US-Staatsanleihen schwächeln leicht - Handelsstreit eskaliert
Die amerikanischen Staatsanleihen zeigten am Mittwoch leichte Verluste. Der zehnjährige T-Note-Future sank leicht um 0,03 Prozent und notierte bei 110,05 Punkten, während die Rendite mit 4,32 Prozent zu Buche schlug. Im Fokus der Märkte stand der sich erneut zuspitzende Handelskonflikt zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump hält im Zollstreit mit dem Reich der Mitte an seiner harten Linie fest. "China muss ein Abkommen mit uns schließen. Wir hingegen sind nicht gezwungen, einen Deal mit ihnen abzuschließen", so die Aussage des Präsidenten, zitiert von seiner Sprecherin Karoline Leavitt. Trump hatte dramatische Zölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Importe eingeführt, worauf Peking seinerseits mit einer Erhöhung der Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent reagierte.
Trotz der angespannten Lage signalisiert China, dass es bereit ist, Gespräche mit den USA fortzusetzen, wenngleich zahlreiche Bedingungen daran geknüpft sind, wie von der Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet wird. Insbesondere fordern die Chinesen mehr Respekt von den USA. Auf dem Finanzmarkt verlieren US-Anleihen weiter an Anziehungskraft und gelten nicht mehr als sicherer Hafen in stürmischen Zeiten.
Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA zeichnen ein gemischtes Bild. Die Einzelhandelsumsätze verzeichneten im März einen deutlichen Anstieg, was jedoch durch den jüngsten "Liberation Day", als Präsident Trump neue weltweite Zölle verkündete, überschattet wird. Analyst Ulrich Wortberg von der Helaba warnt, dass dieser Umsatzanstieg aufgrund des Zoll-Chaos kaum die Konjunktursorgen vertreiben könne. Zudem gab es einen Rückgang der Industrieproduktion, erstmals seit November. Spannend bleibt auch die anstehende Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell in Chicago, der potenzielle Auswirkungen des Handelskonflikts auf die Zinsentwicklung thematisieren dürfte.