Vifor Pharma stellt sich den britischen Wettbewerbshütern: Antitrust-Untersuchung könnte mit Millionenlösung enden
Die britische Wettbewerbsbehörde Competition and Markets Authority (CMA) hat ein Angebot über 23 Millionen Pfund von Vifor Pharma erhalten, um Bedenken hinsichtlich wettbewerbswidrigen Verhaltens auszuräumen. Diese Verpflichtung stellt eine von mehreren Maßnahmen dar, die Vifor Pharma als Reaktion auf die kartellrechtlichen Ermittlungen der CMA vorgeschlagen hat.
Im Zentrum der Untersuchung steht der Vorwurf, das Unternehmen habe irreführende Informationen über ein konkurrierendes Medikament verbreitet. Die CMA begab sich Anfang des Jahres auf die Spur einer möglichen Verletzung des Wettbewerbsrechts durch Vifor Pharma.
Der Verdacht: Das Unternehmen könnte Ärzte und andere Gesundheitsfachleute mit unzutreffenden Informationen über die Sicherheit von Monofer, einem intravenösen Eisenpräparat von Pharmacosmos, das im Wettbewerb zu Vifor Pharmas Ferinject steht, beeinflusst haben. Sollte sich herausstellen, dass Vifor Pharma tatsächlich irreführende Informationen verbreitet hat, könnte dies als Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung gemäß Chapter II des Competition Act 1998 gewertet werden.
Vifor Pharma beabsichtigt, ein umfassendes Maßnahmenpaket zu ergreifen, das unter anderem die Entschuldigungsschreiben an Gesundheitsfachleute und die Korrektur falscher Behauptungen umfasst. Darüber hinaus sollen neue Kontrollmechanismen eingeführt werden, um in Zukunft das Verbreiten irreführender Informationen zu unterbinden.
Gesundheitsministerin Karin Smyth äußerte sich zu den Untersuchungen: 'Es ist nicht hinnehmbar, dass ein Unternehmen das britische Gesundheitssystem irreführen und ausnutzen möchte. Eisenmangelanämie ist eine ernstzunehmende Krankheit, und es ist entscheidend, dass Ärzte und Krankenschwestern Zugang zu korrekten Informationen haben.'
Die CMA wird das Angebot nun bis zum 17. Januar 2025 prüfen. Falls angenommen, würden die Verpflichtungen von Vifor Pharma rechtsverbindlich werden und die Behörde könnte die Untersuchung abschließen, ohne über die Rechtmäßigkeit der Handlungen von Vifor Pharma zu entscheiden.
Diese Untersuchung ist die erste ihrer Art im Bereich irreführender Behauptungen, die von der CMA behandelt wird. In der Pharmaindustrie hat die CMA bereits Bußgelder in Höhe von insgesamt 400 Millionen Pfund verhängt.