Verhaltene Marktentwicklung nach kurzer Erholung an US-Börsen
Nach einem kurzzeitigen Aufschwung an den US-amerikanischen Börsen scheint der Schwung am Dienstag an Kraft zu verlieren. Während anfängliche moderate Gewinne im Lauf des Handelstages teils wieder abschmolzen, waren es die aktuellen Konjunkturdaten, die etwas weniger negativ ausfielen als befürchtet. Die Einfuhrpreise stiegen im März weniger stark an als prognostiziert, und der Empire-State-Index des US-Industriesektors zeigte eine weichere Abkühlung als erwartet.
Der Dow Jones Industrial, der nach einem freundlichen Start ins Minus rutschte, notierte zwei Stunden vor Handelsschluss bei 40.526 Punkten unverändert. Der S&P 500 konnte sich minimal mit einem Plus von 0,02 Prozent auf 5.407 Punkte halten, während der technologielastige Nasdaq 100 um 0,20 Prozent auf 18.834 Punkte stieg.
Eingangs April hatten die Indices noch deutliche Verluste verzeichnet – der Dow fiel in den ersten fünf Tagen um nahezu 13 Prozent, der Nasdaq stieß auf über 14 Prozent Verlust. Die folgende Erholung wurde durch US-Präsident Trumps zunächst rigorose, dann zurückgenommene Zollpolitik beeinflusst. Investoren bleiben derweil vorsichtig, wie Johanna Kyrklund vom Vermögensverwalter Schroders erklärt. Was in den Märkten am meisten beunruhigt, ist die allgegenwärtige Unsicherheit, während schlechte Nachrichten häufig eingepreist werden können.
Der Blick richtet sich auch auf die Reaktionen der Welt auf Trumps Handelspolitik. Trotz andauernder Gespräche haben die EU und die USA bisher kaum Fortschritte erzielt, wie Bloomberg berichtet. Parallel dazu spitzt sich der Handelskonflikt mit China zu, nachdem sich beide Seiten mit erheblichen Zöllen überzogen haben. Peking veranlasste sogar einen Einkaufsstopp seiner Fluggesellschaften bei Boeing, was die Aktie des Flugzeugherstellers um ein Prozent sinken ließ.
An der Spitze der Indices verzeichnete Goldman Sachs ein Plus von 1,9 Prozent, nachdem die Bank positive Quartalszahlen vorgelegt hatte. Auch die Bank of America und Citigroup belebten mit erfreulichen Ergebnissen ihre Aktienkurse. Johnson & Johnson hingegen verzeichnete trotz guter Q1-Zahlen ein Minus, da das Gewinnziel für 2025 reduziert wurde. Ebenfalls im Mittelpunkt stand Hewlett Packard Enterprise, das einem Kursanstieg von 4,3 Prozent entgegenblickte, nachdem Elliott eine signifikante Beteiligung aufgebaut hatte.