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Volkswagen-Betriebsrat: „Kein Werk ist sicher!“ – Tausende Arbeitsplätze bedroht

29. Oktober 2024, 20:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Mindestens drei VW-Werke sollen in Deutschland schließen, zehntausende Jobs stehen auf der Kippe. Die Betriebsratschefin schlägt Alarm – und die IG Metall ruft zur Gegenwehr auf.

Die Anspannung ist spürbar, die Nachricht wie ein Hammerschlag: Volkswagen plant nach Angaben des Betriebsrats einschneidende Maßnahmen.

„Der Vorstand will in Deutschland mindestens drei Werke dichtmachen,“ verkündete Daniela Cavallo, Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, kürzlich vor versammelter Belegschaft in Wolfsburg.

Der Schock sitzt tief: Von Werksschließungen, betriebsbedingten Kündigungen und massiven Einsparungen ist die Rede – und laut Betriebsrat sei kein Standort sicher.

Betrifft alle deutschen VW-Werke

Besonders bedrohlich erscheint die Lage für das Werk in Osnabrück. Ein geplanter Folgeauftrag von Porsche, der Hoffnung auf neue Arbeitsplätze geweckt hatte, fiel überraschend weg. Weitere Abteilungen könnten geschlossen oder ins Ausland verlagert werden, warnt Cavallo. „Keines der Werke ist sicher,“ betont sie.

Der drohende Stellenabbau trifft eine beträchtliche Zahl: Rund 120.000 Menschen arbeiten deutschlandweit für VW, etwa die Hälfte davon am Stammsitz Wolfsburg. Insgesamt betreibt Volkswagen in Deutschland zehn Standorte – von Niedersachsen bis Sachsen und Hessen. Laut Cavallo seien die aktuellen Sparmaßnahmen ein klarer Bruch mit der bisherigen Konzernpolitik.

Daniela Cavallo spricht von einem möglichen Abbau ganzer Abteilungen und Verlagerungen ins Ausland. Besonders gefährdet ist das Werk in Osnabrück.

Die Kündigungssicherung – Geschichte?

Es ist eine dramatische Wende: Noch bis vor kurzem galt bei VW eine seit mehr als 30 Jahren geltende Beschäftigungsgarantie. Doch der Vorstand kündigte diese Sicherheitsregelung im September auf. Ab Mitte 2025 wären somit betriebsbedingte Kündigungen möglich, was vielen Mitarbeitenden den Boden unter den Füßen wegzuziehen droht.

Die Reaktion auf diese Entscheidung lässt nicht lange auf sich warten. Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall, zeigt sich empört:

„Das ist ein tiefer Stich in das Herz der hart arbeitenden VW-Belegschaft!“

Die Gewerkschaft sieht die aktuellen Pläne als inakzeptablen Bruch mit der Unternehmenskultur.

Ein „Rabiatplan“ für massive Einsparungen

VW drängt auf drastische Einsparungen – dabei geht es nicht nur um Werksschließungen und Entlassungen. Laut Cavallo fordert der Vorstand eine Lohnkürzung von zehn Prozent sowie Nullrunden für die kommenden zwei Jahre.

Die IG Metall lehnt die Vorschläge scharf ab und spricht von „Rabiatplänen“. Thorsten Gröger, Bezirksleiter der Gewerkschaft, fordert den Konzern auf, seiner Verantwortung gerecht zu werden:

„Statt Kahlschlagfantasien brauchen wir Zukunftskonzepte, die auch tatsächlich tragfähig sind.“

Bereits in der ersten Tarifrunde im September zeigte VW wenig Verhandlungsbereitschaft. Die Forderung der IG Metall nach sieben Prozent Lohnerhöhung wurde als „unrealistisch“ zurückgewiesen. Stattdessen macht der Konzern klar, dass Sparmaßnahmen unumgänglich seien – doch die Tiefe der Einschnitte sorgt bei Belegschaft und Gewerkschaften für Empörung.

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Wie geht es weiter?

Für die Mitarbeiter des Konzerns steht viel auf dem Spiel: Die zweite Tarifverhandlungsrunde zwischen VW und der IG Metall steht an, und mit ihr die Chance, den Konflikt zu entschärfen. Betriebsrat und Gewerkschaft fordern konkrete Pläne für die Zukunft – Pläne, die die Sicherheit der Arbeitsplätze berücksichtigen und gleichzeitig wirtschaftliche Notwendigkeiten abwägen.

Daniela Cavallo verspricht, weiter für die Belegschaft zu kämpfen: „Wir lassen das nicht einfach geschehen. Die Zukunft von VW in Deutschland steht auf dem Spiel.“

Rückblick auf eine ehemals sichere Zukunft

Volkswagen, einst Garant für sichere Arbeitsplätze und ein verlässlicher Pfeiler der deutschen Industrie, scheint nun an einem Wendepunkt angelangt.

Die geplanten Kürzungen werfen die Frage auf, wie sich das Unternehmen langfristig im globalen Wettbewerb positionieren wird – und ob der Konzern noch bereit ist, in die deutsche Produktion zu investieren.

Finanzen / Unternehmen
[InvestmentWeek] · 29.10.2024 · 20:00 Uhr
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