Wiederaufflammende Spannungen: Israel und Hisbollah im Konflikt
Nach einer viermonatigen Waffenruhe zwischen der Hisbollah-Miliz im Libanon und Israel kommt es erneut zu militärischen Auseinandersetzungen an der Grenze. Das israelische Militär berichtet, dass drei Raketen aus dem Libanon abgefangen wurden, nachdem in der nördlichen Stadt Metula Warnsirenen heulten. Im Gegenzug führte Israel Angriffe auf verschiedene Orte im Südlibanon durch und nahm dabei Ziele der Hisbollah ins Visier.
Offizielle Berichte aus dem Libanon sprechen von mindestens zwei Todesopfern, darunter ein junges Mädchen, und mehreren Verletzten durch die israelischen Angriffe. Der Hisbollah-TV-Sender Al-Manar berichtete von über 20 Luftangriffen in der Region. Auf israelischer Seite gibt es bislang keine Meldungen über Schäden oder Verletzungen, und die Hisbollah bestritt jedwede Verantwortung für die Raketenangriffe.
Libanesische Sicherheitskreise hingegen deuteten die Angriffe als erste Aktion der Miliz seit Beginn der Waffenruhe im November. Die UN-Mission Unifil äußerte sich besorgt über die „extrem fragile Situation“ und warnte vor einer möglichen Eskalation des Konflikts. Laut Unifil wurden am Morgen vier Geschosse aus dem Libanon abgefeuert, woraufhin das israelische Militär Vergeltung übte.
Israelische Führungspersönlichkeiten, darunter Generalstabschef Ejal Zamir, betonten die Entschlossenheit, auf die Raketenangriffe zu reagieren, und verwiesen auf die Verantwortung des Libanons für die Waffenruhe. Die israelische Armee griff daraufhin Hisbollah-Positionen an und meldete die Zerstörung zahlreicher Raketenabschussrampen sowie eines Kommandopostens.
Die Hisbollah bekräftigte gegenüber dem libanesischen Präsidenten und Ministerpräsidenten, der Waffenruhe verpflichtet zu bleiben, und bestritt jegliche Beteiligung an den Angriffen. Libanesische Soldaten fanden im Süden des Landes Holzvorrichtungen zum Raketenabschuss und machten diese unschädlich. Der libanesische Ministerpräsident warnte vor der Gefahr eines neuen Krieges und rief die internationale Gemeinschaft auf, den Druck zu erhöhen, um Israels Truppenabzug zu erzwingen.
Unterdessen riet der Bürgermeister von Metula zur Umsicht und warnte vor einer erneuten Evakuierung der Stadtbewohner.