Weißes Haus verändert Zugangsregeln für Journalisten: Im Spannungsfeld zwischen Transparenz und Kontrolle
Das Verhältnis zwischen der US-Regierung und den Nachrichtenagenturen erfährt eine neue Wendung. Der Zugang zum mächtigen Korrespondenten-Pool, der traditionell die Präsenz von Reportern bei öffentlichen Auftritten und im Umfeld des US-Präsidenten sichert, wird nach Berichten der 'New York Times' neu strukturiert. US-Präsident Donald Trumps Sprecherin Karoline Leavitt verkündete, dass Nachrichtenagenturen wie die Associated Press (AP), Reuters und Bloomberg nicht mehr dauerhaft vertreten sein sollen. Stattdessen werden die begehrten Plätze im Pool künftig rotierend von Print- oder Agenturjournalisten besetzt.
Diese Neuausrichtung kommt nur kurze Zeit, nachdem ein Bundesgericht die Regierung angewiesen hatte, der AP wieder Zugang zu Einrichtungen wie dem Oval Office und der Präsidentenmaschine Air Force One zu gewähren. Zuvor war die AP von diesen Veranstaltungen ausgeschlossen worden, anscheinend aufgrund der Ablehnung, eine von Trump angeordnete Sprachregelung über die Umbenennung des Golfs von Mexiko in 'Golf von Amerika' zu übernehmen. Die US-Regierung legte Berufung gegen das richterliche Urteil ein, was vielen Beobachtern als Zeichen der angespannten Beziehung zwischen dem Weißen Haus und kritischen Stimmen in den Medien gilt.
Die unabhängige Reportervereinigung des Weißen Hauses (WHCA) sieht in dieser Änderung eine klare Vergeltungsmaßnahme gegen unliebsame Berichterstattung. Die WHCA zeigt sich besorgt über die erhöhte Kontrollausübung des Weißen Hauses, die im Februar mit der Ankündigung begann, die Verantwortung über den Pool zu übernehmen. Dieser Schritt könnte die Unabhängigkeit der Berichterstattung gefährden, da der Pool eine essenzielle Quelle für Journalisten darstellt, um Informationen unter ihren Kollegen zu teilen und somit eine umfassende Berichterstattung sicherzustellen.