Vielfalt benötigt klare Kommunikation: Deutsche Unternehmen halten an Diversität fest
Während in den Vereinigten Staaten unter der Führung von Präsident Donald Trump Unternehmen ihre Diversitätsprogramme reduzieren, zeigt eine aktuelle Umfrage der 'Charta der Vielfalt' in Deutschland ein erfreuliches Bild. Nahezu 90 Prozent der hiesigen Unternehmen führen ihre Maßnahmen für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) unbeirrt fort. Nur zwei von 100 befragten großen Organisationen, die jeweils mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigen, berichten von konkreten Kürzungen, die jedoch primär Aktivitäten in den USA betreffen.
In den USA stehen DEI-Programme zunehmend in der Kritik: Die Regierung Trump führt eine Kampagne gegen solche Initiativen, indem sie argumentiert, dass durch die Förderung bestimmter Bevölkerungsgruppen andere benachteiligt werden. Bereits viele Unternehmen sind diesem Trend gefolgt und haben ihre Maßnahmen zurückgefahren oder ganz gestrichen. Zu diesen zählen namhafte Firmen wie Google, Meta sowie die US-Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile.
In Deutschland bleibt die Entwicklung dennoch nicht ohne Auswirkungen. Einige Unternehmen nehmen interne Prüfungen ihrer Programme vor oder passen ihre Sprache und Formulierungen an. 'Wir beobachten keine vollständige Abkehr von DEI, jedoch eine zunehmende Unsicherheit in der Kommunikation', erklärt Cawa Younosi, Vereinsgeschäftsführer der Charta.
Besonders hoch im Kurs stehen jetzt Argumentationshilfen, rechtliche Einschätzungen und Empfehlungen zur Kommunikation. Eine Sprecherin des Vereins betont, dass Unternehmen zwar in ihrer Grundhaltung gefestigt seien, jedoch zunehmend Schwierigkeiten dabei haben, diese Haltung medial und in kritischen Gesprächen zu vermitteln. Cawa Younosi fasst die Lage treffend zusammen: 'Vielfalt braucht gerade jetzt Orientierung.'