UNRWA warnt: Gaza vor humanitärer Katastrophe – Drastische Lage in der Enklave
Die angespannte Situation in Gaza spitzt sich zu: Ein führendes Mitglied der wichtigsten UN-Hilfsorganisation UNRWA schlägt Alarm und beschreibt die Region als nahezu unbewohnbar. Der anhaltende Konflikt zwischen Israel und der Hamas hat zu einem völligen Zusammenbruch von Recht und Ordnung geführt und lässt die humanitäre Lage weiter eskalieren. Die stellvertretende UNRWA-Generalkommissarin Natalie Boucly betonte, dass die gesamte Bevölkerung Gazas dringend auf Unterstützung angewiesen sei und eine drohende Hungersnot im Raum stehe.
Besonders brisant ist der jüngste Erlass des israelischen Parlaments, der die Arbeit der UNRWA ab Ende Januar im Land untersagen wird. Laut UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini könnte diese Maßnahme verheerende Folgen nach sich ziehen. Boucly verwies auf eine dramatische Reduzierung der Hilfsgüter-Lieferungen in die Region: Von den vor dem Konflikt täglichen 500 Lkw-Lieferungen sind derzeit nur noch 37 geblieben. In der vergangenen Woche geriet eine Lieferung von 100 Lkws mit Nahrungsmitteln für die palästinensische Bevölkerung in die Hände krimineller Banden und wurde geplündert.
Das Leiden in Gaza hat die internationale Rechtsprechung auf den Plan gerufen: Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu, den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant sowie den militärischen Anführer der Hamas, Mohammed Deif, erlassen. Diese Maßnahme trägt den Vorwurf schwerwiegender Verletzungen des Völkerrechts und der Menschlichkeit.
Israel hingegen weist die Schuld an der zivilen Notlage in Gaza der Hamas zu und klagt deren Vorgehen unter der Zivilbevölkerung an, wohingegen die palästinensische Gruppierung diese Vorwürfe zurückweist.