Venedig erhöht Eintrittspreis für Tagestouristen: Besucherstrom ungebremst
Die Lagunenstadt Venedig zieht erneut die Eintrittsschrauben an: Seit Karfreitag zahlen Tagestouristen bis zu zehn Euro, um die einzigartige Kulisse der Adria-Metropole zu erleben. Das weltweit erste Eintrittsmodell dieser Art wurde letztes Jahr eingeführt und verlangt nun doppelt so hohe Gebühren wie damals.
Die Eintrittspflicht gilt vorübergehend täglich bis Anfang Mai und anschließend an Wochenenden bis Ende Juli. Unter der Woche bleibt Venedig wie im restlichen Jahr kostenfrei zugänglich. Insgesamt sind Besucher an 54 Tagen zahlungspflichtig, fast doppelt so oft wie im Vorjahr. Der Zugang wird hauptsächlich durch eine Online-Buchung und den Erhalt eines QR-Codes gewährt.
Für Frühbucher bleibt der Preis bei fünf Euro, während Last-Minute-Entscheider tiefere Taschen greifen müssen. Als Alternative für Übernachtungsgäste fällt nur die touristische Kurtaxe an. Wer ohne Ticket in die Stadt gelangt, riskiert eine Saftstrafe von bis zu 300 Euro, was jedoch kaum abschreckend wirkt.
Bereits im Vorjahr generierte das Eintrittssystem über 2,4 Millionen Euro aus 485.000 verkauften Tickets, wenngleich viele Besucher pfiffig genug waren, die Gebühr zu umgehen. Der Strom an Touristen beschert Venedig nicht nur Einnahmen, sondern auch Kopfzerbrechen: Die Einwohnerzahl im historischen Zentrum sinkt weiter, während die Bettenzahl floriert und Besucherzahlen ungebrochen steigen.
Trotz mancher Beschwerden über die Sinnhaftigkeit der Gebühr bleibt die Frage bestehen, inwiefern zehn Euro potentielle Besucher abschrecken können. Bisher verzichtet Venedig auf eine Besuchsobergrenze, obwohl der Ansturm an Hauptsehenswürdigkeiten wie dem Markusplatz und der Rialtobrücke bisweilen kaum zu bewältigen ist.