Versicherungskosten im Fokus: Neue Entwicklungen im Transportsektor
In einer Branche, in der dünne Margen und hohe Betriebskosten die Regel sind, spielen Versicherungsprämien und -qualität eine entscheidende Rolle für die finanzielle Stabilität von Unternehmen. Trotz Marktverschiebungen bleibt der Einfluss der Versicherungskosten auf Transportunternehmen beträchtlich.
Wie Sandy Scardina, Senior Vice President für strategische Beziehungen und Managing Partner bei Transportation Insurance Experts (TIE), erklärt, stabilisieren sich zwar die Dieselpreise und die Spotraten steigen allmählich, doch die Versicherungskosten stellen weiterhin einen der größten Ausgabenposten für die Transportunternehmen dar. Der unzureichend bediente Versicherungsmarkt im Transportwesen trägt dazu bei, die Prämien in die Höhe zu treiben und die Möglichkeiten zur Absicherung zu begrenzen.
Um dieser Problematik entgegenzuwirken, hat TIE zu Beginn dieses Jahres ein zugelassenes Lkw-Versicherungsprogramm auf den Markt gebracht. Dieses Produkt, das unter anderem die Kfz-Haftpflicht, Schadensdeckung und allgemeine Haftpflicht umfasst, zielt darauf ab, den Wettbewerb im Versicherungssektor zu erhöhen und den Transportunternehmen mehr Auswahlmöglichkeiten zu bieten.
Das von TIE zugelassene Produkt wird von Demotech bewertet, einem Unternehmen, das wie AM Best Versicherungen hinsichtlich ihrer Solvenz und Fähigkeit zur Schadenregulierung beurteilt. Die Bedeutung solcher Ratings wurde kürzlich in einer Episode von "Loaded and Rolling" thematisiert, in der Thomas Wasson von FreightWaves mit mehreren Experten über die Komplexität von Versicherungseinstufungen und ihren wachsenden Stellenwert diskutierte.
Zu den Gästen der Diskussion zählten J.W. Taylor, Managing Partner von Taylor Nelson PL, Tyler Christensen, Managing Partner von TIE, Barry Koestler, CFA bei Demotech, und Scardina selbst. Taylor betonte die Wichtigkeit von Rating-Agenturen, da Verlader und Makler auf die Zahlung ihrer Ansprüche angewiesen sind.
Viele Marktteilnehmer haben jedoch nur ein begrenztes Verständnis für Versicherungseinstufungen, was zu Problemen führen kann. Beispielsweise wählen Transportunternehmen unwissentlich minderwertige Versicherungsprodukte oder Verlader und Makler schränken ihre Partnerschaftsoptionen unnötig auf Basis veralteter Vertragsbedingungen ein. Verträge, die eine Versicherungseinstufung durch AM Best vorschreiben, verhindern oft die Zusammenarbeit mit Unternehmen, die ihre Versicherung von anderen Gesellschaften wie Demotech bewerten lassen. Eine breitere Akzeptanz von Demotech-bewerteten Versicherungen könnte die Kapazität erhöhen und den Wettbewerb in einem unterversorgten Markt beleben.
Barry Koestler von Demotech betont, dass sein Unternehmen seit fast 40 Jahren im Geschäft ist und aktuell etwa 450 Unternehmen bewertet, von denen ungefähr die Hälfte exklusiv von Demotech eingestuft wird.