Vorstoß für Paritätisches Kabinett: Saskia Eskens Forderung für mehr Frauen in der Regierung
SPD-Vorsitzende Saskia Esken setzt sich erneut für Frauenförderung in der Politik ein und fordert ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis im künftigen Bundeskabinett. In einem Interview hatt sie betont, wie wichtig es sei, dass bei der Besetzung der Regierungsämter mindestens vier der sieben SPD-Posten von Frauen eingenommen werden. Eskens Rechnung ist einfach: Frauen stellen 50 Prozent der Bevölkerung – sie wollen nicht nur die Hälfte des Kuchens, sondern die halbe Bäckerei.
Dieser Vorstoß übertrifft sogar die Forderungen von Maria Noichl, Vorsitzende der SPD-Frauenarbeitsgemeinschaft, die sich erst kürzlich für drei weibliche Ministerposten ausgesprochen hatte. Noichl hob die Ernennung von Josephine Ortleb zur Vizepräsidentin des Bundestags als Zeichen der Entwicklung hervor, machte aber klar, dass mindestens drei Ministerinnen erforderlich seien, um die richtige Richtung einzuschlagen.
Das Thema Parität beschränkt sich für Esken jedoch nicht nur auf die SPD. Sie betonte die Notwendigkeit eines ausgewogenen Männer-Frauen-Verhältnisses im gesamten Kabinett. Während frühere Regierungen oft ein Missverhältnis aufwiesen, rückt die Möglichkeit einer nahezu gleichberechtigten Verteilung durch eine Erhöhung auf 18 Ministerien in greifbare Nähe. Doch nicht alle politischen Lager sind dabei auf derselben Wellenlänge. CDU-Chef Friedrich Merz hat bisher nur vage Zusagen gemacht und verweist auf einen höheren Frauenanteil auf den Unions-Posten als bisher im Bundestag – dort sind die Zahlen jedoch eher enttäuschend im Vergleich zu den Sozialdemokraten.
Neben Spitzenämtern wird Parität auch für Staatssekretärinnen, Staatssekretäre und Regierungsbeauftragte gefordert. Sozialverbandsvorsitzende Michaela Engelmeier unterstreicht die grundlegende Bedeutung von Gleichstellung für soziale Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Fortschritt. Eine bloße Absichtserklärung sei nicht genug – es erfordere mutige politische Maßnahmen.
Saskia Esken selbst hält sich bezüglich ihrer persönlichen Ambitionen bedeckt. Sicher ist bislang nur der Verteidigungsministerposten für Boris Pistorius; Lars Klingbeil gilt als Kandidat für das Finanzressort und die Vizekanzlerschaft. Weitere Frauen aus der SPD wie Nancy Faeser und Svenja Schulze stehen als mögliche Ministerinnen zur Debatte, während Manuela Schwesig bereits abgewinkt hat. Spannend bleibt, wie sich der politische Balanceakt in der Praxis manifestieren wird.