Vodafone im Visier des Bundeskartellamts: Verzögerungen beim 1&1 Netzausbau
Das Bundeskartellamt hat Vodafone eine strenge Rüge erteilt, da das Unternehmen im Verdacht steht, den Mobilfunkausbau von 1&1 absichtlich verzögert zu haben. Diese Vorwürfe kamen auf, als bekannt wurde, dass der Infrastruktur-Partner Vantage Towers – mehrheitlich im Besitz von Vodafone – bei Weitem nicht die vertraglich zugesicherten Standorte bereitstellte.
Dies führte dazu, dass 1&1 sein Ausbauziel deutlich verfehlte: Statt der geplanten 1000 Standorte waren Ende 2022 lediglich fünf operativ. Die Bundesnetzagentur zog daraufhin die Einleitung eines Bußgeldverfahrens in Betracht, da der schleppende Ausbau bei 1&1 im starken Kontrast zum zügigen Fortschritt bei Vodafone stand.
Eine vorläufige Bewertung des Kartellamts bringt Vodafone nun in Bedrängnis. Die obersten Wettbewerbshüter fordern von Vodafone Maßnahmen zur Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs und drohen mit Anordnungen zur Bereitstellung der fehlenden Mobilfunkstandorte innerhalb der nächsten drei Jahre.
Vodafone und Vantage Towers haben indessen die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Ein Sprecher betont den intensiven Wettbewerb auf dem deutschen Mobilfunkmarkt und verweist darauf, dass das aktuelle Schreiben des Kartellamts lediglich ein Zwischenbericht sei.
Die endgültige Entscheidung steht noch aus, doch die Diskussion über einen gerechten Wettbewerb hat durch diesen Fall an Intensitä t gewonnen. 1&1 zeigt sich inzwischen optimistisch, da man dank diverser Infrastrukturpartnerschaften über mehr als 1000 Standorte verfügt und weitere in Planung hat.