White Sox: Auf Rekordkurs der Niederlagen – Gemischte Gefühle trotz ambitionierter Pläne
Pedro Grifol, seit 2022 als Manager der Chicago White Sox tätig, vermittelte trotz einer 20-Spiele-Niederlagenserie einen kühlen Kopf. Seine Anstellung war mit dieser kämpferischen Einstellung verbunden, doch nun steht er unter starkem Beschuss. Viele fragen sich nicht mehr, ob er entlassen wird, sondern wann. Grifol verteidigte seinen Führungsstil vehement gegen Vorwürfe, er habe die Schuld an den Spielern abgewälzt. "Welche Führungskraft würde sich von den Problemen abkapseln? Wir sitzen alle in einem Boot", betonte er. Inzwischen haben die White Sox einen Rekord von 21 aufeinanderfolgenden Niederlagen in der American League eingestellt und könnten einen weniger ruhmreichen Rekord brechen: die 120 Niederlagen der New York Mets aus dem Jahr 1962. Die 2024 White Sox stehen derzeit bei 61 Spielen unter .500 und laufen Gefahr, 123 Spiele zu verlieren, wenn sie nicht mindestens 15 der verbleibenden 45 Spiele gewinnen. Die Saison 2023 verlief enttäuschend, weit unter den ohnehin niedrigen Erwartungen. Schlechte Leistungen von Stars wie Luis Robert Jr. und Andrew Benintendi führten zu einer Flut von kritischen Stimmen. Trotz eines kurzen Höhenflugs der Starting Pitcher steht die Team-ERA mit 4.83 auf einem katastrophalen Niveau. General Manager Chris Getz bekräftigte den langfristigen Plan zur Rückkehr zur Wettbewerbsfähigkeit. "Es ist ein mehrschichtiges, mehrjähriges Projekt", stellte er klar und betonte die Notwendigkeit von finanziellen Investitionen, um an die Spitze zurückzukehren. Doch die Fans sind skeptisch. Die bisherigen Bemühungen des Teams wurden durch unzufriedenstellende Handelsgeschäfte und anhaltende Misserfolge weiter getrübt. Selbst bei den Spielern zeigt sich die Belastung durch die ständige Hinterfragung ihrer Leistung, wie Pitcher Garrett Crochet unmissverständlich klarstellte: "Ich bin fertig mit diesem Interview." Derweil spekulieren Experten und Fans gleichermaßen über das Schicksal von Grifol und dem zukünftigen Weg der Mannschaft. Auch die ehemaligen Kandidaten für den Managerposten, wie Ozzie Guillen, äußern sich kritisch. Hinter dem dugout forderten Fans schon den Verkauf des Teams durch Besitzer Jerry Reinsdorf. Während also die White Sox versuchen, ihre Würde zu bewahren und sich auf einen langfristigen Aufschwung vorzubereiten, bleibt die drängende Frage: "Wie schlimm kann es noch werden?"