Vivendi's Neuer Spinoff-Schachzug erleidet Börsen-Enttäuschung
Die jüngsten Abspaltungen des Medienimperiums Vivendi, orchestriert durch den einflussreichen Unternehmer Vincent Bollore, haben eine turbulente erste Handelswoche hinter sich. Diese strategische Entflechtung, die darauf abzielt, den Konglomeratsabschlag zu minimieren, hat an den Börsen der internationalen Finanzmetropolen für Aufsehen gesorgt.
Canal+, nun in London gelistet, verzeichnete einen signifikanten Kursrückgang von 33% seit Wochenbeginn. Die Aktien notierten am Freitag um 12:40 Uhr GMT bei nur noch 194 Pence pro Anteil, verglichen mit einem Einstiegspreis von 290 Pence. Auch die Werbeagentur Havas, die ihren Platz auf dem Parkett von Amsterdam fand, musste Federn lassen. Mit einem Rückgang von nahezu 19% endete die Woche für sie bei 1,46 Euro pro Aktie.
Auf dem schnelllebigen Euronext Growth in Paris vollführte Louis Hachette Group zwar einen verheißungsvollen Auftakt mit einem Gewinn von 18,3%, musste jedoch ebenfalls Rückschläge hinnehmen und beendete die Woche 8% über ihrem Eröffnungspreis.
Die Marktwerte der Spin-Off-Unternehmen spiegeln die Herausforderungen wider: Canal+ wird nun mit 2,32 Milliarden Euro bewertet, Havas kommt auf 1,45 Milliarden Euro und Louis Hachette Group steht bei 1,28 Milliarden Euro. Insgesamt hat die Teilung den kombinierten Unternehmenswert von Vivendi um fast 10% auf 7,5 Milliarden Euro reduziert.
Bemerkenswert ist, dass Vivendi zuvor auf 8,3 Milliarden Euro bewertet war und die einzelnen Werte ohne Zusammenfassung rund 16 Milliarden Euro in den Büchern von Vivendi repräsentieren sollten, wie Vorsitzender Yannick Bollore enthüllte. Die Abspaltung, einst als Rettungsmaßnahme angepriesen und jetzt von den Euronext-Börsen ausgeschlossen, wirft komplexe finanzielle Fragen auf.