US-Airlines generieren Milliarden aus Zusatzgebühren – Kritik an Transparenz
Zusatzgebühren wie Sitzplatzreservierungen und Optionen für mehr Beinfreiheit haben sich für US-Airlines zu einer lukrativen Einnahmequelle entwickelt. Ein Bericht eines Senatsausschusses, der am Dienstag veröffentlicht wurde, zeigt, dass fünf große US-Fluggesellschaften zwischen 2018 und 2023 insgesamt 12,4 Milliarden US-Dollar aus solchen Gebühren erzielten.
Die größten Einnahmenquellen neben den Ticketverkäufen blieben jedoch Gebühren für aufgegebenes Gepäck, die im selben Zeitraum rund 25 Milliarden US-Dollar einbrachten. Zu den untersuchten Airlines gehören United, Delta, American, Spirit und Frontier.
US-Fluggesellschaften haben ihre Kabinen immer weiter segmentiert und bieten eine Vielzahl von Zusatzoptionen an, um Kundenbedürfnisse individuell zu bedienen. Diese Gebühren machen die Flugpreisgestaltung jedoch zunehmend undurchsichtig, kritisierte der Bericht. Besonders Delta's "Comfort+"-Option, die als eigene Ticketkategorie verkauft wird, wurde in der Analyse nicht berücksichtigt, was die Komplexität weiter verdeutlicht.
Der Senatsausschuss empfiehlt dem Verkehrsministerium, detailliertere Daten zu Sitzplatzgebühren zu erheben, ähnlich wie bei Gepäckgebühren. Zudem kritisierte der Bericht die Praktiken der Billigflieger Spirit und Frontier, die Mitarbeiter durch Provisionen dazu ermutigten, Kunden für vermeintliche Verstöße gegen Gepäckrichtlinien zur Kasse zu bitten. Beide Airlines wiesen die Vorwürfe zurück und erklärten, dass ihre Richtlinien auf Fairness und Gleichbehandlung der Kunden abzielten.
Die Branchenvertretung Airlines for America verteidigte die Zusatzgebühren mit dem Argument, dass diese den Kunden mehr Wahlmöglichkeiten böten. Außerdem seien die Ticketpreise – auch unter Berücksichtigung von Gebühren – historisch niedrig.
Die Biden-Regierung hat die sogenannten "Junk Fees" in verschiedenen Branchen ins Visier genommen. Die Fluggesellschaften wehren sich jedoch gegen Vorschläge, die auf stärkere Regulierung abzielen.