US-Ölmarkt sendet gemischte Signale: Rohölbestände steigen, Raffinerien drosseln Auslastung
Die kommerziellen Rohölbestände in den USA sind in der Woche bis zum 11. April um 515.000 Barrel auf insgesamt 442,9 Millionen Barrel gestiegen. Das teilte die US-Energiebehörde EIA am Mittwoch mit. Analysten hatten im Vorfeld mit einem deutlich stärkeren Aufbau von 800.000 Barrel gerechnet. Im historischen Vergleich liegen die Lagerbestände aktuell rund 6 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt.
Während die Rohölreserven leicht zulegten, verzeichneten die Bestände an Benzin und Destillaten spürbare Rückgänge. Die Benzinvorräte fielen um 2 Millionen Barrel auf 234 Millionen Barrel – ein Rückgang, der über den erwarteten 1,5 Millionen Barrel lag. Auch die Nachfrage stieg leicht um 38.000 Barrel pro Tag auf 8,5 Millionen Barrel pro Tag. Die Destillatbestände, zu denen Heizöl und Diesel gehören, sanken um 1,9 Millionen Barrel und liegen nun 11 % unter dem Durchschnittsniveau.
Parallel dazu hat sich die Raffinerieauslastung unerwartet abgeschwächt. Laut EIA sank die Auslastung von 86,7 % auf 86,3 %, obwohl Marktbeobachter mit einem leichten Anstieg gerechnet hatten. Dieser Rückgang dürfte zu den niedrigeren Produktvorräten beigetragen haben.
Derweil stagnierte die Rohölproduktion bei 13,5 Millionen Barrel pro Tag, während sich der Außenhandel mit Rohöl stark veränderte: Die Exporte stiegen um 1,9 Millionen Barrel auf 5,1 Millionen Barrel pro Tag, während die Importe um 189.000 Barrel auf 6 Millionen Barrel pro Tag zurückgingen.
In Cushing, Oklahoma – dem wichtigsten Umschlagplatz für WTI-Futures – schrumpften die Lagerbestände um 654.000 Barrel auf 25,1 Millionen Barrel. Die staatlichen Reserven (SPR) hingegen stiegen leicht um 299.000 Barrel auf 397 Millionen Barrel.
Die Zahlen reflektieren ein Spannungsfeld aus stagnierender Produktion, sinkender Raffinerieauslastung und einem volatilen Außenhandel, das den US-Ölmarkt aktuell prägt.