Valensina-Management übernimmt Gruppenanteile zurück und setzt Expansion fort
In einem Schritt zur vollen Kontrolle über ihre Marke hat das Management des Fruchtsaftproduzenten Valensina sämtliche Unternehmensanteile zurückgekauft. Dieser Rückkauf ist Teil einer Vereinbarung mit dem bisherigen Teilhaber, dem thailändischen Getränkegiganten Boon Rawd Brewery, welcher sich entschieden hat, seine Geschäfte in Europa zu beenden und um den Rückkauf seiner Anteile an Valensina gebeten hatte. Tino Mocken und Felix Müller, zwei erfahrene Steuerleute des Saftunternehmens seit 2009, sind somit wieder alleinige Herrscher über das Fruchtsaftimperium.
Der Rückzug von Boon Rawd Brewery und dessen Tochtergesellschaft Singha Europe kommt nach einem siebenjährigen Engagement, das 2015 initiiert wurde. Valensina beschäftigt mehr als 390 Mitarbeitende und ist vor allem für seinen namensgebenden Fruchtsaft sowie die Marke Hitchcock bekannt. Mit Absatzmengen von 250 Millionen Litern im vergangenen Jahr und einem Umsatz von 200 Millionen Euro, zeigt sich Valensina als gewichtiger Spieler auf dem Markt für fruchthaltige Getränke. Den Grundstein hierfür legte das Unternehmen bereits 1967 unter dem Namen Sportfit Fruchtsaft GmbH, wobei die Marke Valensina erst einige Jahrzehnte später, genau gesagt im Jahr 2001, zum Sortiment hinzukam.
Indessen ist die Branche nicht frei von Herausforderungen. Die Fruchtsaftindustrie in Deutschland berichtet über einen Rückgang der Apfelsafterzeugung auf einen Tiefstand – es wurden 2023 nach Branchenverband VdF-Angaben lediglich 241 Millionen Liter produziert, was seit einem Jahrzehnt als niedrigster Wert gilt. Verantwortlich für diesen Einbruch sind unter anderem die trockenen Sommer der Vorjahre, welche die Ernte auf den Streuobstwiesen spürbar dezimierten. Auch die weltweite Knappheit des Orangensaftkonzentrats, hervorgerufen durch erntebeeinträchtigende Wetterlagen, trägt zur aktuellen Problematik der Branche bei. (eulerpool-AFX)