Vier Tipps für die nächste Finanzberatung
25. August 2016, 12:57 Uhr · Quelle: klamm.de
Wie Stiftung Warentest herausgefunden hat, verkaufen viele Bankberater ihren Kunden häufig Produkte, die gar nicht deren Wünschen entsprechen. Während die Erfassung des finanziellen Status laut den Verbraucherschützern noch gut klappt, läuft das Ende der Beratung jedoch häufig in eine unerfreuliche Richtung: Die Anlageempfehlungen passen nicht zu den Vorstellungen der Klienten. Damit das nächste Gespräch mit dem Bankberater erfolgreich verläuft, sollten Anleger auf diese vier Punkte achten.
- Provisionen kalkulieren Nicht immer haben Bankberater nur das Interesse ihrer Kunden im Kopf. Sie erhalten Provisionen für bestimmte Produkte, die sie verkaufen. Statt zum Beispiel günstige Indexfonds, die sogenannten ETFs, zu empfehlen, machen sie ihren Kunden teurere Angebote, bei denen auch für die Bank selbst mehr herausspringt. Am besten stellen Anleger eine Vorauswahl von Finanzprodukten zusammen und holen sich verschiedene Angebote mehrerer Banken ein. Auf Empfehlungen, einen bestehenden Vertrag zu kündigen, sollte mit äußerster Vorsicht reagiert werden.
- Risiken abschätzen Die Stichproben von Stiftung Warentest haben gezeigt, dass die Anlageempfehlungen für Verbraucher oftmals zu einseitig sind. Einige Finanzberater schlagen lediglich einzelne Aktientitel vor. Bei Anleihen zahlt sich jedoch eine breite Streuung im wahrsten Sinne aus. Wenn bereits Aktien vorhanden sind, wird weiteres Geld besser in Renten- und Immobilienfonds investiert und umgekehrt. Sparer sollten vorab genau eingrenzen, wofür sie das Geld benötigen und einschätzen, welche Risiken sie bereit sind einzugehen: Wie hoch ist der verschmerzbare Verlust maximal?
- Laufzeiten beachten Ob für anspruchsvolle Privatkunden wie von HORBACH oder Neulinge auf dem Aktienmarkt: Die Laufzeit stellt eine entscheidende Größe dar, wenn es um den Abschluss einer Vorsorge geht. Viele Finanzkunden möchten bei Bedarf schnell wieder an ihr Geld kommen können. Trotzdem werden überwiegend Produkte mit einer Mindestlaufzeit von mehreren Jahre angeboten – eine kurzfristige Kündigung ist dabei nicht möglich. Am besten fragen Verbraucher nach, ob Kosten anfallen, falls man an sein Geld will oder ob Alternativen ohne Laufzeit zur Verfügung stehen. Viele Dienstleister bieten beispielsweise auch flexible Anlagelösungen ohne feste Raten an.
- Kosten aushandeln Finanzberater werben vor allem mit der Rendite – sowohl beim Abschluss einer Lebensversicherung als auch bei der Investition in Fonds. Doch dieser prozentual erwirtschaftete Ertrag darf nicht immer wörtlich genommen werden. Viele Finanzinstitute behalten einen Teil der Rendite als Gebühr ein, zum Beispiel für das aktive Managen eines Fonds, wenn das Geld auf verschiedene Aktien, Anleihen und Immobilien verteilt wird. Anleger lassen sich deshalb nicht von der Rendite blenden, sondern erfragen alle Kosten und erkundigen sich nach günstigeren Produkten mit gleicher Rendite. Langjährige Bankkunden können zudem auf den Vertrauensbonus setzen und einzelne Kosten selbst aushandeln.