mit einem Umsatz, der unter den Schätzungen der Analysten liegt, und plant Restrukturierungskosten in Höhe von 174 Millionen Dollar ein. Geplant ist die Schließung einer Produktionsstätte, da die Nachfrage insbesondere aus dem Automobilsektor nachlässt.
Die Aktien von Wolfspeed, dessen Kundschaft namhafte Unternehmen wie General Motors und Mercedes-Benz umfasst, verloren im nachbörslichen Handel 15 % an Wert. Hintergrund ist ein Rückgang der Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen, was die Nachfrage nach den Siliziumkarbid-Chips von Wolfspeed schmälert. Diese gelten als energieeffizienter im Vergleich zu herkömmlichen Siliziumchips.
Letzten Monat entschied Wolfspeed, den Bau eines Werkes in Ensdorf, Deutschland, nicht weiter zu verfolgen. Ausschlaggebend hierfür war das langsame Wachstum von Elektrofahrzeugen in Europa. Auch der Wettbewerber ON Semiconductor meldete im Oktober, dass seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für das vierte Quartal unter den Prognosen liegen.
Für das zweite Quartal erwartet Wolfspeed einen Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten zwischen 160 und 200 Millionen Dollar, deutlich unter den Schätzungen der Analysten von 214,6 Millionen Dollar. Zudem wird ein Quartalsverlust je Aktie zwischen 89 Cent und 1,14 Dollar erwartet, was im Rahmen der Analystenschätzungen liegt.
Das Unternehmen verzeichnet steigende Kosten durch die Schließung seiner 150-mm-Chipproduktion in Durham. Der Fokus soll zukünftig auf die effizientere 200-mm-Produktion im Mohawk Valley gerichtet werden. Im aktuellen Quartal wird mit Restrukturierungskosten von 174 Millionen Dollar gerechnet, nachdem bereits im ersten Fiskalquartal 87,1 Millionen Dollar für ähnliche Maßnahmen angefallen waren, einschließlich Abfindungen.
Der Umsatz des ersten Quartals blieb ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. Die Mohawk Valley Anlage in New York, die noch nicht voll ausgelastet ist, trug rund 49 Millionen Dollar zum Umsatz bei, unverändert zum vorherigen Quartal. Im letzten Monat erhielt das Unternehmen im Rahmen des CHIPS and Science Acts bis zu 750 Millionen Dollar an Fördermitteln zur Unterstützung der Expansion seiner Chipfabriken in North Carolina und Mohawk Valley.