Volkswagen nähert sich wichtigen Vereinbarungen mit deutschen Gewerkschaften
Volkswagen und die Gewerkschaften stehen Berichten zufolge kurz vor einer Einigung, die es ermöglicht, das Unternehmen umfassend umzustrukturieren, ohne deutsche Werke schließen zu müssen. Wie aus einer vertraulichen Quelle hervorgeht, hat Bloomberg berichtet, dass die Arbeitnehmer im Gegenzug für den Verzicht auf Bonuszahlungen das Management dazu bewegen konnten, die Werke offen zu halten und Arbeitsplatzsicherheitsvereinbarungen bis 2030 auszudehnen.
Eine der diskutierten Kostensparmaßnahmen ist die Verlagerung der Produktion des Golf von Wolfsburg nach Mexiko. Zudem erwägt Volkswagen, die Fertigung von Elektrofahrzeugen unter der Marke VW in Zwickau einzustellen. Diese Schritte sind Teil einer Strategie zur Kapazitätsanpassung und Rationalisierung der Betriebsabläufe.
In einem internen Memo, das Reuters vorliegt, bemängelt Daniela Cavallo, Vorsitzende des Betriebsrats von VW, dass der Vorstand bislang kein schlüssiges Gesamtkonzept vorgelegt habe, wie das Unternehmen strategisch mit den richtigen Produkten und Prozessen in die Zukunft geführt werden soll.
Bereits im November 2024 kündigte der CEO von Volkswagen Entlassungen und Werksschließungen an, um Kosteneinsparungen in Höhe von 4 Milliarden Euro zu erreichen. Diese Ankündigung sorgte für Unruhe in der Belegschaft und führte im Dezember zu Streiks. Rund 100.000 Mitarbeiter aus ganz Deutschland protestierten gegen die vorgeschlagenen Gehaltskürzungen und möglichen Werksschließungen. Die IG Metall warnte zudem vor einer weiteren Eskalation, sollten die Pläne des Automobilherstellers fortgeführt werden.
Inzwischen hat Volkswagen in dieser Woche einen 9,9%igen Anteil an dem kanadischen Lithium-Unternehmen Patriot Battery Metals für 69 Millionen kanadische Dollar erworben. Mit diesem strategischen Deal sichert sich Volkswagen Rohstofflieferungen für Elektrofahrzeugbatterien aus Nordamerika. Der Vertrag umfasst eine verbindliche Vereinbarung, die dem Automobilhersteller jährlich 100.000 Tonnen Spodumenkonzentrat über zehn Jahre hinweg garantiert, sobald die Produktion im Shaakichiuwaanaan-Lithium-Projekt beginnt.