Vertragspoker um Brandon Aiyuk: 49ers ziehen erstes Ass im Ringen um Teilnahme am Training
Die San Francisco 49ers haben am Mittwoch einen entscheidenden Schritt in der verfahrenen Vertragsangelegenheit um Wide Receiver Brandon Aiyuk getan. Kurz vor Trainingsbeginn erklärte General Manager John Lynch, man erwarte Aiyuks Teilnahme am Training – eine deutliche Ansage mitten im Vertragsstreit.
Headcoach Kyle Shanahan und Lynch hatten zuvor klargestellt, dass Aiyuks gesundheitliche Einwände gegen das Training unbegründet seien, da die Teamärzte ihm grünes Licht gegeben hätten. Aiyuks Taktik, durch Anwesenheit bei Meetings Strafen zu vermeiden und gleichzeitig auf einen neuen Vertrag zu pochen, sei beendet. Stattdessen drohten ihm Sanktionen, falls er dem Training weiterhin fernbliebe.
Doch als das Training begann, fehlte Aiyuk erneut. Kein neuer Vertrag, keine Teilnahme. Lynch hatte zuvor betont, dass die 49ers an einem Wendepunkt angelangt seien. Ohne Aiyuk im Training könne er nicht auf der aktiven Spieler-Liste bleiben und würde kein Gehalt für das erste Spiel gegen die New York Jets erhalten. Damit wurde auch eine finanzielle Eskalation angedeutet, da die 49ers bereits erste Geldstrafen verhängt haben dürften.
Ein ähnliches Szenario droht All-Pro Tackle Trent Williams, der ebenfalls eine Vertragsverlängerung anstrebt und dem Team fernbleibt. Eine mögliche Platzierung beider Spieler auf der Reserve-Liste könnte temporäre Entspannung bringen, da sie dann nicht gegen das Kaderlimit zählten.
Lynch und Shanahan betonten, dass die 49ers grundsätzliche Fortschritte gemacht hätten und ihr Team für die neue Saison in guter Verfassung sei. Dennoch bleibt der drohende Verlust von Aiyuk und die damit verbundene Schwächung der Offensive eine erhebliche Herausforderung. Die finanzielle Divergenz von nur etwa zehn Millionen Dollar zeigt zudem, wie eng die Verhandlungen sind.
Ob die 49ers letztlich kampflos nachgeben oder ihre harte Linie weiterverfolgen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch schon jetzt: Die Vertragsposse ist ein erheblicher Stolperstein im Weg zu einer möglichen Super-Bowl-Teilnahme.