Verheerende Überflutungen in Tschechien: Krnov schwer betroffen
Die tschechische Stadt Krnov ist nahezu vollständig von einer verheerenden Flut erfasst worden. Stellvertretender Bürgermeister Miroslav Binar berichtete gemäß der Agentur CTK, dass schätzungsweise 70 bis 80 Prozent der Stadt unter Wasser stehen. Eine Evakuierung sei nun nicht mehr möglich, da die Kommune ihre Kapazitäten zur Organisation von Hilfeleistungen überschritten habe. Der Kontakt zur übergeordneten Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien wurde deshalb intensiviert. Binar betonte, die aktuelle Situation sei schlimmer als die bei der verheerenden Flutkatastrophe von 1997.
Krnov, etwa 240 Kilometer östlich von Prag gelegen und mit einer Einwohnerzahl von knapp 23.000, liegt an der Vereinigung der Flüsse Opava und Opavice. Rettungshubschrauber wurden eingesetzt, um Menschen in Bedrängnis aus der Luft zu retten.
Auch in anderen Teilen des Ostens des Landes, darunter in den Städten Opava und Ostrava, war die Lage kritisch. Landesweit herrschte an mehr als 120 Pegel-Messstationen die höchste Hochwasser-Alarmstufe. An über 50 Stationen wurde sogar ein Jahrhunderthochwasser registriert.
Die tschechische Regierung plant, am Montag über außerordentliche finanzielle Hilfen für Betroffene zu beraten. Präsident Petr Pavel rief die Bevölkerung zu Spenden für die Hochwasseropfer auf und wies darauf hin, dass besonders schwer getroffene Gebiete wie um Jesenik im Altvatergebirge und Frydlant in Nordböhmen zugleich einige der ärmsten Regionen des Landes seien.