Vermögen der deutschen Haushalte erreicht neuen Rekord – aber es gibt einen Haken
Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland hat zum Jahresende 2024 eine bisher unerreichte Höhe von rund 9.050 Milliarden Euro erreicht, was einen Anstieg um 136 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorquartal bedeutet, so die aktuellen Zahlen der Bundesbank. Haupttreiber dieses Wachstums sind die vermögendsten zehn Prozent der Haushalte, deren Vermögen durch gezielte Investitionen in Aktien und Fonds rascher zunimmt.
Die Börsenentwicklung spielt hierbei eine zentrale Rolle: Kursgewinne steuern satte 40 Milliarden Euro zum erneuten Quartalsrekord bei. Setzt man die Lupe auf die Struktur des Geldvermögens, sind knapp 20 Prozent oder 1.693 Milliarden Euro in Aktien und Anteile investiert. Bemerkenswert ist der Trend zu mehr Beweglichkeit bei den Geldreserven: Die Haushalte erneuern ihre Engagements in Investmentfonds und erhöhen ihre Bargeld- und Sichteinlagenbestände.
Doch die finanziellen Unterschiede innerhalb der Bevölkerung bleiben groß. Laut Bundesbank sind etwa 20 Millionen Haushalte für lediglich acht Prozent des Gesamtvermögens verantwortlich. Während die Bank Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere und Versicherungsansprüche einbezieht, bleiben Immobilien unberücksichtigt, obwohl sie für viele Haushalte einen essenziellen Vermögensstandteil darstellen.
Interessanterweise entfallen mehr als ein Drittel des gesamten Geldvermögens — 3.406 Milliarden Euro — auf Bargeld und schnell verfügbare Einlagen, die insbesondere von Haushalten mit geringeren Budgets bevorzugt werden. Der Rückgang der Attraktivität von Festgeldanlagen angesichts der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat den Trend zu Sichteinlagen zusätzlich verstärkt.
Doch hinter den strahlenden Zahlen verbirgt sich eine Schattenseite: Die zeitweise massiv gestiegene Inflation hat die Erträge vieler Haushalte, die auf Bankeinlagen und Bargeld setzen, spürbar gemindert. Trotz eines ausgewiesenen Nettogeldvermögens von 6.913 Milliarden Euro, das gegenüber dem Vorquartal um 132 Milliarden Euro zunahm, bleibt die inflationsbereinigte Kaufkraft unter dem Niveau von 2022.