Varta schließt Restrukturierung ab und geht gestärkt in die Zukunft
Der Batteriehersteller Varta hat die lange erwartete Neuaufstellung erfolgreich abgeschlossen und sieht sich gut gerüstet für die Zukunft. Nach den maßgeblichen strukturellen und finanziellen Anpassungen, die Teil eines umfassenden Restrukturierungsplans waren, plant das Unternehmen, die operative Umsetzung bis Ende 2027 abzuschließen. Das Unternehmen bekräftigt, dass die finanzielle Stabilität durch das Restrukturierungsverfahren signifikant verbessert wurde.
Michael Tojner, der österreichische Unternehmer und frühere Mehrheitseigner, sowie der Sportwagenhersteller Porsche sind die neuen Eigentümer von Varta, nachdem sie jeweils 30 Millionen Euro investiert haben. Mit jeweils 50 Prozent der Anteile kontrollieren sie nun das Unternehmen. Zudem konnte Varta einen Kredit über 60 Millionen Euro sichern, wobei ein bedeutender Anteil des Kapitals bereits für die notwendigen Sanierungskosten eingeplant ist. Ein Schuldenschnitt hat die Schuldenlast von beinahe einer halben Milliarde Euro auf 230 Millionen Euro reduziert.
Varta plant, künftig das Augenmerk wieder verstärkt auf das Kerngeschäft zu richten und einen profitablen Wachstumskurs einzuschlagen. "Die großen gemeinsamen Anstrengungen der vergangenen Monate tragen jetzt Früchte: Die Varta AG ist finanziell solide und zukunftsfest aufgestellt mit starken, neuen Gesellschaftern," so der Vorstandsvorsitzende Michael Ostermann.
Trotz dieser Fortschritte ist der Weg für das Unternehmen aus Ellwangen noch nicht völlig frei von Hürden. Michael Ostermann kündigte an, dass das Unternehmen jährliche Einsparungen von über 25 Millionen Euro vornehmen muss, wobei auch Stellen in der Verwaltung reduziert werden sollen. Die Arbeitsplätze in der Produktion sollen allerdings erhalten bleiben, während das Unternehmen momentan rund 4000 Mitarbeiter beschäftigt.
Varta hat in der jüngeren Vergangenheit einige Herausforderungen gemeistert. Die stark schwankende Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen, wie sie etwa in Kopfhörern verwendet werden, und Kritik an strategischen Fehlentscheidungen haben dem Unternehmen zu schaffen gemacht. Im Juli 2024 stellte Varta einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren nach dem Restrukturierungsgesetz StaRUG, um ein traditionelles Insolvenzverfahren zu umgehen. Dieser Schritt führte zum Ausschluss der Altaktionäre und vor allem für Kleinanleger zum Totalverlust. Ein Gericht billigte den vorgelegten Sanierungsplan.