Verwirrspiel um Rubios London-Besuch: Frieden in der Ukraine weiter ungewiss
Das Fernbleiben des US-Außenministers Marco Rubio von den Gesprächen in London sorgt für Stirnrunzeln und senkt die Erwartungen an Fortschritte in den Verhandlungen für den Ukraine-Frieden. Es sind keine Treffen der Außenminister geplant, stattdessen finden auf Beraterebene Gespräche statt, wie das britische Außenministerium verlauten ließ.
Als Grund für Rubios Abwesenheit wurden logistische Hürden genannt, der US-Sondergesandte Keith Kellogg wird stattdessen die Verhandlungen übernehmen. Terminüberschneidungen seien der offizielle Grund für Rubios Zurückhaltung, was die Aussichten auf bedeutende Fortschritte weiter trübt, wie die Nachrichtenagentur PA berichtet.
Das Überraschungsmoment entfaltete sich vollends, als bekannt wurde, dass Rubio eine Woche zuvor an einem ähnlichen Treffen in Paris teilgenommen hatte. Der Fokus in London verliert dadurch an Bedeutung, wie das politische Portal 'Politico' mutmaßt.
Verwundet zeigte sich der britische Außenminister David Lammy, der Offenheit betonte und versicherte, an der Seite von USA, Ukraine und Europa für Frieden zu arbeiten. Neben Rubio fehlen auch andere hochrangige Vertreter wie der französische Außenminister. An dessen Stelle nimmt der Präsidentenberater Emmanuel Bonne teil. Deutschland wird durch Kanzlerberater Jens Plötner repräsentiert.
US-Sondergesandter Steve Witkoff befindet sich nicht in London, sondern plant erneute Gespräche in Moskau. Rubios Abwesenheit fällt zusammen mit Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, keine territorialen Zugeständnisse an Russland zu machen. Diese Aussagen sind vor dem Hintergrund gerüchterter Vereinbarungen, die die formale Anerkennung der Krim als russisch einschließen, besonders brisant.
Experten sehen Rubios Verhalten als mögliche Strategie, um Kiew unter Druck zu setzen. Eine Zurücknahme US-amerikanischer Unterstützung könnte die Ukraine erheblich schwächen. Dennoch bleibt das ukrainische Verhandlungsteam unbeirrt optimistisch, sich auf die Stärkung der Ukraine und den dauerhaften Frieden zu konzentrieren, wie aus einem Foto des Außenministers Andrij Sybiha mit dem britischen Außenminister hervorgeht.
Die kommende Zeit wird zeigen, welchen Kurs die diplomatischen Bemühungen nehmen.