Verzögerungen bei EY: Unsicherheiten im M&A-Bereich verschieben Karrierestarts
Unter Berufung auf gut informierte Quellen berichtete die Financial Times, dass EY den Starttermin für rund 200 Absolventen verschoben hat, die bei der renommierten Strategieberatung Parthenon in den USA anfangen sollten. Ursprünglich waren diese neuen Mitarbeiter für November 2024 oder Januar 2025 eingeplant, doch nun wird ihre Einstellung auf Mitte 2025 verlegt.
Diese Entscheidung wurde laut eines internen Dokuments getroffen, das ein langsamer als erwarteter Anstieg der Beratungsumsätze seit Juli aufzeigt, bedingt durch den enttäuschenden Markt für Fusionen und Übernahmen (M&A) sowie Aktivitäten im Bereich Private Equity. In einem Mitarbeitergespräch führten die Führungskräfte von EY-Parthenon den schleppenden M&A-Sektor als Hauptgrund für die Verzögerung an.
Die Unsicherheiten im Consulting-Bereich sind nicht neu; die Branche, die während der Corona-Pandemie boomte, erlebt nun einen merklichen Rückgang. Dennoch stellen die Big Four — EY, PwC, KPMG und Deloitte — sowie Unternehmen wie McKinsey weiterhin Tausende von Absolventen ein, allerdings ohne Anhebung der Einstiegsgehälter, wie Studienberater berichten.
Die Verschiebung der Startdaten ist nicht nur auf dieses Jahr begrenzt; ähnliche Verzögerungen wurden bereits 2023 verzeichnet, wobei EY-Parthenon die Starttermine für die Neueinstellungen in jenem Jahr bereits zweimal verschoben hat. EY erklärte, die Entscheidung erfolgte "nach sorgfältiger Abwägung des aktuellen M&A-Umfelds und unserer geschäftlichen Anforderungen", um sicherzustellen, dass die neuen Mitarbeiter wertvolle und umfangreiche Projekte erhalten.
Als Ausgleich für die Unannehmlichkeiten erhalten die betroffenen Absolventen zwischen 12.000 und 35.000 US-Dollar, abhängig vom ursprünglich geplanten Startdatum und ihrem Ausbildungshintergrund. Darüber hinaus hat EY-Parthenon die Zahl der Praktikumsmöglichkeiten im kommenden Sommer reduziert, um seine Rekrutierungsstrategie neu auszurichten.
Trotz der aktuellen Flaute bleiben Branchenführer optimistisch, was eine Erholung des Beratungssektors angeht. Global sind die M&A-Abschlüsse in den ersten drei Quartalen 2024 auf ein Neunjahrestief gesunken, dennoch deuten bedeutende Transaktionen multinationaler Unternehmen auf eine mögliche Belebung hin. Der CEO von KPMG US, Paul Knopp, bleibt besonders in Bezug auf den Private-Equity-Sektor optimistisch, wo umfangreiches Kapital zur Investition bereitsteht.
KPMG hat in diesem Jahr keine Startverzögerungen vorgenommen und plant eine Erhöhung der Campus-Rekrutierung in Erwartung einer robusten Wirtschaft im Jahr 2025. Anfang Oktober 2024 integrierte KPMG International generative künstliche Intelligenz in seine globale Smart-Audit-Plattform, KPMG Clara.