Verwirrung an den Märkten: Politische Turbulenzen bremsen europäische Börsen
Politische Entwicklungen in den USA, insbesondere die verbale Kritik des damaligen Präsidenten Donald Trump an der Federal Reserve und ihrem Chef Jerome Powell, zeigten am Dienstag nach Ostern deutliche Auswirkungen auf die internationalen Finanzmärkte. Die von Trump geforderten Zinssenkungen blieben aus, was zu spürbaren Kursrückgängen an der Wall Street führte. Wenngleich sich am Dienstag ein leichter Erholungsversuch in New York abzeichnete, blieben die Auswirkungen in Europa spürbar.
In Deutschland gab der DAX am Nachmittag um 0,5 Prozent nach und notierte bei 21.100 Punkten. Trotz der jüngsten Erholung von Tiefstständen im April setzt der Leitindex seinen volatilen Kurs fort, beeinflusst von den globalen Unsicherheiten. Die Auseinandersetzung zwischen Trump und der Fed brach vollends aus, als der Präsident Powell als 'großen Verlierer' titulierte, nachdem die Fed von Zinssenkungen absah, um das Inflationsgespenst zu bändigen.
Der Goldpreis nutzte die Gunst der Stunde und erhob sich erstmals über die Marke von 3.500 US-Dollar. Auch in Europa blieb die Lage angespannt: Der EuroStoxx 50 schwächelte leicht, während der MDax um 0,2 Prozent auf 27.087 Punkte zurückfiel.
Rheinmetall verzeichnete als einer der größten DAX-Verlierer ein Minus von 3,6 Prozent. Spekulationen, dass BAE Systems seine Produktion ausbauen könnte und damit in direkte Konkurrenz tritt, belasteten den Titel. Siemens Energy hingegen verlor 1,5 Prozent, als Anleger nach dem hohen Kursgewinn der Vorwoche Gewinne mitnahmen.
Eine potenzielle Übernahme und damit einhergehende Unsicherheiten beflügelten die Commerzbank, die zuletzt leicht im Plus lag, trotz der nervösen Marktlage. Unruhe in Italien könnte die im Raum stehende Fusion von Unicredit und Banco BPM erschweren, was die Commerzbank möglicherweise wieder in den Fokus rückt.
Im Gegensatz dazu zeigte sich die Aktie von Sartorius robust. Mit fast 5 Prozent Plus profitierte das Unternehmen von positiven Signalen aus den USA, konkret von starken Quartalszahlen des Konkurrenten Danaher. Kurz vor dem Ende des deutschen Börsentags geriet SAP ins Rampenlicht, verlor aber dennoch 4 Prozent am DAX-Ende. Nach Veröffentlichung der Quartalsberichte wird gespannt auf eine mögliche Erholung geschaut.
Die Ceconomy-Aktien im SDAX endeten mit einem dramatischen Rückgang von elf Prozent und erlitten damit einen herben Rückschlag. Die globalen ökonomischen Unsicherheiten werfen ihren Schatten auch auf die kommenden Quartalszahlen in Deutschland.