Vernichtung durch Zyklon auf Mayotte: Jahrhundertsturm trifft französisches Überseegebiet
Ein verheerender Zyklon hat am frühen Samstagmorgen auf der französischen Inselgruppe Mayotte gewütet und mindestens zwei Menschenleben gefordert. Dies markiert die schwerste Sturmkatastrophe, die das Gebiet seit beinahe einem Jahrhundert heimgesucht hat.
Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau kündigte an, dass 110 Einsatzkräfte aus der zivilen Sicherheit und der Feuerwehr in die ehemalige Kolonie entsandt worden seien und weitere 140 am Sonntag nachfolgen würden. Die Schäden durch den Zyklon seien nach Angaben des Ministers bereits 'sehr erheblich'.
Die Behörden hatten die Bevölkerung zuvor in Alarmbereitschaft versetzt und eindringlich dazu aufgefordert, Schutz in ihren Häusern zu suchen. Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h peitschten über die Inseln hinweg, berichtete der Präfekt von Mayotte über soziale Medien.
In seiner Stellungnahme sprach der Präfekt von dem schwersten und zerstörerischsten Zyklon seit 1934, der die Insel derzeit heimgesucht habe. Viele Menschen hätten alles verloren. Die Sturmfront, die in den Morgenstunden auf Land traf, soll laut Wetterdienst weiterhin gefährlich bleiben, während sie sich nach Südwesten bewegt.
Die beiden Todesopfer wurden auf der kleinen Mayotte-Insel Petit-Terre verzeichnet, wie französische Medien am Samstag unter Berufung auf Sicherheitsquellen berichteten. Staatspräsident Emmanuel Macron, Premierminister François Bayrou sowie Minister Retailleau machten deutlich, dass sie die Entwicklung der Situation genau verfolgten.
Das Büro des Premierministers gab bekannt, dass Bayrou an einem Treffen im Interministeriellen Krisenzentrum teilnehmen werde. Von den örtlichen Verantwortlichen auf Mayotte lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Mit einer Entfernung von fast 8.000 Kilometern von Paris ist Mayotte bedeutend ärmer als der Rest Frankreichs und sieht sich seit Jahrzehnten mit Bandenkriminalität und sozialen Spannungen konfrontiert, die durch Wasserknappheit zu Beginn dieses Jahres weiter verschärft wurden.