Winterliche Kältewelle bedroht US-Energieversorgung
Der anhaltende, frostige Wintereinbruch in weiten Teilen der USA stellt die Energieversorgung vor immense Herausforderungen. Experten und Analytiker der Energiewirtschaft prognostizieren ein drastisches Ansteigen der Nachfrage nach Erdgas, während die Versorgung durch sogenannte "Freeze-offs", das Vereisen von Öl- und Gasquellen, beeinträchtigt werden könnte.
Erdgas spielt eine Schlüsselrolle in der Energiewirtschaft der USA, indem es 43 Prozent der Stromerzeugung stellt und 45 Prozent der Haushalte beheizt. Die gegenwärtigen Bedingungen führen dazu, dass diese erhöhte Nachfrage, kombiniert mit einem Rückgang des Angebots, die Preise in die Höhe treiben könnte. Gelber and Associates, eine renommierte Energieberatungsfirma, warnt vor einem signifikanten Risiko von Gefrierstopps in den Appalachen und Rocky Mountains, wo die Temperaturen in den einstelligen Bereich oder darunter sinken könnten.
Die USA produzieren täglich rund 105 Milliarden Kubikfuß Gas, ein Drittel davon stammt aus der Region Appalachen, die Pennsylvania, West Virginia und Ohio umfasst. Rückblicke auf vergangene Winter zeigen, dass ähnliche Bedingungen bereits zu bedeutenden Produktionsausfällen führten, etwa durch eine Verringerung des Gasangebots um 19,4 Milliarden Kubikfuß pro Tag im Dezember 2022.
Meteorologische Vorhersagen von AccuWeather warnen vor umfangreichen Kälteeinbrüchen, die sich über 40 Bundesstaaten erstrecken und Eisstürme mit sich bringen könnten. Die Energieunternehmen, darunter CenterPoint Energy, haben bereits Notfallpläne aktiviert, um potenzielle Stromausfälle abzufedern. Die North American Electric Reliability Corp (NERC) ruft die gesamte Lieferkette dazu auf, umgehende Maßnahmen zur Sicherstellung der Energieversorgung zu ergreifen, insbesondere angesichts der kritischen Rolle des Erdgasangebots im Nordosten der USA.
Vergangene Extremwetterlagen, wie die Kältewelle im Februar 2021, führten in Texas zu weitreichenden Ausfällen in der Stromversorgung. In diesem Zusammenhang erinnert NERC nachdrücklich daran, die Versorgungssicherheit stets zu maximieren, um das Netz stabil zu halten und künftige Krisen zu verhindern.
