Unzufriedenheit und Stress prägen die Arbeitswelt in Deutschland
Die neuesten Ergebnisse der Gallup-Befragung zeigen eine beunruhigende Entwicklung in der Stimmungslage der deutschen Beschäftigten. Weniger als die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer blickt mit Zufriedenheit und Zuversicht auf die kommenden Jahre. Diese gleichbleibend niedrige Zufriedenheit spiegelt das Niveau des Vorjahres wider und ist im europäischen Vergleich nicht konkurrenzfähig.
An der Spitze der Zufriedenheits-Skala stehen Länder wie Finnland und Island, die mit beeindruckenden Zahlen von 81 Prozent bzw. 77 Prozent eine deutlich optimistischere Haltung zeigen. Deutschland rangiert hingegen lediglich auf Platz 21 von 38. Die angespannten politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, zusammen mit steigenden Lebenshaltungskosten, trüben die allgemeine Stimmung, so Marco Nink, Gallup-Experte. Resignation hat die Aufbruchstimmung abgelöst.
Ein besonders hohes Stressniveau kennzeichnet zudem die deutsche Arbeitswelt. Etwa 40 Prozent der Befragten fühlten sich am Tag der Erhebung gestresst, was Deutschland auf Platz 14 der europaweiten Stress-Rangliste platziert. Als leuchtendes Gegenbeispiel fungiert Dänemark, wo nur 21 Prozent der Arbeitskräfte von Stress berichten.
Zu dieser Gemengelage gesellt sich eine weltweit niedrigste emotionale Mitarbeiterbindung in Europa. Deutschland verzeichnet hier einen Anteil von nur 9 Prozent, was in Verbindung mit einer Wechselwilligkeit von 39 Prozent der Beschäftigten auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes und der Unternehmenskultur hinweist.