US-Regierung fordert Zerschlagung von Google: Ein Justizdrama in Washington
Das Justizministerium der Vereinigten Staaten zieht alle Register, um den Internetgiganten Google in seine Schranken zu weisen. Vor Gericht soll das Unternehmen dazu gezwungen werden, sich von seinem umstrittenen Webbrowser Chrome zu trennen, ein Schritt, der eine neue Ära der Regulierung von Tech-Monopolen einleiten könnte. Trotz der entschlossenen Maßnahmen bleibt Google unerschütterlich und kündigte prompt eine Berufung an.
Das Urteil eines US-Richters vom letzten August, das Google als Monopolinhaber im Bereich der Online-Suche identifizierte, hat weitreichende Folgen. Im nun folgenden Rechtsstreit in Washington stehen die Konsequenzen im Mittelpunkt der Debatte. Richter Amit Mehta wurde von der Regierung ermutigt, ein deutliches Signal gegen unlauteren Wettbewerb zu setzen, wie die "New York Times" berichtet.
Zu den geforderten Maßnahmen zählen nicht nur die Abstoßung von Chrome, sondern auch weitreichende Auflagen. Google soll verpflichtet werden, bestimmte Suchmaschinendaten an Wettbewerber weiterzugeben und bestehende Vereinbarungen mit Anbietern wie Firefox und Apple zu beenden, wonach Googles Suchmaschine standardmäßig voreingestellt ist. Eine mögliche Trennung des Betriebssystems Android von Google wird dabei als Option nicht gänzlich ausgeschlossen.
Dieser Prozess markiert jedoch nur einen Übergang in einem länger währenden Rechtsstreit, da Google eine Berufung plant. Der Konzern argumentiert, dass die Maßnahmen der Regierung letztlich den Verbrauchern schaden und Innovationen ersticken könnten. Google hebt hervor, dass das Urteil ihnen lediglich vorwirft, die Monopolstellung unrechtmäßig verteidigt, nicht jedoch unrechtmäßig erworben zu haben.
Die Zwangsabspaltung von Chrome könnte ernsthafte Folgen nach sich ziehen, warnt Google. Diese Maßnahme stehe jedoch in keinem direkten Zusammenhang mit den vorgeworfenen Wettbewerbsvorteilen. Google zeigt sich offen für Kompromisse und bietet den Browser-Anbietern mehr Flexibilität bei den Suchmaschinenvereinbarungen an, um auf die Vorwürfe zu reagieren.
Der Druck auf Google nimmt zu, nachdem das Unternehmen kürzlich vor einem Gericht in Virginia eine Niederlage einstecken musste: Es wurde entschieden, dass Google fairen Wettbewerb behindert und damit eine Monopolstellung im Bereich der Online-Werbeplattformen erlangt hat. Dieser Fall soll ebenfalls in die nächste juristische Runde gehen, sobald die Sanktionen festgelegt sind.
Parallel dazu wird vor demselben Gericht in Washington die Zerschlagung von Instagrams und WhatsApps Muttergesellschaft Meta verhandelt. Doch dieses Verfahren steckt noch in den Anfängen, während festzustellen bleibt, ob tatsächlich wettbewerbswidrige Praktiken vorliegen.